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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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24. Heft
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Riesebieter, Otto: Die Fayence-Fabriken zu Berlin und Potsdam
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0959

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Im XI. Bande des Jahrbuchs der
Königlich Preußifchen Kunft-
[ammlungen (1890) hat uns Paul
Seidel die Beziehungen des Großen
Kurfürften zur niederländifchen
Kunft gefchildert und dabei ur-
kundlich folgendes nachgewiefen:
Im Frühjahr 1678 trifft in
Potsdam ein vom Großen Kur-
fürften „verfchriebener Porzellain-
Macher“ Pieter Franfen van
der Lee aus Delft ein, „um
allhie in dem Lande Delftifch Por-
zellain zu verfertigen“. Am 18.Mai
1678 wird mit ihm der Kontrakt
abgefchloffen; darnach wird ihm
privilegirt’, „daß in zwölf nach-
einander folgenden Jahren kein
anderer Porzellain-Macher in dero
hiefigen Landen fich fetten darf“.
Seine Waren darf er an allen
Orten verkaufen, nur fteht dem

Rbb. 2

Hohenzollern-Mufeum

Hohenzollern-Mufeum

Kurfürften das Recht der Aus-
wahl zu.

Die Fabrik ift dann noch in
demfelben Jahre unfern dem Pots-
damer Tiergarten errichtet worden.
Franfen van der Lee ftirbt be-
reits 1680. Aus verfchiedenen
Nachrichten geht aber hervor, daß
der Fabrikbetrieb fortgefetyt wird.

Die Fabrik muß aber fchon
bald nach ihrer Gründung von
Potsdam nach Berlin verlegt
fein, denn am 20. Juli 1683 be-
fiehlt der Kurfürft, daß fie von
ihrem Plaße vor dem Spandau-
ifchen Tor nach dem „alten Salz-
haufe“ in der Stralauer Straße
verlegt werde, welches vorher
unter der Leitung des mit der
Betriebsüberwachung betrauten
Geheimen Kammerdieners Senning
dafür eingerichtet werden folle.

DIE FAYENCE-FABRIKEN ZU BERLIN

UND POTSDAM Von O. RIESEBIETER-Olöenburg

Mit 26 Abbildungen

Der Cicerone, IV. Jahrg., 24. Heft. 69

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