Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

DOI Heft:
24. Heft
DOI Artikel:
Gesellschaften und Vereine
DOI Artikel:
Personalien
DOI Artikel:
Literatur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0985

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PERSONALIEN o LITERATUR

Keller zum Vorftand gewählt, nadidem der
bisherige Vorftand, Dr.Rudolf Jun k, eine Wieder-
wahl nicht annehmen zu können erklärt hatte.
Es ift zu hoffen, daß der Hagenbund bald wie-
der eine geeignete Äusftellungsmöglichkeit er-
halten werde, nachdem diefer jugendkräftigften
der Wiener Künftlervereinigungen ihr bisheriges
Heim zum aufrichtigften Bedauern aller ernft-
haften Kunftfreunde entzogen worden ift. (Vgl.
Cicerone Jahrg. 1912, Seite 356/57.)

PERSONALIEN

BRUSSEL Baron Kervyn de Lettenhove,
der Organifator der Brügger und Brüffeler retro-
fpektiven Ausheilungen, ift zum künftlerifchen
Beirat bei den im Aufträge der Minifterien
auszuführenden Bauten mit einem Jahresgehalt
von 12000 fr. ernannt worden. Der bekannte
Kunftfreund foll darauf halten, daß bei den mit
Staatsgeldern herzuftellenden kleinen und großen
Baulichkeiten, auch wenn fie rein praktifchen
Zwecken dienen, die äfthetifchen Momente mög-
lichft -berückfichtigt werden und daß fie fich in
Form und Material in die fie umgebenden Bauten
einfügen. Man hofft, daß durch die Beauffichti-
gung feitens des künftlerifchen Beirats, der fein
Veto gegen Gefchrnacklofigkeit und Stilwidrig-
keit einlegen kenn, weniger Sünden gegen das
äfthetifche Empfinden begangen werden. F. M.

LITERATUR

NEUE LITERATUR

Über den Befiß an Werken der Deila Rob-
bia in Amerika berichtet ein foeben im Ver-
lag von Henri Frowde London erfchienenes
Buch des bekannten Kunftprofeffors der Prince-
ton Univerfity, Allan Marquand, das Wil-
helm Bode zugeeignet ift. Der Druck gewährt
einen intereffanten Einblick in die bedeutendften
amerikanifchen Sammlungen und zeigt, wie neben
anderen Meiftern die Robbias faft zu einer Spe-
zialität des amerikanifchen Sammeleifers ge-
worden find. Der Verfaffer fucht in drei Ab-
fchnitten die Werke der Luca, Andrea und Gio-
vanni in Form eines kritifchen Kataloges feft-
zulegen und faßt in dem vierten Abfchnitt die
Werkftattarbeiten zufammen. Einen befonderen
Hinweis verdienen die hervorragend guten Ab-
bildungen.

Das Buch erfcheint als Band 1 einer Mono-
graphienferie unter dem Titel „Princeton Mono-
graphs in Art and Archäology“. B.

Im Delphin-Verlage in München er[cheint
eine Mappe, die neue Arbeiten von 13 Schwei-
zer Graphikern enthält, die fich zu der Ver-
einigung „Die Walze“ zufammengefchloffen
haben. Beide, Vereinigung wie Mappe, erfreuten
fich des lebhafteften Intereffes Albert Weltis, fo
daß die Publikation, die jeßt nach feinem allzu-
frühen Tode mit einem Geleitwort des Bafeler
Profeffors Paul Ganz erfcheint, berechtigtermaßen
als eine pofthume Ehrung Weltis angekündigt
wird, der auch die Reihe der Blätter durch eine
Radierung eröffnet. Äußer ihm find vertreten:
mit Radierungen: C. Th. Meyer-Bafel, Artur
Riedel, Otto Gampert und Edouard Vallet. Mit
Steinzeichnungen: H. Beat. Wieland, Burkhard
Mangold, Ernft Kreidolf und Giov. Giacometti.
Holzfchnitte fteuerten bei: Ernft Würtenberger,
Martha Cunz, Carl Hänny und Max Bucherer.
Der Preis beträgt für die 13 Blätter in Mappe
60 M.; nach dem 15. November erhöht er fich

auf 70 M. * * H. Fr.

*

Der Graphik-Verlag, München-Bonn (Ge-
fchäftsftelle: München, Königinftr. 44), lädt zur
Subfkription auf das Op. III von Edwin Scharff
(„Temperamente“, 7 Originalradierungen) ein,
und kündigt für das Frühjahr 1913 einen Zyklus
von 12 Radierungen biblifchen Inhalts von Al-
bert Weißgerber an. Zugleich wird vom
Verlage das Herbftverzejchnis verfandt, das die
Arbeiten von Edwin Scharff und Max Unold
enthält.

RUSSISCHE LITERATUR

Im vorigen Jahre ift hier das Erfcheinen eines
Ergänzungsbandes aus der Feder W. Äda-
rjukows zu dem klaffifchen Werk D. Ro-
winskys „Lexikon ruffifcher geftochener Por-
träts“ angezeigt worden; vor kurzem hat diefes
unentbehrliche Handbuch für alle, die fich mit
ruffifcher Ikonographie und Graphik befaffen,
eine weitere Vervollftändigung erfahren. Oberft
J. D. Orlow hat unter dem befcheidenen Titel
„Notizen über einige geftochene Por-
träts“ („Samjetki o njekotorych grawirowan-
nych portretach“) einen ftattlichen Quartband
veröffentlicht, in welchem er auf Grund feiner
eignen Sammlung eine lange Reihe Porträts von
über 200 Perfönlichkeiten aufzählt und genau
befchreibt, die bei Rowinsky nicht aufgeführt
find. Die Publikation, die nur in 300 Exem-
plaren gedruckt und leider nicht im Buchhandel
erfcheint, ift äußerft gediegen ausgeftattet und
mit einigen fechzig Phototypien gefchmückt.

941
 
Annotationen