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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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11. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0476

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LITERATUR

LITERATUR

PUBLIKATIONEN ÜBER
PRIVÄT-SÄMMLUNGEN

Im Verlage von Karl W. Hierfemann,
Leipzig, ift foeben ein Prachtwerk über die
Sammlung Henri Mofer-Charlottenfels, die
wohl die größte Sammlung orientali [eher Waffen
und Rüftungen in Privatbefiß ift, erfchienen. Auf
45 Tafeln in Lichtdruck, davon 10 mehrfarbigen,
werden die Hauptftücke der Kollektion abgebildet,
zu denen ein dreifprachiger Text die näheren
Erläuterungen gibt. Der Subfkriptionspreis des
nur in 300 Exemplaren aufgelegten Werkes be-
trägt 240 M. * *

*

Eine zweite Publikation über eine bedeutende
Privatfammlung, die im gleichen Verlage erfchien,
gilt dem Befiß des ruffifchen Generals A. Bogo-
lubow und trägt den Titel: „Tapis de l’Asie
Centrale faisant partie de la collection
reunie par R. Bogolubow“. Sie umfaßt
42 Tafeln in Chromolithographie und zwei mehr-
farbige Karten. Der einleitende und erklärende
Text ift in ruffifcher und franzöfifcher Sprache
gehalten. Der deutfehe Text ift zum Preife von
10 M. erhältlich. Preis des Werkes pro Exemplar
150 M. b.

SPANIEN UND PORTUGAL. Handbuch für
Reifende. Von Karl Baedeker. Mit20Karten,
44 Plänen und 15 Grundriffen. 4. Auflage. Preis
12 M.

Die längft erfehnte Neuauflage diefes fpanifdien
Führers ift foeben erfchienen und ftellt inhalt-
lich eine der wertvollften Bereicherungen der
gefamten Reifeiiteratur dar. Nicht nur weil alle
Angaben das höchfte Maß der Zuverläffigkeit
beanfpruchen dürfen, das zu erreichen bekannt-
lich bei diefem zum Teil undurchforfchten Stoff-
gebiet befonders fchwierig war, fondern weil
auch der kunftgefchichtliche Teil nach den leßten
Ergebniffen der Wiffenfchaft erweitert wurde
und die Werturteile hier und dort einer Revifion
unterzogen wurden. Juftis meifterhafter und
kaum zu übertreffender Abriß der fpanifchen
Kunftgefchichte, der auch die vierte Auflage
einleitet, macht das Buch an fich fdion [jedem
Kunfthiftoriker unentbehrlich, und die faft lücken-
lofe Literaturangabe bedeutet ein befonders
fympathifches Hilfsmittel zur Kenntnis fpanifcher
Kunft und Kultur.

Ich hatte eben Gelegenheit, an Hand der mir
vom Verlage freundlich zur Verfügung geteilten
Aushängebogen die Zuverläffigkeit diefer neuen
Auflage praktifch an Ort und Stelle zu erproben
und ich geftehe gern, daß ohne diefen „Baedeker“

eine Reife durch Spanien, die ja bekanntlich
immer noch befonders fchwierig ift, kaum durch-
führbar erfcheint. Wir vergeffen leider nur zu
oft, was gerade die Kunftwiffenfchaft diefen
Handbüchern fchuldet, die immer bemüht find,
mit der Forfchung gleichen Schritt zu halten
und dem Gelehrten die Arbeit zu erleichtern.
Das zu betonen, erfcheint mir nicht mehr als
gerecht gegenüber einer Leiftung, wie fie in
diefer Neuauflage verkörpert ift. B.

Das Jahrbuch pro 1911 der St. Petersburger
„Gefellfchaft der Künftler-Architekten“
ift foeben erfchienen und präfentiert fich wiederum
als ftattliches Album mit einigen hundert ein-
und mehrfarbigen Reproduktionen von ausge-
führten Bauten, Interieurs, Projekten, Skizzen,
Dekorationsentwürfen und fonftigen Arbeiten aus
faft allen Gebieten der angewandten Kunft. Die
Publikation enthält ferner Porträts und eine
Reihe von Entwürfen zweier großer ruffifcher
Architekten der Vergangenheit, des Andrejan
Sacharow (1760—1811), des Erbauers des Ad-
miralitätsgebäudes zu Petersburg, fowie des
Andreas Woronichin (1759—1814), des Er-
bauers der Kafankathedrale dafelbft, deren hun-
dertjähriges Jubiläum im September 1911 gefeiert
wurde. E.

Maurice Quentin-Bauchart, Les musees
munipaux (H. Laurens, Paris. 8 fs.).

Diefes mit 64 Abbildungen gut illuftrierte Werk
gibt eine erfreuliche und vollftändige Überficht
über die Gefchichte und Reichtümer der ftädti-
fchen Sammlungen von Paris; es ift gleichzeitig
eine Gefchichte ftädtifcher Kunftpolitik im Laufe
der leßten 40 Jahre, die das Mufeum für mo-
derne Malerei, Skulptur und Kunftgewerbe im
Petit Palais, das Musee Galliera für modernes
Kunftgewerbe, das Musee Carnavalet für die
Parifer Stadtgefchichte, das Musee Cernufchi
für orientalifche Kunft, das Musee Victor Hugo
und das Depot d’Auteuil als Magazin mit Aus-
ftellungsräumen gefchaffen hat. Der kürzlich
verftorbene Verfaffer diefes Buches, Maurice
Quentin-Bauchart, war der Begründer des Gal-
liera-Mufeums. O. G.

WIEN Im Deutfchöfterreichifchen Ver-
lage erfcheint anläßlich des 50. Geburtstages
des Dichters in einer einmaligen Auflage von
400 numerierten Exemplaren eine Luxusausgabe
der Schnißlerfchen Novelle „Die Hirtenflöte“,
für die Ferdinand Sch muß er neun Original-
radierungen fowie ein Porträt Schnißlers ge-
fchaffen hat. Der Subfkriptionspreis beträgt
K. 60.—.

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