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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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15. Heft
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Gesellschaften und Vereine
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Personalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0648

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GESELLSCHAFTEN UND VEREINE o PERSONALIEN

Äusftattungsgegenftände für Kirchen ufw.) an-
gingen, außer einer großen Anzahl von fächfifchen
Architekten, bildenden Künftlern und Kunfthand-
werkern die Königl. Kommiffion zur Erhaltung
der Kunftdenkmäler, die Sächfifche Landesftelle
für Kunftgewerbe und die Direktion der Königl.
Kunftgewerbefchule zu Dresden. Mit der Heraus-
gabe des in Nr. 19 des vorigen Jahrganges des
„Cicerone“ erwähnten Heftes mit Entwürfen von
Grabdenkmälern hat der Verein gute Erfolge
gehabt. Von der Auflage von 2000 Exemplaren
find rundl900abgefeßt worden. Wieviele von den
Entwürfen zur Ausführung gelangt find, entzieht
fich der Kenntnis des Vereins; die vielfachen
Anfragen aber, die an die Urheber der einzelnen
Entwürfe gerichtet worden find, laßen einen
günftigen Schluß auf die Wirkung des Schrift-
chens zu. Ein paar Beurteiler der Entwürfe —
auch auf der Landesfynode wurde in diefem
Sinne gefprochen — haben einer Reihe von Ent-
würfen den Vorwurf gemacht, daß fie das be-
fonders Chriftlicbe vermißen ließen, in dem Sinne
nämlich, daß ein Grabdenkmal auf einem chrift-
lichen Friedhofe das Zeichen des Kreuzes tragen
müße. Der Bericht bemerkt zu diefer Auffaßung:
„Diefer Standpunkt dürfte nicht zu halten, viel-
mehr darauf hinzuweifen fein, daß dasbefteKenn-
zeichen eines Grabfteines ftets ein das chriftliche
Glaubens- und Hoßnungsleben an den Gräbern
zum Ausdruck bringender Spruch ift, der, weil
er nicht bloß wie das Sinnbild angefehen, fondern
gelefen und mit dem Verftorbenen in Beziehung
gebracht wird, ftets eindrucksvoll wirken wird.“
Dem Jahresbericht ift ein Entwurf der Friedhofs-
anlage Mittweida von den Dresdner Architekten
Schilling und Gräbner und der Plan eines neuen
Pfarrhaufes für Ottendorf bei Pirna von dem
Dresdner Architekten Menzel beigegeben. Die
Mitgliederzahl des Vereins beläuft fich zurzeit
auf 816; Vorfißender im Direktorium ift Ober-
hofprediger Dr. th. et ph. Dibelius-Dresden. wd.

IGLÄU Die Tagung der deutfchmährifchen
Mufeen, die kürzlich hier ftattgefunden hat, be-
fchloß die Gründung eines „deutfchmährifchen
Verbandes für Heimatfchuß“, über den der
Statthalter von Mähren das Protektorat über-
nommen hat. Zum Obmanne des neuen Ver-
bandes wurde der Direktor des Brünner Erz-
herzog Rainer-Mufeums, Architekt Julius Lei-
fching, gewählt.

WIEN Der kürzlich gegründete „Bund öfter-
reichifcher Künftler“, deßen vorausfichtliche
Bedeutung für das gefamte öfterreichifche Kunft-
leben an diefer Stelle bereits hervorgehoben
wurde (vgl. Cicerone Heft 8, S. 321/22), hat nun-

mehr einftimmig Guftav Klimt zum Präfidenten
gewählt. Diefer hat folgende Künftler in den
Arbeitsausfchuß berufen: Regierungsrat Profeßor
Jofef Hoff mann (Vizepräfident), Dr. Rudolf
Junk, Robert Oerley, Anton Hanak, Oskar
Kokofchka. Die Gefchäfte des Bundes wird
zunächft der Sekretär des Hagenbundes, Jofef
Krzizek, führen.

PERSONÄLIEN

BERLIN Am 2. Auguft begeht Wilhelm
Bode den Tag feines vierzigjährigen Amts-
jubiläums, der den immer Raftlofen in voller
Gefundheit fieht und auf der Höhe feines Lebens-
werkes grüßt. Wir brauchen an diefer Stelle
um fo weniger des hiftorifchen Verdienftes des
Mannes zu gedenken, als gerade der Cicerone
feine eigene Arbeit im Sinne des Bodefchen
Werkes zu erfüllen bemüht ift und es wäre für
die Lefer unferer Zeitfchrift überßüßig, wollte
man auch nur mit drei Worten auf die Bedeu-
tung jenes vierzigjährigen Wirkens, auf das
Bleibende und Kulturfördernde feiner Tat hin-
weifen oder gar Licht und Schatten gegenein-
ander abwägen, die beide über dem Lebensweg
Bodes lagern. Allein auf das Endrefultat kommt
es an und vor dem müßen fich auch alle gele-
gentlichen Widerfacher in Achtung und Bewun-
derung verbeugen. B.

* *

*

ImKaifer Friedrich-Mufeum werden
fich in nächfter Zeit einige Änderungen voll-
ziehen. Exzellenz Bode beabfichtigt feine
Stellung als Direktor des Kaifer Friedrich-Mu-
feums aufzugeben, um feine Kräfte ungeteilt
der Stellung als Generaldirektor widmen zu
können. Prof. Dr. Kötfchau, der bisherige
zweite Direktor der Gemäldegalerie wird künftig
die Leitung der Abteilung für chriftliche Bild-
werke übernehmen und der Leiter des Kupfer-
ftichkabinetts, Dr. Max J. Friedlaender, die
Gemäldegalerie verwalten. Die Änderungen be-
dürfen nur noch der kaiferlichen Beftätigung, die
täglich zu erwarten fteht.

DRESDEN Der bisherige Direktorialaßiftent
an der Königl. Porzellan- und Gefäß-
fammlung Prof. Dr. Ernft Zimmermann ift
zum Direktor diefer Sammlung ernannt

worden. * *

*

Der Direktorialaßiftent beim Kupferftich-
kabinett Prof. Dr. Hans W. Singer ift zum
Kuftos bei diefer Sammlung ernannt worden;

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