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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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1. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0041

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RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-

richärtz-museum zu Köln / städelsches Institut und städt. gälerie zu

FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRÄUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE /
KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr.

BOSTON Das MUSEUM OF FINE ARTS
hat ein Frauenporträt von Lucas Cranach
erworben, das figniert und 1549 datiert ift. Es
ift 25Xl81/2 inches im Umfang und trefflich er-
halten. Den Ankauf haben die Ehrich Galleries
vermittelt.

BRÜSSEL Das hiefige MUSEUM erhielt ein
Werk Chr. D. Rauchs zum Gefchenk. Es ift
die Marmorbüfte Wilhelms I., König von Hol-
land (1772 — 1843), welche der Bildhauer im Jahre
1842 gefchaffen hat. Der Dargeftellte war mit
Friederike Wiihelmine von Preußen verheiratet,
nach deren Tode mit einer belgifchen Gräfin
d’Oultremont morganatifch, eine Verbindung, die
ihm von den Holländern fehr verdacht wurde.
Wilhelm I. dankte 1840 ab, zog fich auf feine
Güter in Schlefien zurück und ftarb 1843 in
Berlin. Rauch hat ihn dafelbft alfo ein Jahr
vor feinem Tode porträtiert. Die Büfte befand
fich im Befitj einer Gräfin d’Oultremont in Belgien,
an welche fie durch Erbfchaft gelangt war; fie
ift eines der wenigen Werke deutfeher Kunft im
Mufeum. F. M.

KÖLN Durch den Erwerb der Seegerfchen
Sammlung von Zeichnungen und Gemälden
Leibis hat fich Köln des Glückes und des Ruh-
mes, die Vaterftadt des größten deutfehen Ma-
lers der Neuzeit zu fein, würdig erwiefen. Wie
Bafel feinen Holbeinfaal, fo hat Köln nunmehr
feinen Leiblfaal, der den großen Meifter in dem
vollen Reichtum feiner Entwicklung zeigt. Das
macht nicht zuletjt den Wert diefer unvergleich-
lichen Sammlung aus, daß fie einen Einblick
gewährt in die ganze Entwicklung und Schaffens-
weife Leibis, indem fie Bilder aus der Parifer
und der Mündiener Zeit und aus der letzten
Periode des Einfiedlers von Kutterling enthält.
Und darunter befinden fich fünf Werke, die hin-
fichtlich ihrer malerifchen Qualität zum Beften
gehören, was die deutfehe Kunft an Malerei
überhaupt aufzuweifen hat: „Die alte Pariferin“,

„Die Kokotte“, „Der Schimmelreiter“, „Die Tifch-
gefellfchaft“ und „Die Miederftudie“.

Die Sammlung befteht aus folgenden Zeich-
nungen und Gemälden. Zeichnungen: Männl.
Akt (Bleiftift 1863), Strickendes Mädchen (Bleift.
1864), Profeffor Stromeyer (Bleift. 1866), Leibis
Tante (Federz. 1867), Skizze zur Tifchgefell-
fchaft (Federz. um 1874), drei Skizzen (Federz.
um 1875), Bauer mit zwei Mädchen (Kreide um
1895), Mädchen am Hafpel (Rötel 1895), Selbft-
porträt (Federz. 1896), Die Eichen (Kreide 1897),
Pfeife rauchender Bauer (Kreide 1898), Mädchen
mit Hut (Kreide 1899), Mädchen am Fenfter
(Kreide 1899); folgende Ölgemälde: Kopie nach
S. de Vos (um 1866), Weißbärtiger Älter (1866),
Sperl als Sancho (1867), Der Revolutionsheld
(1869), Alte Pariferin (1869), Kokotte (1869),
Konzertftudie (1869), Selbftporträt (um 1870),
Sperl (um 1872), Schimmelreiter (1873), Entwurf
zur Tifchgefellfchaft (um 1874), Tifchgefellfchaft
(um 1874), Maler Kadeder (um 1875), Analer
Thomae (um 1875), Entwurf zu den Dorfpoli-
tikern (um 1876), Miederftudie (1880), Hände mit
Gewehr aus dem Wildfchü^enbild (um 1886),
Lefendes Mädchen im Freien (um 1890), Hände
mit Buch (um 1890), Bauernjägers Einkehr (1893),
Kutterlinger Küche mit Mädchen am Herd (1895),
Küche in Kutterling mit zwei Figuren (1898),
Mädchen am Fenfter (1899), Mädchen mit Pelz-

müße (1899). * *

*

Der Rubensfaal des WÄLLRAF-RICHÄRTZ-
MUSEUMS ift um ein Hauptwerk von Ru-
bens bereichert worden. Als Leihgabe (vor-
läufig bis zum April 1912) hat man die
„Kreuzigung des hl. Petrus“ aus der Kirche St.
Peter hierher gebracht. Je^t ift es möglich, das
Bild genauer zu ftudieren, was bekanntlich in
der Kirche nicht ohne Schwierigkeiten war. Man
möchte wünfehen, daß fich die berufenen Inftanzen
entfehlöffen, das Gemälde dauernd demAlufeum
zu überlaffen und fo einem weiteren Kreife zu-
gänglich zu machen. Zum Fefte Peter und Paul

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