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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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18. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0753

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BERGÄMO DIE NEUORDNUNG DER ACCA-
DEMIA CARRARA IN BERGAMO. Am 5. Sep-
tember ift die durch Corrado Ricci neu geord-
nete Accademia Carrara in Bergamo feierlich
eröffnet worden. Die Sammlung befteht faft
ganz aus Stiftungen Bergamasker Kunftfreunde.
Den Grundftock der Galerie legte im 18. Jahr-
hundert der, Conte Giacomo Carrara mit einer
vorzüglichen Auswahl von Werken der Künftler
Bergamos. Im Jahre 1859 folgte die Schenkung
des Conte Guglielmo Lochis, eine hervorragende
Sammlung kleiner Kabinettftücke, und am 28. Fe-
bruar 1891 hinterließ Giovanni Morelli 109 raf-
finiert zufammengeftellte Bilder mit Proben aus
faft allen italienifchen Schulen der Galerie feiner
Vaterftadt. Einen beträchtlichen Zuwachs erfuhr
die „Accademia Carrara“ dann noch im Jahre 1900
durch die Hinterlaffenfchaft des Conte Francesco
Baglioni und 1901 durch die Gemälde, die An-
tonietta Noli-Marenzi leßtwillig überwies. Mit
der ftolzen Ziffer von 687 Gemälden zum Teil
unfchäljbaren Wertes ftand fomit die Accademia
Carrara unter den Galerien Oberitaliens mit an
erfter Stelle, aber die Art der Aufteilung der
Bilder entfprach keineswegs den Kriterien der
modernen Kunftwiffenfchaft, auch war ein Teil
der Bilder in unzulänglichen Räumen mehr fchlecht
als recht untergebracht. Hier hat die Neuord-
nung Corrado Riccis gründlich Wandel gefchaffen,
und die von ihm auf dreißig Millionen ge-
fchäßten Bilder verteilen fich nunmehr, finngemäß
nach Gruppen geordnet, in 22 gut belichteten, neu
ausgeftatteten Räumen zweier Stockwerke des
weitläuftigen Gebäudes. Am Tage der Eröff-
nung ift auch der von Corrado Ricci verfaßte
wiffenfchaftlicheKatalog der Sammlung erfchienen,
den das „Iftitutoltaliano diArti grafiche“in
Bergamo herausgegeben hat. Er enthält 82 Ab-
bildungen, darunter die Bildniffe der vier Stifter,
des Conte Carrara, von Bartolommeo Nazzari,
des Conte Lochis von Piccio, des Conte Baglioni

von Loverini und des Senators Morelli vonLen-
bach. W. B.

LONDON In dem Jahresbericht der NA-
TIONAL PORTRAIT GALLERY wird auf die
dringende Notwendigkeit eines Anbaues hin-
gewiefen, um die rafch anwachfenden Beftände
der Sammlung auch nur einigermaßen ent-
fprechend unterzubringen. In der Öffentlichkeit
macht fich eine Bewegung bemerkbar, darauf zu
dringen, unbedeutende Werke aus der Samm-
lung zu entfernen und dadurch neuen Raum zu
gewinnen, ein Vorfchlag, der offenbar durch
den ähnlichen des Dr. Jan Veth für das Rijks-
mufeum angeregt worden ift. F.

AUSSTELLUNGEN

BERLIN Das HOHENZOLLERN-KUNSTGE-
WERBEHAUS bereitet für Anfang Oktober eine
Moden-Ausftellung vor, die Moden und Moden-
kupfer in ihrer Entwicklung feit dem 18. Jahr-
hundert vorführen foll. Was aber diefe Ver-
anftaltung weit über den Rahmen ähnlicher Aus-
heilungen erhebt, ift, daß hier nicht die leicht
darzuftellende hiftorifche Entwicklung den Haupt-
punkt bilden wird, fondern daß ein überaus wert-
voller Verfuch gemacht werden foll, die Mit-
arbeit der Künftlerfchaft, der deutfchen wie der
franzöfifchen, auch für das Gebiet der Mode zu
gewinnen, und zwar nicht im Sinne einer ein-
feitigen Diktatur, fondern in dem allein fördern-
den eines gleichwertigen Zufammenarbeitens der
Künftlerfchaft mit den Modenateliers, das auf
genauer Kenntnis der Arbeitsbedingungen beider

beruht. * *

*

Das GRAPHISCHE KABINETT des Herrn Beer-
Neumann hatte kürzlich eine große Zahl überaus
feltener Blätter zu einer Ausftellung des gra-
phifchen Werkes von Eduard Munch vereinigt.

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