DOI Heft:
18. Heft
DOI Artikel:Ausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0754
AUSSTELLUNGEN
Für den Sammler waren all diefe zum Teil noch
nie öffentlich gezeigten Drucke avant la lettre
und diefe Abzüge von fpäter abgefchliffenen
Steinen eine große Freude, und der nur ge-
nießende Betrachter konnte mit der Darftellung
diefer Meifterfchaft zufrieden fein, die die ge-
heimften und metaphyfifchften Regungen der
menfchlichen Seele in optifdie Eindrücke von
ebenfo zwingender Suggeftionskraft umfetzt, wie
den melancholifchen Ernft alter lübfcher Speicher
oder den füllen Reiz einfachster Landfchaften.
Die GalerieEduard Schulte eröffnet ihre Herbft-
faifon mit einer Sonder-Äusftellung „Stätten der
Arbeit“, derfelben, die im März in Dresden bei
Arnold zu fehen war. Einige der beften Bilder
find inzwifchen aus der Kollektion geschieden,
worüber man [ich nur freuen kann, da fie in
deutfchen Mufeums- oder Privatbefiß überge-
gangen ßnd. Was über die Veranstaltung im
ganzen zu fagen wäre,^ ift an diefer Stelle be-
reits gelegentlich jener Dresdener Vorführung
gefagt worden. Ein paar liebenswürdige Bilder
aus Skagen von Laurit$ tTuxen und eine Anzahl
fehr Schöner Zügelfcher Stücke vervollständigen
den guten Eindruck diefer Eröffnungsausftellung.
H. Fr.
DRESDEN In der Galerie ERNST ARNOLD
findet zurzeit eine Ausftellung von Handzeich-
nungen alter Meifter ftatt, in der die ita-
lienifchen Meifter am ftärkften, daneben die eng-
lifchen, franzöfifchen und niederländischen Schulen
mit guten Stücken vertreten find. Die ftolzeften
Namen der Kunft find hier zufammen, Michel-
angelo, Rembrandt, Rubens und fogar Lionardo.
Von Conftable find zwei farbige Landfchaften
da, Gainsborough ift fogar mit 5 Stücken ver-
treten. Die Namen: Hogarth, Reynolds, Rae-
burn; Delacroix, Watteau, Claude Lorrain; Fra
Bartolommeo, Cellini, Corregio, Perugino, Rafael
mögen einen Begriff von dem Reichtum der
Kollektion geben. f.
DUNDEE Anläßlich der jahresverfammlung
der Britifh Affociation wird hier im ALBERT
INSTITUTE eine bedeutende Gemäldeaus-
stellung alter und neuerMeifter abgehalten,
in der u. a. zwölf Porträts von Raeburn (vor
allem „Mrs. Stewart of Summertown“, „George
Paterfon of Caftle Huntly“ und „Mrs. Archibald
Campbell“), Gainsboroughs „Mr. Montague“,
Wilkies „Thomas Erskine“, Werke von Rey-
nolds, Romney u. a, auch eine Madonna mit
Jefusknaben, Johannes und Engeln dem Cor-
reggio zugefchrieben, und Gemälde moderner
Schotten wie Orchardfon, Guthrie u. a. m. zu
fehen find. F.
MAGDEBURG Der Magdeburger Kunft-
verein veranftaltet während des Septembers eine
Ausftellung deutfcher Handzeichnungen,
die es nicht ohne Glück unternimmt, ein aus-
führliches Bild der gegenwärtigen deutfchen
Kunft mit ihrem Reichtum an Begabungen und
Anfchauungen zu geben. Deshalb ift auch nichts
und niemand hier ausgefchloffen worden, und
neben den Männer von europäifchem Geltungs-
bereich Sprechen auch die abfeits ftehenden, lokal
eingefponnenen Meifter ein vernehmliches Wort
mit. Die Mitglieder der Brücke zeigen ihre
eigen orientierte Kunft neben dem ehrfürchtig
hingegebenen Schaffen Alexander Olbrichts,
die Jüngften der Sezeffion, Beckmann, Brock-
hufen und der Bildhauer Lehmbruck, ftehen
neben Pascin, der fich mit feinen Schnabele-
wopski-Illuftrationen eingeftellt hat. Ein dop-
peltes Intereffe werden drei Zeichnungen von
Hans Olde finden: Friedrich Nietjfche, ein Jahr
vor feinem Tode gezeichnet. —er.
MÜNCHEN H. TÄNNHAUSERS MODERNE
GALERIE leitet die Herbftfaifon mit einer Aus-
stellung von Malereien des jungen, in München
lebenden Parifers Henry Bing ein, der als
Mitarbeiter der „Jugend“ und des „Simpliziffi-
mus“ bekannt ift. Zum erftenmal ftellt fich da-
mit diefer Künftler, der erft vor einiger Zeit bei
Brakl als Zeichner zu Wort kam, auch als Maler
vor. Über die Malereien muß gejagt werden,
daß fie noch fehr unter dem Einfluß bekannter
moderner Größen ftehen und es jo abzuwarten
bleibt, inwieweit der Künftler fich zu eigenem
Ausdruck durchringen wird. Das Zeug dazu
dokumentiert er jedoch ohne weiteres. Eine
weitere Kollektion wird von dem Schweizer
Maler H. Sturzenegger vorgewiefen, der mit
getönten Zeichnungen auf den Plan tritt. Feine
Stimmungswerte zeichnen feine flott geftalteten
Motive aus.
YORK Hier ift momentan eine Kollektiv-
ausstellung der Mitglieder der Malerfamilie
Moore (William Moore 1790—1851 und feiner
fünf Söhne) zu fehen, in der die Marinebilder
Henry und die dekorativen Stücke Albert Moores
am bedeutendsten find. F-
□ □ □
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Für den Sammler waren all diefe zum Teil noch
nie öffentlich gezeigten Drucke avant la lettre
und diefe Abzüge von fpäter abgefchliffenen
Steinen eine große Freude, und der nur ge-
nießende Betrachter konnte mit der Darftellung
diefer Meifterfchaft zufrieden fein, die die ge-
heimften und metaphyfifchften Regungen der
menfchlichen Seele in optifdie Eindrücke von
ebenfo zwingender Suggeftionskraft umfetzt, wie
den melancholifchen Ernft alter lübfcher Speicher
oder den füllen Reiz einfachster Landfchaften.
Die GalerieEduard Schulte eröffnet ihre Herbft-
faifon mit einer Sonder-Äusftellung „Stätten der
Arbeit“, derfelben, die im März in Dresden bei
Arnold zu fehen war. Einige der beften Bilder
find inzwifchen aus der Kollektion geschieden,
worüber man [ich nur freuen kann, da fie in
deutfchen Mufeums- oder Privatbefiß überge-
gangen ßnd. Was über die Veranstaltung im
ganzen zu fagen wäre,^ ift an diefer Stelle be-
reits gelegentlich jener Dresdener Vorführung
gefagt worden. Ein paar liebenswürdige Bilder
aus Skagen von Laurit$ tTuxen und eine Anzahl
fehr Schöner Zügelfcher Stücke vervollständigen
den guten Eindruck diefer Eröffnungsausftellung.
H. Fr.
DRESDEN In der Galerie ERNST ARNOLD
findet zurzeit eine Ausftellung von Handzeich-
nungen alter Meifter ftatt, in der die ita-
lienifchen Meifter am ftärkften, daneben die eng-
lifchen, franzöfifchen und niederländischen Schulen
mit guten Stücken vertreten find. Die ftolzeften
Namen der Kunft find hier zufammen, Michel-
angelo, Rembrandt, Rubens und fogar Lionardo.
Von Conftable find zwei farbige Landfchaften
da, Gainsborough ift fogar mit 5 Stücken ver-
treten. Die Namen: Hogarth, Reynolds, Rae-
burn; Delacroix, Watteau, Claude Lorrain; Fra
Bartolommeo, Cellini, Corregio, Perugino, Rafael
mögen einen Begriff von dem Reichtum der
Kollektion geben. f.
DUNDEE Anläßlich der jahresverfammlung
der Britifh Affociation wird hier im ALBERT
INSTITUTE eine bedeutende Gemäldeaus-
stellung alter und neuerMeifter abgehalten,
in der u. a. zwölf Porträts von Raeburn (vor
allem „Mrs. Stewart of Summertown“, „George
Paterfon of Caftle Huntly“ und „Mrs. Archibald
Campbell“), Gainsboroughs „Mr. Montague“,
Wilkies „Thomas Erskine“, Werke von Rey-
nolds, Romney u. a, auch eine Madonna mit
Jefusknaben, Johannes und Engeln dem Cor-
reggio zugefchrieben, und Gemälde moderner
Schotten wie Orchardfon, Guthrie u. a. m. zu
fehen find. F.
MAGDEBURG Der Magdeburger Kunft-
verein veranftaltet während des Septembers eine
Ausftellung deutfcher Handzeichnungen,
die es nicht ohne Glück unternimmt, ein aus-
führliches Bild der gegenwärtigen deutfchen
Kunft mit ihrem Reichtum an Begabungen und
Anfchauungen zu geben. Deshalb ift auch nichts
und niemand hier ausgefchloffen worden, und
neben den Männer von europäifchem Geltungs-
bereich Sprechen auch die abfeits ftehenden, lokal
eingefponnenen Meifter ein vernehmliches Wort
mit. Die Mitglieder der Brücke zeigen ihre
eigen orientierte Kunft neben dem ehrfürchtig
hingegebenen Schaffen Alexander Olbrichts,
die Jüngften der Sezeffion, Beckmann, Brock-
hufen und der Bildhauer Lehmbruck, ftehen
neben Pascin, der fich mit feinen Schnabele-
wopski-Illuftrationen eingeftellt hat. Ein dop-
peltes Intereffe werden drei Zeichnungen von
Hans Olde finden: Friedrich Nietjfche, ein Jahr
vor feinem Tode gezeichnet. —er.
MÜNCHEN H. TÄNNHAUSERS MODERNE
GALERIE leitet die Herbftfaifon mit einer Aus-
stellung von Malereien des jungen, in München
lebenden Parifers Henry Bing ein, der als
Mitarbeiter der „Jugend“ und des „Simpliziffi-
mus“ bekannt ift. Zum erftenmal ftellt fich da-
mit diefer Künftler, der erft vor einiger Zeit bei
Brakl als Zeichner zu Wort kam, auch als Maler
vor. Über die Malereien muß gejagt werden,
daß fie noch fehr unter dem Einfluß bekannter
moderner Größen ftehen und es jo abzuwarten
bleibt, inwieweit der Künftler fich zu eigenem
Ausdruck durchringen wird. Das Zeug dazu
dokumentiert er jedoch ohne weiteres. Eine
weitere Kollektion wird von dem Schweizer
Maler H. Sturzenegger vorgewiefen, der mit
getönten Zeichnungen auf den Plan tritt. Feine
Stimmungswerte zeichnen feine flott geftalteten
Motive aus.
YORK Hier ift momentan eine Kollektiv-
ausstellung der Mitglieder der Malerfamilie
Moore (William Moore 1790—1851 und feiner
fünf Söhne) zu fehen, in der die Marinebilder
Henry und die dekorativen Stücke Albert Moores
am bedeutendsten find. F-
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