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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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10. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0417

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKRTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND
GEWERBE ZU HAGEN i. W / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSS-
HERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BERLIN Im KGL. KUPFERSTICHKABINETT
findet augenblicklich eine Goya- Anstellung ftatt,
die befondere Beachtung deshalb beanfprucht,
weil hier neben den Blättern der großen Ra-
dierungsfolgen einige technifch fehr intereffante
Abzüge ganz früher, verworfener Platten und
vor allem die lithographifchen und zeichnerifchen
Verfuche und Entwürfe der letzten Jahre gezeigt
werden, die vermutlich für einen zweiten Band
der Capriccios beftimmt waren. H. Fr.

BOSTON Mr. Francis Bartlett hat dem Mu-
feum ein Kapital von 1V2 Million Dollar in
Chicagoer Haus- und Grundbefiß zum Gefchenk
überwiefen, deffen Zinfen während der drei
erften Jahre zum Ankauf von neuen Kunftwerken
verwandt werden follen, deren Erwerb von
Fachmännern empfohlen wird. Später können
die Mufeumsbehörden das jährliche Einkommen
aus dem Kapital nach Gutdünken verwenden.
Das ift nicht bloß ein wahrhaft königliches Ge-
fchenk, fondern in feinen Beftimmungen auch
ein fehr weifes. F.

DRESDEN Soeben beginnt wieder der Jah-
resbericht der Königlich Sächfifchen Samm-
lungen fein Erfcheinen. Im Hinblick auf die
Sparfamkeit, welche fich die fächfifche Finanz-
verwaltung auch jeßt noch auferlegen muß,
konnten den ftaatlichen Sammlungen für Kunft
und Wiffenfchaft auch im vergangenen Jahre
nur befcheidene Mittel zur Verfügung geftellt
werden. Große Erwerbungen waren fonadi
nicht möglich. Bei der GEMÄLDEGALERIE
blieben fie, foweit Käufe in Frage kamen, auf
zwei Kunftwerke befchränkt, nämlich eine kleine
Landfchaft aus den römifchen Gebirgen von
Heinrich Louis Theodor Gurlitt und ein
Selbftbildnis des Dresdner Malers Philipp Al-
bert Gliemann, eines Schülers von Julius
Hübner. Dagegen konnte der Galerie durch
Taufch ein noch unbekanntes Werk aus der

mittleren Zeit Lucas Cranachs d. Ä. zuge-
führt werden. Es ftammt vermutlich aus Tor-
gau. Da der fächfifche Hauptmeifter des 16. Jahr-
hunderts durch eigenhändige Arbeiten kleineren
Formates nicht befonders vorteilhaft in der Ga-
lerie vertreten ift, fo bedeutet die Erwerbung
diefes Bildes — einer fehr forgfältig gezeich-
neten und farbig reizvollen Arbeit — einen fehr
willkommenen Zuwachs für die Abteilung der
fächfifchen Kunft. Als weitere Neuerwerbung
erhielt die Galerie dann noch eine Arbeit des
Münchener Hofmalers George de Marees —
ein fehr dekoratives Bildnis des Prinzen Carl
von Curland —, die bisher im hiftorifchen Mu-
feum aufbewahrt worden war. Über die wei-
teren Fortfehritte in der räumlichen Um ge ft al-
tung der Galerie ift im „Cicerone“ regelmäßig
berichtet worden. Zu ergänzen find diefe Be-
richte durch die Mitteilung, daß es infolge
der Stiftung eines Kunftfreundes noch im Be-
richtsjahre möglich geworden ift, den Umbau des
im Mittelpunkte des Galeriegebäudes gelegenen
Kuppelfaales in Angriff zu nehmen. Hier follen
nach Verbefferung des Oberlichtes und nach Ent-
fernung der unteren Reihe gewebter Tapeten,
die in Zukunft zwifchen den frühen deutfehen
und niederländifchen Gemälden Plaß finden
werden, die koftbarften Gemälde der italienifchen
Renaiffance zur Aufhellung gelangen und auf
diefe Weife — wie der Bericht betont — ein
„wahrhafter Mittelpunkt der ganzen Gemälde-
galerie gefchaffen werden“. Im Berichtsjahre
erfolgte die an diefer Stelle fchon einmal er-
wähnte Überführung einer größeren Anzahl vor-
läufig ausgefchiedener Bilder in das alte Stände-
haus. Von den dafür geeigneten Räumen, die
für die Aufnahme der Bilder befonders vorge-
richtet worden find, foll zunächft das erfte Ge-
fchoß an gewiffen Tagen des Sommerhalbjahrs
auch dem Publikum zugängig gemacht werden.
Auch im vergangenen Jahre ift der Befuch der
Galerie wieder geftiegen. Das ergibt fich aus

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