Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0223
DOI Heft:
6. Heft
DOI Artikel:Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
DOI Heft:7. Heft
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0223
DIE FÄYENCEMÄNUFÄKTUR IM DORO-
THEENTHHL BEI ÄRNSTÄDT
Mit 19 Abbildungen und einer Markentafel Von MHX SÄUERLÄNDT
Maffe desErhaltenendiefer Gruppe
näher zu klaffifizieren und mit
zureidiender Begründung auf die
einzelnen archivalifch bekannten
Produktionszentren aufzuteilen.
Mit den Hilfsmitteln der Stil-
kritik allein wird jedoch bei diefem
Unternehmen, zunächft wenig-
ftens, Entfcheidendes nicht zu er-
reichen fein. Von vornherein ift
zu erwarten, daß die Erzeugniffe
der nahe benachbarten, unter
gleichen Vorausfeßungen und Be-
dingungen gleichzeitig arbeiten-
den thüringifchen Manufakturen
unter fich eine enge Verwandt-
fchaft der technifchen (Maffezu-
fammenfeßung, Glafur) und künft-
lerifchen (Gefäßformen, Dekor)
Erfcheinung ihrer Erzeugniffe auf-
weifen werden, zumal hier wie
anderswo mit einem erheblichen,
Das von verfchiedenen Seiten her
während der leßten Jahre in An-
griff genommene Studium der noch
nicht ficher lokalifierten deutfchen
Fayencen des 18. Jahrhunderts hat —
außer der Feftftellung einiger bis da-
hin ganz ungenügend oder gar nicht
bekannter Manufakturen — das wich-
tige Ergebnis gehabt, daß fich die
Gruppe der zentraldeutfchen, genauer
thüringifchen Fayencen nun mit immer
größerer Klarheit aus dem Gefamt-
beftande der Dubiofa heraushebt.
Aber diefe Beftimmung auf „thü-
ringifche Provenienz“ wird in ihrer
Allgemeinheit jeßt um fo unbefrie-
digender, mit je größerer Sicherheit
fie ausgefprochen werden kann. Immer
entfchiedener macht fich das Bedürfnis
geltend, die ganz überrafchend breite
Äbb. 1. Blumentopf mit Blaumalerei. Bez.: ÄLEX.
Troppau, Kaifer Franz Jofeph-Mufeum
Äbb. 2. Teller mit Manganfond. Durchmeffer 25 cm.
Markentafel 17 Ämftadt, Schloß
Dar Cicerone, IV, Jahrg., 6. Heft 16
201
THEENTHHL BEI ÄRNSTÄDT
Mit 19 Abbildungen und einer Markentafel Von MHX SÄUERLÄNDT
Maffe desErhaltenendiefer Gruppe
näher zu klaffifizieren und mit
zureidiender Begründung auf die
einzelnen archivalifch bekannten
Produktionszentren aufzuteilen.
Mit den Hilfsmitteln der Stil-
kritik allein wird jedoch bei diefem
Unternehmen, zunächft wenig-
ftens, Entfcheidendes nicht zu er-
reichen fein. Von vornherein ift
zu erwarten, daß die Erzeugniffe
der nahe benachbarten, unter
gleichen Vorausfeßungen und Be-
dingungen gleichzeitig arbeiten-
den thüringifchen Manufakturen
unter fich eine enge Verwandt-
fchaft der technifchen (Maffezu-
fammenfeßung, Glafur) und künft-
lerifchen (Gefäßformen, Dekor)
Erfcheinung ihrer Erzeugniffe auf-
weifen werden, zumal hier wie
anderswo mit einem erheblichen,
Das von verfchiedenen Seiten her
während der leßten Jahre in An-
griff genommene Studium der noch
nicht ficher lokalifierten deutfchen
Fayencen des 18. Jahrhunderts hat —
außer der Feftftellung einiger bis da-
hin ganz ungenügend oder gar nicht
bekannter Manufakturen — das wich-
tige Ergebnis gehabt, daß fich die
Gruppe der zentraldeutfchen, genauer
thüringifchen Fayencen nun mit immer
größerer Klarheit aus dem Gefamt-
beftande der Dubiofa heraushebt.
Aber diefe Beftimmung auf „thü-
ringifche Provenienz“ wird in ihrer
Allgemeinheit jeßt um fo unbefrie-
digender, mit je größerer Sicherheit
fie ausgefprochen werden kann. Immer
entfchiedener macht fich das Bedürfnis
geltend, die ganz überrafchend breite
Äbb. 1. Blumentopf mit Blaumalerei. Bez.: ÄLEX.
Troppau, Kaifer Franz Jofeph-Mufeum
Äbb. 2. Teller mit Manganfond. Durchmeffer 25 cm.
Markentafel 17 Ämftadt, Schloß
Dar Cicerone, IV, Jahrg., 6. Heft 16
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