Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0224
DOI issue:
6. Heft
DOI article:Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
DOI issue:7. Heft
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DIE FAYENCEMANUFAKTUR IM DOROTHEENTHÄL BEI ARNSTADT
zum Teil auch urkundlich beglaubigten Perfonalaustaufch zwifchen den einzelnen
Fabriken gerechnet werden muß.
Vor der Hand gilt es jedenfalls, die langwierigere Arbeit zu tun, mit Hilfe der
Namenangaben der erhaltenen Kirchenbücher und auf Grund voll bezeichneter oder
fonft, durch Befifeermonogramm etwa oder Provenienz einwandfrei beglaubigter Fayencen,
die Kenntnis der Marken und Malerfignaturen der einzelnen thüringifchen Fabriken
planmäßig zu erweitern.
Für die Arnftädter Manufaktur im Dorotheenthal, die ältefte, langlebigfte
und wie es fcheint auch bedeutendfte Thüringens, ift unlängft durch die Veröffent-
lichung von fechs voll bezeichneten und zum Teil datierten Arbeiten des Malers Johann
Chriftoph Alex der Anfang gemacht worden (Cicerone II, 639ff.). Den dort gegebenen
Abbildungen kann jeßt nachträglich noch eine Abbildung des a. a. 0. S. 642 Anm. 2
fchon erwähnten Blumentopfes im Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau hinzugefügt
werden (Abb. 1), deffen ganz impreffioniftifch-ßotter, in feiner Art vortrefflicher Chi-
nefendekor von der forgfältigen Malweife der übrigen Alex-Arbeiten in jeder Hinficht
erheblich abweicht und damit einmal mehr zeigt, in wie weiten Grenzen ßch der künft-
lerifche Stil eines Fayencemalers bewegen kann, während auf der andern Seite an der
weiter unten näher zu befprechenden Tellerferie eines Services für Elifabeth Albertine
von Schwarzburg (Abb. 8) erfichtlich wird, wie wohldifzipliniert unter Umftänden die
Malerftube einer Manufaktur gewefen ift. An diefer Tellerferie nämlich find nach
Abb. 3. ZweiVafen mit Scharffeuerdekor. Höhe 37 cm
Oberndorf bei Ärnftadt, Sakriftei
202
zum Teil auch urkundlich beglaubigten Perfonalaustaufch zwifchen den einzelnen
Fabriken gerechnet werden muß.
Vor der Hand gilt es jedenfalls, die langwierigere Arbeit zu tun, mit Hilfe der
Namenangaben der erhaltenen Kirchenbücher und auf Grund voll bezeichneter oder
fonft, durch Befifeermonogramm etwa oder Provenienz einwandfrei beglaubigter Fayencen,
die Kenntnis der Marken und Malerfignaturen der einzelnen thüringifchen Fabriken
planmäßig zu erweitern.
Für die Arnftädter Manufaktur im Dorotheenthal, die ältefte, langlebigfte
und wie es fcheint auch bedeutendfte Thüringens, ift unlängft durch die Veröffent-
lichung von fechs voll bezeichneten und zum Teil datierten Arbeiten des Malers Johann
Chriftoph Alex der Anfang gemacht worden (Cicerone II, 639ff.). Den dort gegebenen
Abbildungen kann jeßt nachträglich noch eine Abbildung des a. a. 0. S. 642 Anm. 2
fchon erwähnten Blumentopfes im Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau hinzugefügt
werden (Abb. 1), deffen ganz impreffioniftifch-ßotter, in feiner Art vortrefflicher Chi-
nefendekor von der forgfältigen Malweife der übrigen Alex-Arbeiten in jeder Hinficht
erheblich abweicht und damit einmal mehr zeigt, in wie weiten Grenzen ßch der künft-
lerifche Stil eines Fayencemalers bewegen kann, während auf der andern Seite an der
weiter unten näher zu befprechenden Tellerferie eines Services für Elifabeth Albertine
von Schwarzburg (Abb. 8) erfichtlich wird, wie wohldifzipliniert unter Umftänden die
Malerftube einer Manufaktur gewefen ift. An diefer Tellerferie nämlich find nach
Abb. 3. ZweiVafen mit Scharffeuerdekor. Höhe 37 cm
Oberndorf bei Ärnftadt, Sakriftei
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