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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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15. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0641

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RUNDSCHAU — sämmlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KÄISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRÄUNSCHWEIG / PROVINZIÄL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND
GEWERBE ZU HAGEN i. W / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSS-
HERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BERLIN Das KGL. KUPFERSTICHKABINETT
verwöhnt uns mit [einen Ausheilungen: Neulich
Goya, jeßt Daumier. Und beide Male eine
Äusftellung, wie fie nicht [o leicht anderswo zu-
fammenzubringen wäre. Diefe hundert wunder-
vollen Blätter, die zum größten Teil aus dem
Charivari [tammen, zeigen den klaffifchen Meifter
des aktuellen ’ Bildes von [einen be[ten Seiten.
Die politi[chen Karrikaturen, die in den Zügen
der Berühmtheiten des Tages die heimlichen
Tierge[ichter, von den Ib[ens Rubek [pricht, her-
ausbringen, die Bilder aus dem täglichen Leben
mit ihrer verblüffenden Ausdrucksfähigkeit auch
der neben[ächlichften Geberden, der Zufpißung
von Situation und Ausdruck, [tehen alle auf der
höchften Stufe der Meifterfchaft. Auch von den
großen Blättern, die ganz unabhängig von Text
und Ereignis entftanden, [ieht man einige, und
den „Mord“ der fo ungeheuerlich groß und
graufig und doch fo ganz unpathetifch ift, wird
fo bald keiner vergeffen. H. F.

DÜSSELDORF Nachdem die Stadt Düffel-
dorf den Bau einer neuen Kunftakademie, und
die Umwandlung des jetzigen Gebäudes in ein ftäd-
tifchesZ entralmu [eum mitftädtifcherGemälde-
galerie befchloffen hat, wird die Stadt in nächfter
Zeit einen Generaldirektor berufen. Deffen
Aufgabe [oll es, wie die Kölnifche Zeitung be-
richtet, [ein, eine modern angelegte, alle Zeiten
der Malerei und bildenden KunftumfaffendeKunft-
galerie zu fchaffen, Fühlung mit den Kunftkreifen
des In- und Auslandes zu halten, den regel-
mäßigen Kunftausftellungen in Düffeldorf Äus-
fteller und Intereffenten zuzuführen und aus all
diefen Einrichtungen einen Zentralpunkt derkünft-
lerifchen Begebungen des Weftens der preußi-
fchen Monarchie zu machen. Da der Neubau
der Kunftakademie und der Umbau der alten
Akademie bedeutende Mittel, vor allem von
der Stadt Düffeldorf, heifchen wird, [o find die

Mittel für die Äusgeftaltung der neuen ftädtifchen
Galerie gerade für die erften Jahre weder vom
Staat noch von der Stadt leicht zu erhalten.
Da [oll die Bürgerfchaft durch eine Stiftung
zur Aufbringung der Mittel für den Ausbau der
Galerie eingreiferi. Hier ift Prof. Friß Roeber
tatkräftig vorgegangen. Auf feine Anregung
ift vor einiger Zeit ein Aufruf an die Bürger-
fchaft ergangen und bis heute find fchon mehr
als 1OOOOOOM. gezeichnet worden, die der Grund-
ftock zu einer Jubiläumsgabe der Bürgerfchaft
für das Jahr 1915, das Jahr der Feier der hundert-
jährigen Zugehörigkeit der Rheinlande zuPreußen
fein [ollen. Die neue Kunftakademie und das
Zentralmufeum [ollen in diefem Jubiläumsjahre
eröffnet werden.

KARLSRUHE Der badifche Staat erwarb
kürzlich die außerordentlich wertvolle Samm-
lung Luffmann in Neckargerach, die nun im
hiefigen Kunftgewerbemufeum zugänglich
gemacht worden ift. Sie enthält auf dem Gebiete
der Holzfkulptur als wertvollftes vier feiten
fchöne Werke von Tilmann Riemenfehneider,
ferner eine von der üblichen Konfiguration ab-
weichende Heilige Anna felbdritt aus der Werk-
ftatt Jörg Syrlins, und daneben eine große Zahl
fchöner Stücke unbekannter oder weniger be-
kannter fchwäbifch-fränkifcher Plaftiker von der
Gothik bis zum Barock. Unter den Gebrauchs-
geräten finden [ich gleichfalls wertvolle Stücke
aus Zinn, Kriftall und Majolika, von den Porzellan-
manufakturen find Frankfurt, Hanau, Straßburg
und Delft gut vertreten. Schöne Möbel aus
allen Perioden, namentlich wertvolle Schränke
fchließen den Reigen.

LONDON Mr. Imre Schwaiger-Delhi hat
dem BRITISCHEN MUSEUM ein für Europa
einzigartiges Werk zum Gefchenk überwiefen,
nämlich einen heiligen Pfau derYezidis-

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