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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0387

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LITERATUR

LITERATUR

WIEN Im Äuftrage des K. K. Minifteriums für
Kultus und Unterricht gibt Moriz Dreger ein
Werk über Jofef Führich heraus,das inText und
Abbildungen neue Quellen zur Kenntnis diefes
hervorragenden Wiener Meifters erfchließt. Diefem
Bande foll [ich, gleichfalls im Äuftrage des Mi-
nifteriums herausgegeben, ein Verzeichnis der
Werke Jofef Führichs nebft urkundlichen Bei-
trägen und einer Bibliographie von Heinrich
von Woerndle anfchließen. (Alles Nähere ift
aus dem Profpekt zu erfehen, der diefem Hefte
beiliegt.)

DIE SKULPTUREN DER SAMMLUNG
SCHNÜTGEN IN KÖLN. Herausgegeben
von Dr. Fritj Witte. Mit einem Vorwort des
ehemaligen Befißers Prof. D. Dr. Alex. Schnüt-
gen. Diefelben werden demnächft in einer glän-
zend ausgeftatteten Publikationen in mehreren
Bänden im Verlage für Kunftwiffenfchaft
G. m. b. H., Berlin, erfcheinen. Das Werk wird
100 Lichtdrucktafeln in Großquart-Format mit
500 Abbildungen nach photographifchen Original-
aufnahmen enthalten. Es wird damit dem For-
fcher zugleich ein ungemein wertvolles Studien-
und Vergleichsmaterial dargeboten, das durch
feine archäologifche und ikonographifche Ent-
wicklungsgefchichte für die Quellen der deutfchen
Kunft außerordentlich wichtig ift. Der Verlag
hat foeben eine Subfkription auf das Werk er-
öffnet, deffen Preis 100 M. beträgt. Nach Schluß
der Subfkription (15. Mai d. J.) wird diefer Satj
auf 125 M. erhöht.

NEUE KUNST- LITERATUR

MAX SLEVOGT. 96 Reproduktionen nach
feinen Gemälden mit einem Vorwort von Karl
Voll. Diefe erfte zufammenfaffende mono-
graphifche Arbeit über den Künftler, in dem wir
mit Recht eine der markanteren Erfcheinungen
der deutfchen Moderne erkennen, führt literarifch
ausgezeichnet in die Wefensart der Slevogtfchen
Kunft ein und gibt in reichen Äbbildungsproben,
deren Wiedergabe im einzelnen allerdings oft
zu wünfchen übrig läßt, einen Überblick in großen
Linien über die wichtigften Perioden des Sle-
vogtfchen Schaffens.

* *

*

In den MITTEILUNGEN DES RHEINISCHEN
VEREINS FÜR DENKMALPFLEGE UND HEI-
MATSCHUTZ erfchien als Heft 1 eine kleine,
aber fehr beachtenswerte Monographie über
die Kunft in Saarbrücken von Karl Loh-
meyer, dem Leiter der Heidelberger Samm-
lungen. In diefer Arbeit paart fich tiefgründige

Kennerfchaft mit feiner künftlerifcher Änalyfe.
Die Illuftrationen find gut und abwechslungs-
reich gewählt und vermitteln befonders den
Entwicklungsgang der Architektur, die hier im
Barock ihren eigentlichen Höhepunkt erreicht.

* *

*

KUNST UND HEILIGE von M. Lief mann.
Das Werk ift kürzlich als ein ikonographifches
Handbuch zur Erklärung der Werke der ita-
lienifchen und deutfchen Kunft im Verlag von
Eugen Diederichs, Jena, erfchienen und wird
fpeziell den Befuchern der Mufeen in Italien wert-
voll fein als Information über die Beziehungen
der dargeftellten Heiligen. In diefer Form füllt
die Arbeit in der Tat eine bisher fühlbare

Lücke aus. * *

*

LOUIS GURLITT. Ein Künftlerleben des
19. Jahrhunderts. Dargeftellt von feinem
Sohne Ludwig Gurlitt. Diefe leßte fehr ver-
dienftvolle Publikation von Julius Bard bringt
die erfte Monographie des gefchäljten Meifters
gewiffermaßen als Erinnerungsgabe zum hun-
dertften Geburtstage. Nicht nur die Summe des
dokumentarifchen Materials, die in dem prächtig
ausgeftatteten Bande verarbeitet ift, macht das
Werk zu einer Fundgrube für die Erkenntnis
der deutfchen Kunft im 19. Jahrhundert, fondern
wichtiger erfcheint beinahe die Tatfache, daß
fich das Künftlerbild als folches in feinen viel-
geftaltigen Beziehungen zu einem prächtigen
Kulturgemälde der Zeit felbft erweitert hat.

* *

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GALERIEN EUROPAS. Im Jahre 1912 hat
der fiebente Band diefes bekannten im Verlage
von E. Ä. Seemann in Leipzig erfcheinenden
Unternehmens farbiger Reproduktionen nach
Gemälden alter Meifter begonnen. Heft 1 und 2
bringen, was man befonders dankbar anerkennen
muß, die Wiedergaben nach Originalen des
Prado - Mufeums, darunter das berühmte
„Blindekuhfpiel“ von Goya, das Selbftbildnis
Dürers, den Hofnarren von Velasquez und des-
felben Meifters Reiterbildnis des Infanten Baltafar
Carlos fowie Tizians berühmte „Venus mit dem
Orgelfpieler“. Die Texte zu diefen Bildern
haben Äug. L. Mayer und Ä. de Beruete ge-
fchrieben, die wohl als vortreffliche Kenner des
Prado und der fpanifdien Kunft angefprochen
werden dürfen. Im dritten Heft der fchönen
Publikation nimmt der Louvre die Hauptrolle
ein mit Reproduktionen nach Jacques-Louis
David, Fragonard, Corot, Millet u. a.

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*

MEISTER DER FÄRBE. Als modernes Gegen-
ftück zu der erftgenannten Publikation erfcheint

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