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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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VERMISCHTES

VERMISCHTES

BERLIN Die Königl. Akademie der Künfte
hat zu neuen Mitgliedern die Berliner Künftler
Prof. Hofaeus und Prof. Klimfch, ferner als
auswärtiges Mitglied Prof. Ludwig Dettmann
in Königsberg ernannt.

FLORENZ Für die Zeit vom 11. bis unge-
fähr 21. April 1912 hat Herr Privatdozent Dr.
Walter Bombe übernommen, in Perugia
Affifi, Urbino ufw. kunftgefchichtliche Füh-
rungen abzuhalten. Anmeldungen zur Teilnahme
find an den Direktor des Kunfthiftor. Inftitutes
in Florenz Prof. H. Brockhaus zu richten, und
zwar möglichft bis Mitte März, da nur eine be-
fchränkte Anzahl von Teilnehmern in Ausficht
genommen ift. Die Koften für Wohnung, Ver-
pflegung und Fahrt find von den Teilnehmern
zu tragen; Die Führung felbft ift für Studenten
und für Mitglieder des „Vereins zur Erhaltung
des Kunfthiftorifchen Inftituts in Florenz (e. V.)“
abgefehen > von einer Einfehreibegebühr von
3 Mark unentgeltlich, während andere Teil-
nehmer ein Honorar von 20 Mark zu entrichten

haben. * *

*

Unter dem Stichwort „Alt-Florenz und
feine Kunftfchäße“ veranftaltet Dr. Bern-
hard Paßak, Privatdozent der Kunftgefchichte
an der Univerfität Breslau in der Zeit vom 6.
bis 13. April kultur- und kunfthiftorifche Füh-
rungen durch die Florentiner Kirchen, Profan-
bauten, Mufeen, Galerien, Villen ufw. Anmel-
dungen bis zum 25. März an die Adreffe des
Veranftalters, Breslau IX. Honorar für den acht-
tägigen Kurfus 30 M., für Studierende 15 M.

LONDON Hier ift eine Bewegung irn Gange,
die Kunft der Wandmalerei, im Intereffe der
Kunft wie der Erziehung, (mankönntean „Wilhelm
Meifter“ denken) auf das weitefte zu pflegen.
Jungen Künftlern und fogar Kunftftudierenden
follen Wandflächen in Schulen, Hofpitälern und
Kirchen, wie auch fonftigen öffentlichen Gebäuden
(Ratfälen ufw.) zur Ausfchmückung zur Verfügung
geftellt werden. Mehrere Schulen haben fchon
ihre Zuftimmung erklärt. Ein Komitee, dem der
Direktor der Wallace Collection Mr. Mc. Coli
und der der Tate Gallery, Mr. Ch. Aitken, an-
gehören, wird einen Wettbewerb für Entwürfe
ausfehreiben, und diefe follen, zufammen mit
anderen Ausfchmückungen von Schulräumen, in
der Crosby Hall im Mai öffentlich ausgeftellt
werden. Erft dann foll eine Wahl getroffen
werden. Die Idee ift trefflich. In einer düfteren
Stadt wie London bedürfen diefe Gebäude mehr

nodi als anderswo künftlerifcher Dekoration.
Werden aber folche Gemälde dem Klima ftand-
halten? Übrigens find derartige Wandgemälde
fchon vor einiger Zeit in zwei folchen Gebäuden,
dem Rathaus des Londoner Stadtteiles Chelsea,
des Künftlerviertels, und in einer öffentlichen
Technifchen Schule hergeftellt worden.

* *

*

Die Kirche des St. Thomas auf der Infel
Man, das bedeutendfte gothifche Gebäude der
In fei, ift teilweife durch Feuer zerftört worden.

* *

*

Rodins „Bourgeois de Calais“ foll in einer
Kopie in London aufgeftellt werden. Die Gelder
dazu hat der National Art Collections Fund zu-

fammengebracht. * *

*

Aus den Bibliotheken der englifchen
Kathedralen zu Lincoln und Peterborough
find wertvolle Werke geftohlen worden. Aus
der Lincolner fehlen zwei Gebetbücher, die,
wie man glaubt, von Berufsdieben vom Kon-
tinent entwendet worden find. Aus der Peter-
borougher Bibliothek fehlen gar 217 Werke, von
denen einige, 69, wieder zurückgewonnen worden
find, teilweife durch Ankauf auf Auktionen. Die
Diebftähle müffen fich über eine lange Zeit hin
erftreckt haben, ehe fie entdeckt wurden.

* *

*

Hier hat fich eine Gefellfchaft zur Ver-
fchönerung Londons gebildet, deren Ab-
ficht es ift, darauf zu fehen, daß im Stadt-
bild Londons die Kunft nicht zu kurz komme.
Eine folche Gefellfchaft kommt ficher keinen
Tag zu früh. Ob es ihr gelingen wird, ihre
Abficht durchzufeßen, und u. a. die Behörden
auf ihre künftlerifchen Pflichten mit Erfolg auf-
merkfam zu machen, bleibt abzuwarten. F.

MÜNCHEN Die Berliner Wochen fchrift „Pan“
hat fich vor kurzem mit der Tfchudi-Gedächtnis-
ftiftung für die Münchener Pinakothek befchäftigt
und dabei die Erzählung verbreitet, diefe wert-
volle Sammlung franzöfifcher Meifterwerke fei
auf Veranlagung des Malers Friß Auguft von
Kaulbach aus dem Saal der alten Spanier, in
dem fie dem Publikum vorgeführt werden follte,
entfernt und in „Kellerräume“ verbracht worden.
Diefe Darftellung entfpricht nicht der Wahrheit.
Die Bilder waren vielmehr nur vorübergehend
im fpanifchen Saal aufgehängt, um der Kom-
miffion für Ankauf und Annahme moderner
Kunft vorgeführt zu werden und mußten natür-
lich nachher wieder abgenommen werden, um
die Wiederaufhängung der rfür den Saal be-
ftimmten fpanifchen Gemälde zu ermöglichen.

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