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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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16. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0680

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VERMISCHTES ° LITERATUR

fielen die Antworten der einzelnen Bundes-
regierungen fo verfchieden aus, daß von einer
weiteren Verfolgung diefes Weges zunächft ab-
gefehen werden mußte.

Darauf hat fich der Vorftand unmittelbar an
die Leiter der Sammlungen gewandt. Von einer
größeren Zahl Mufeen und Sammlungen ift denn
auch die Antwort eingelaufen, man werde (wie
bisher) den Studierenden und Forfchern der
Kunftgefchichte jede mögliche Erleichterung gern
gewähren. Gewünfcht wurde in den meiften
Fällen verftändlicherweife (namentlich feitens
der kleineren Sammlungen), rechtzeitige An-
meldung und ein Ausweis. Es wird fich alfo
befonders für Studierende empfehlen, daß fie
fich von ihrer Univerfität oder von dem kunft-
gefchichtlichen Inftitut, in dem fie arbeiten, einen
Ausweis ausftellen laffen.

Nicht alle Mufeen oder Sammlungen haben
geantwortet. Wenn auch daraus keineswegs
der Schluß zu ziehen ift, daß einzelne Inftitute
fich ablehnend verhalten, fo geht doch auch aus
den eingelaufenen Antworten deutlich hervor,
daß man nicht überall in der Lage ift, die vor-
handenen Schüße an jedem beliebigen Tage und
zu jeder Tageszeit zugänglich zu machen. Es
dürfte alfo angebracht fein, in jedem einzelnen
Falle rechtzeitig, d. h. womöglich einen oder
einige Tage vor dem Eintreffen an Ort und
Stelle, mit dem felbftverftändlichen Takte anzu-
fragen. Die Schwierigkeiten — wo folche be-
gehen — liegen allermeift nicht in den Perfonen
der Sammlungsvorftände, fondern inUmftänden,
über die diefe nicht Herr find.

Mit einer ähnlichen Bitte hat fich der Vorftand
des Ständigen Ausfchuffes des Kunfthiftorifchen
Kongreffes an die Herren Provinzial- und Lan-
deskonfervatoren gewandt. Hier handelte es
fich darum, von diefen Inftanzen eine Art
Empfehlungsfchreiben zu erwirken, das ernft-
haften Forfchern ihre Studien (auch das Photo-
graphieren und Zeichnen) in den Kirchen und
öffentlichen Gebäuden des betreffenden Gebiets,
in Privatfammlungen oder wo fonft fich Kunft-
denkmäler befinden, zu erleichtern wäre. Auch
in diefem Falle haben wir Entgegenkommen
gefunden und können den Fachgenoffen, ins-
besondere auch den Studierenden der Kunft-

wiffenfchaft nur raten, fich möglichft noch vor
Antritt ihrer Reifen an die genannten Inftanzen
mit der Bitte um ein folches Empfehlungsfchrei-
ben, an die Herren Geiftlichen, die Bürger-
meiftereien und fonftige in Betracht kommende
Behörden, auch an die privaten Befißer von
Kunftdenkmälern in ihrem Gebiet zu wenden.

LITERATUR

VEHONÄ Giufeppe Trecca gibtimVerlag
des Istituto d’Arti Graficke zu Bergamo
einen illuftrierten Katalog der Pinacoteca Co-
munale di Verona heraus. Der Verfaffer berück-
fichtigt die ganze ältere wie moderne Kunft-
forfchung in ausgiebigfter Weife. Provenienz
foweit als möglich, Maße der Bilder, Befchrei-
bung derfelben werden eingehend mitgeteilt.
Verzeichniffe der Bilder nach der Reihenfolge
wie nach den Künftlernamen und der Provenienz
erleichtern die Benutzung des Buches.— Derfelbe
Verlag gibt zugleich einen illuftrierten Katalog
der Accademia Carrara zu Bergamo heraus.
Verfaffer ift Corrado Ricci. Befonders ge-
lungen find in diefem die Abbildungen, der
Druck und die Ausftattung. B.

J. PaulBoncour, „Art etDemocratie“ (Paris,
Paul Allendorff. 3.50 Fr.). Der junge, ehemalige
Staatsminifter entwickelt in diefem Buch feine
Ideen zur Reorganifation der franzöfifchen Mu-
feen, der Kunftfchulen und der Staatsankäufe.
Die Schrift enthält kluge, anregende Ideen, die
allerdings in den leßten Jahren in Frankreich
fchon mehrfach ausgefprochen und propagiert
worden find. Es wäre zu wünfchen, daß diefen
Worten endlich einmal Taten folgten. 0. G.

Im Verlage von Paul Neff in Eßlingen ift
die 63. und 64. Lieferung des Werkes „Die
Kunft-undAltertumsdenkmaleimKönig-
reich Württemberg “ erfchienen, die auf zehn
Tafeln Kunft- und Bauwerke des Donaukreifes,
aus Erbach, Erfingen, Munderkingen und Rißtiffen
in guten Abbildungen, fowie forgfältige Schnitte
und Riffe der Obermarchtaler Klofterkirche ent-
hält. H. F.

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