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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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16. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0673

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RUNDSCHAU — sämmlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGHN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND
GEWERBE ZU HAGEN i. W / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSS-
HERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BÄSEL Der ÖFFENTLICHEN KUNST-
SAMMLUNG wurde von Kunftfreunden ein
Gemälde Camille Piffarros, „Landfchaft bei
Pontoife“, gefchenkt; aus einem Legat fiel der
Sammlung eine Landfchaft Hans Sandreuters
zu, die 1874 entftand und den Meifter noch
unter dem Einfluß des pagsage intime zeigt;
kurz nach diefer reizvollen Frühepoche trat
Sandreuter in die Nähe Böcklins', der feinem
Schaffen andere Wege weifen follte. — Zwei
Gemälde von Konrat Witj7 der fog. Priefter
des alten Bundes und die Synagoge find nach
gründlicher Reftauration wieder in der Galerie
zur Aufteilung gelangt. Die Tafeln wurden
von alten Übermalungen befreit und gegen
weiteres Arbeiten des Holzes gefichert; von den
alten Rahmen gedeckte Teile der Malerei konnten
der Gefamtwirkung wieder dienftbar gemacht
werden, fo daß der Gewinn der Reftauration
recht erfreulich ift. C.

BERLIN Das KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
erwarb eine Anzahl wertvoller Stücke der mittel-
alterlichen italienifchen Plaftik aus verfchiedenen
Zeiten und Kunftkreifen: ein Marmorkapitell
des 10. Jahrhunderts, aus Rom ftammend und
der longobardifchen Kunft naheftehend, eine
Zierplatte, die als füditalienifche Nachahmung
eines byzantinifchen Originals angefprochen wird,
ein Kalkfteinrelief einer thronenden Papftfigur
aus der erften Hälfte des 12. Jahrhunderts und
ein paar dekorative Skulpturen romanifchen
Stils. Der entwickelten Gotik gehören an: Eine
liegende Madonna mit dem Kinde, Marmor-
arbeit der römifchen Cosmatenfchule, wahr-
fcheinlich das Mittelftück einer Anbetung der
Könige. Das Berliner Stück geht wohl zurück
auf das Vorbild der verlorenen Mittelfigur von
Arnolfo di Cambios Prefepe für die Reliquien-
kapelle von S. Maria Maggiore, deffen Über-
refte Venturi erkannt hat. Das letzte Stück,

deffen größte Bedeutung im ikonographifchen
liegt, ift ein Doppelkapitell aus weißem Marmor,
auf dem die lebten Ereigniffe des Marienlebens
dargeftellt find. Der Stil weift in das fpätere
14. Jahrhundert, byzantinifche und fienefifche Be-
ziehungen nach Neapel. H. Fr.

BRÜSSEL Das MUSEE MODERNE hat ein
Bild des Genter Malers Baertfoen, „Abend
am Quai“, eine Landfchaft „Wintermorgen“ des
Gründers der Landfchafterfchule von Termonde,
Ifidore Meyer, der bisher im Mufeum nicht
vertreten war, ein Bild von J. L. Forain, „Im
Juftizpalaft“, eine Terrakotta von Laurent
Delvaux, fowie den hervorragenden Bronze-
Torfo von Minne angekauft. Ferner wurden
aus der englifchen Abteilung der diefes Früh-
jahr ftattgehabten Ausftellung für religiöfe Kunft
Kartons zu Kirchenfenftern von Walter Crane
und Chriftopher Wahl, fowie eine Weberei,
„Die Anbetung“ darftellend, nach Dearle, er-
worben. * *

*

Der von König Leopold II. neben feiner Som-
merrefidenz Laeken mit einem Koftenaufwand
von mehreren Millionen aus Lack erbaute und
mit Porzellan ausgefchmückte japanifche Turm
wird, ebenfo wie das dafelbft befindliche chine-
fifche Reftaurant jetjt endlich Verwendung
finden und zwar zur Aufteilung von Kunft-
gegenftänden chinefifcher und japanifcher Her-
kunft. In diefes Mufeum follen teilweife Werke
aus dem Cinquantenaire, teilweife aus dem
Befitje der Regierung überführt werden, fowie
Gefchenke von Privaten, für die es bis jefet an
Plat; gefehlt hat. Die graphifche Abteilung des
Cinquantenaire verbleibt dafelbft. F. M.

PÄRIS Das ftaatliche KUNSTGEWERBE-
MUSEUM im Pavillon da Marfan des Louvre hat
es unternommen, in einer Serie von wechfelnden

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