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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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4. Heft
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Belgisches Steinzeug
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Gesellschaften und Vereine
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Personalien
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GESELLSCHÄFTEN UND VEREINE o PERSONALIEN

GESELLSCHÄFTEN UND
VEREINE

CHICAGO Die „Friends of American
Ärt“ haben dem Art Institute Whiftlers
„Freshßeld Picture“ als Gefchenk überwiefen.
Das Bild zeigt Whiftler felber in feinem Atelier.
Es hatte früher dem Mr. C. L. Freer in Detroit
gehört, dann dem Mr. Freshfield in London. —
Die „Äntiquarian Society“ hier hat im Ärt
Inftitute ihre neuerworbenen Schäße ausgeftellt.
Diefe Gefellfchaft ift eine von mehreren ähn-
lichen, die mit „viribus unitis“ wohlhabender
aber nicht außergewöhnlich reicher Kunftlieb-
haber den großen Mäcenen Amerikas nach-
ftreben und für die Ausbreitung künftlerifchen
Intereffes eigentlich viel mehr als die letzteren
leiften. Die jährlichen Beiträge der Society be-
laufen fich auf ca. 100000 Mark, zu denen noch
Sondergaben hinzukommen, und fo vermag fie,
wenn auch nur in befchränktem Maße, gute und
wertvolle Werke anzukaufen, meift in München
und Paris. Senfationsftücke find natürlich nicht
darunter. Aber felbft mit ihren verhältnismäßig
kleinen Mitteln ift fie doch auf ihrem Gebiete,
verftecktere Werke zu erwerben, ein ernftlicher
Rivale öffentlicher Sammlungen in Europa. Unter
ihren Neuerwerbungen feien genannt: eine Ma-
donna mit Kind, eine franzöfifche Steinplaftik
aus dem 13. Jahrhundert auf einem Piedeftal
aus dem 12. Jahrhundert. Die Statue ift voll
feiner Grazie; ein Ältarftück (Triptychon), deutfch,
13. Jahrhundert, das Leben des hl. Bafilius,
Bifchofs von Cefarea, darftellend; ein Relief
aus Terrakotta aus der Schule Deila Robbias
mit der Jungfrau Maria über ihr Kind gebeugt,
links von diefem der hl. Johannes und zu beiden
Seiten Engel; ein vlämifcher Wandteppich aus
dem Jahre 1619 und mehrere Holzplaftiken u. a. m.

F.

HALLE a. S. In den leßten Tagen des ver-
gangenen Jahres ift in Halle a. S. eine Mu-
feumsgefellfchaft begründet worden, die nach
dem Wortlaut der Satzungen die Förderung des
Städtifchen Mufeums für Kunft und Kunftge-
werbe durch Ankäufe aus den Jahresbeiträgen
der Mitglieder bezweckt. Die Gefellfchaft hat
fich darüber hinaus aber auch die weitergreifende
Aufgabe geftellt, durch Vorträge und Führungen
das Kunftintereffe und die private Sammeltätig-
keit im allgemeinen zu pflegen und zu unter-
ftüßen. Es hat fich bereits eine größere Zahl
von Herren und Damen in der Gefellfchaft zu-
fammengefunden und fchon der nächfte Bericht
des Mufeums wird eine ganze Reihe von Neu-

erwerbungen verzeichnen können, die aus Ge-
fell fchaftsmitteln bewirkt find.

WIEN Am „V. Gefellfchaftsabend öfter-
reichifcher Kunftfreunde“ hielt Dr. Han
Stegmann, Direktor des Münchener National-
mufeums, einen Vortrag über „Werke aus Öfter-
reich im Münchener Nationalmufeum“.

* *

*

Im Rahmen der Plakatausftellung der „Se-
zeffion“ hielt Architekt Otto Polak, deffen
eigene Plakatfammlung diefer Äusftellung an-
gegliedert ift, einen Vortrag über „Reklame- und
Plakatkunft“.

PERSONALIEN

HANNOVER Hier verftarb kürzlich der
Direktor des Provinzialmufeums, Dr. Adolf
Brüning, im Älter von 44 Jahren. Brüning,
der im Anfang feiner mufealen Tätigkeit Äffiftent
am Berliner Kunftgewerbemufeum gewefen ift,
fiedelte von dort nach Münfter i. W. über,
um einer Berufung als Leiter des neu be-
gründeten Landesmufeums der Provinz Weft-
falen zu folgen. Die Einrichtung diefer vor-
trefflichen Änftalt war eine hervorragende Lei-
tung ihres erften Direktors, der von hier nach
einigen Jahren einem Rufe nach Hannover
Folge leistete. Von den zahlreichen fachwiffen-
fchaftlichen Arbeiten des verftorbenen Gelehrten
verdient vor allem das ungemein inftruktiv ge-
fchriebene Handbuch des Porzellans Erwähnung,
das als Führer durch die Porzellanabteilung des
Berliner Kunftgewerbemufeums erfchienen ift.

KOPENHAGEN W. Steffenfen, der Kon-
fervator des Nationalmufeums, ,ift hier in den
letzten Januartagen geftorben. Sein Ruf grün-
dete fich vor allem auf feine Erfindung zurKon-
fervierung der Moorfunde.

PARIS Wie wir bereits in unferer letzten
Nummer vorausfagten, ift Dujardin-Beaumeß
durch die Verhältniffe gezwungen worden, nach
fiebenjähriger Amtstätigkeit zurückzutreten. Die
Kunftfreunde Frankreichs atmen erleichtert auf
und feßen alle Hoffnungen auf den jugend-
lichen Nachfolger, den 37jährigen Deputierten
Leon Berard, der zum Staatsfekretär der
Schönen Künfte ernannt wurde und fich dem
jungen Maurice Reclus als Kabinettschef zur

Seite feßte. * *

*

Der junge cubiftifche Maler Le Fauconnier
ift zum Nachfolger von Jacques Emile Blanche

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