Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0115
DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Mayer, August Liebmann: Madrider Privat-Sammlungen, [2]: die Gemälde der Sammlung R. Traumann
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flbb. 1. GERÄRD DÄVID, Die hl. Jungfrau mit dem Chriftkind
Der Cicerone, IV. Jahrg., 3. Heft. 1
MADRIDER PRIVAT-SAMMLUNGEN
II.1 DIE GEmÄLDE DER SAMMLUNG R. TRÄUMÄNN
Mit 11 Abbildungen Von ÄUG. L. MAYER
Unter den Madrider Privatfammlungen zeichnet fich die des Herrn Richard Traumann
weniger durch die Quantität als die Qualität ihrer Stücke aus. Neben reizvollen
Plaftiken, ausgezeichneten Exempeln fpanifch-maurifcher Keramik und anderen kunft-
gewerblichen Koftbarkeiten birgt diefe Sammlung eine Reihe von intereffanten Ge-
mälden. Faft die Hälfte der Bilder gehören der niederländifchen Schule an. Die Perle
des Ganzen dürfte die „Madonna“ fein, die dem Chriftkind mütterlich forgend einen
Brei zu effen gibt (flbb. 1), ein hervorragendes Meifterwerk Gerard Davids, be-
fonders bemerkenswert noch wegen des ausgezeichneten Erhaltungszuftandes des Bildes,
von dem einige, qualitativ nicht ganz fo hochftehende Repliken exiftieren (Brüffel,
Genua, New-York). Sehr fchön ift auch eine weitere „Madonna“ Gerard Davids
mit dem Chriftkind an der Mutterbruft (flbb. 2). — Der Schule von Tournai (Ende
des 15. Jahrhunderts) gehört ein „Cruzifixus mit Maria und der anbetenden Stifterin“
1 I. Die Sammlung D. Jose Lazaro Galdeano in Madrid, „Der Cicerone“, II. Jahrg., S. 308.
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Der Cicerone, IV. Jahrg., 3. Heft. 1
MADRIDER PRIVAT-SAMMLUNGEN
II.1 DIE GEmÄLDE DER SAMMLUNG R. TRÄUMÄNN
Mit 11 Abbildungen Von ÄUG. L. MAYER
Unter den Madrider Privatfammlungen zeichnet fich die des Herrn Richard Traumann
weniger durch die Quantität als die Qualität ihrer Stücke aus. Neben reizvollen
Plaftiken, ausgezeichneten Exempeln fpanifch-maurifcher Keramik und anderen kunft-
gewerblichen Koftbarkeiten birgt diefe Sammlung eine Reihe von intereffanten Ge-
mälden. Faft die Hälfte der Bilder gehören der niederländifchen Schule an. Die Perle
des Ganzen dürfte die „Madonna“ fein, die dem Chriftkind mütterlich forgend einen
Brei zu effen gibt (flbb. 1), ein hervorragendes Meifterwerk Gerard Davids, be-
fonders bemerkenswert noch wegen des ausgezeichneten Erhaltungszuftandes des Bildes,
von dem einige, qualitativ nicht ganz fo hochftehende Repliken exiftieren (Brüffel,
Genua, New-York). Sehr fchön ift auch eine weitere „Madonna“ Gerard Davids
mit dem Chriftkind an der Mutterbruft (flbb. 2). — Der Schule von Tournai (Ende
des 15. Jahrhunderts) gehört ein „Cruzifixus mit Maria und der anbetenden Stifterin“
1 I. Die Sammlung D. Jose Lazaro Galdeano in Madrid, „Der Cicerone“, II. Jahrg., S. 308.
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