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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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9. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0376

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RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKHTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRÄUNSCHWEIG / PROVINZIÄL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HÄNDEL UND
GEWERBE ZU HAGEN i. W / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSS-
HERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BRÜSSEL Dem CINQUÄNTENÄIRE wurde
von dem Senator ^Grafen Goblet d’Älviella
eine Sammlung von Waffen, Pferdemundftücken,
Urnen, Sch muck fachen und anderen Gegenftänden
zum Gefchenk gemacht, welche aus der Nekropole
von Quinique in Court - St. Etienne ftammen
und der Hallftädter Periode angehören. F. M.

DIJON Unferem Mufeum wurden kürzlich von
feinem Konfervator Albert Joliet zwei Gemälde
der fchwäbifchen Schule des 15. Jahrhunderts
gefchenkt: „Chriftus am Kreuz“ und „Johannes
der Täufer“. Der Staat überwies unferem Mu-
feum „Bacchanale“ von Paul Siefert. O. G.

INNSBRUCK Vor einiger Zeit meldete der
Cicerone (Jahrg. 1911, Heft 18, S. 717) den An-
kauf des hiftorifch intereffanten Schloffes Weyer-
burg durch die hiefige Stadtgemeinde. Nach
Zeitungsmeldungen beabfichtigt nunmehr die
Innsbrucker Handels- und Gewerbekammer in
diefem Schloß ein Mufeum für tirolifche
Volkskunft und tirolifches Kunftgewerbe
einzurichten. Der Gemeinderat befchloß den
Weiterverkauf unter der Bedingung, daß die
Käuferin im Falle der Realifierung ihres Pro-
jektes den hiftorifchen Baucharakter der Burg
gänzlich unangetaftet ließe.

MOSKAU Das imEntftehen begriffene MU-
SEUM DES VATERLANDSKRIEGES 1812, für
welches früher ein fpezieller Neubau projektiert
war, wird nunmehr im Ärfenalgebäude im
Kreml fein Heim finden. Diefer impofante Bau
mit feinem prächtigen Barockportal wurde unter
Peter I. 1701 als Zeughaus von einem fächfifchen
Baumeifter Chriftoph Kundrat (?) in Angriff ge-
nommen und 1736 nach den Plänen des General-
Feldzeugmeifters Grafen Münnich vollendet.

P. E.

MÜNCHEN Im BAYERISCHEN NATIONAL-
MUSEUM ift eine Reihe neuer Säle er-
öffnet worden, die fich dem Otto Heinrich-Saal
(Nr. 24) anfchließen. Der erfte Saal, gefchmückt
mit ruhigen Stuckdekorationen im Charakter der
abgebrochenen Paulanerkapelle, ift für die Auf-
nahme der kirchlichen Plaftik des fpäten 16. Jahr-
hunderts und der des 17. Jahrhunderts beftimmt,
die Einrichtung kann aber erft im Laufe des
Jahres erfolgen. Vorläufig find hier Architektur-
Zeichnungen des Italieners Äleffandro Galli Da
Bibiena (1687—1769) ausgeftellt, der im Dienfte
des Kurfürften Karl III. Philipps von der Pfalz
an Mannheimer Bauten beteiligt war. Der fol-
gende Raum ift als Bronze-Kabinett ge-
dacht. Er ift mit Möbeln im Charakter der ita—
lienifchen Renaiffance und Gobelins mit Szenen
aus den Schlachten Hannibals nach Giulio Ro-
mano ausgeftattet und enthält hauptfächlich von
italienifchen Meiftern hervorragende Bronzen.
Neben frühen Arbeiten, fo prächtigen Pferde-
ftatuetten, die wahrfcheinlich auf Studien Leo-
nardo da Vincis zurückgehen, einer zarten Se-
baftiansftatue von Francesco da Sant Ägata,
Bronzen aus der Riccio-Werkftätte, ferner einer
Reihe vorzüglicher Köpfe und Büften römifcher
Imperatoren, finden fich hier noch wuchtige
Barockarbeiten, meift Florentiner Urfprugs, die
vielfach aus dem Bronze-Kabinett der berühmten
Düffeldorfer Galerie des Kurfürften Johann Wil-
helm von der Pfalz ftammen. Im letzten Raum,
mit Decke und Vertäfelung aus Schloß Brillau
bei Zell a. S. vom Jahre 1592, foll im Laufe der
Zeit die Kleinkunft der Renaiffance zur
Aufteilung gelangen. Zurzeit find darin weitere
Handzeichnungen aus dem Beftand der Graphi-
fchen Sammlung des Mufeums aufgeftellt.

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