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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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PERSONALIEN o VERMISCHTES

Les Danai'des, 1874 Charlotte Corday ä Caen,
1876 Pinet delivrant les alienes, 1880 Glorifi-
cation de la sculpture fran^aise (Plafond du
Palais du Luxembourg), 1883 Mazarin et ses
nieces, 1885 Leda, 1887 Ophelia, 1889 Made-
leine, 1892 Plafond für das Parifer Rathaus,
1894 Die Danaiden, 1896 Die Hngft. Außerdem
hat Tony Robert-Fleury eine große Reihe Bild-
niffe gefchaffen. Er war einer der erfolgreichften
Künftler des offiziellen Paris, Ehrenpräfident
der Societe des artistes fran^ais und Lehrer an
der Parifer Akademie der Schönen Künfte. Für
die Kunftgefchichte ift das Werk des Verftorbenen
ohne Bedeutung. O. G.

GENUÄ Hier ftarb Mitte Dezember 1911 im
Alter von 54 Jahren der Marine- und Land-
fchaftsmaler Angelo Cofta. Einer feiner erften
künftlerifchen Erfolge war ein durch König Um-
berto I. erworbenes Landfchaftsbild. Im Jahre
1892 malte er bei Gelegenheit der Columbus-
Gedächtnisfeier die Ankunft der königl. Yacht
Savoia im Hafen von Genua, ein Bild, das die
Stadt erwarb. Ein zweites Bild, gleichfalls im
Befiß der Stadt, gibt die Felsklippe von Quarto
wieder und in zahlreichen anderen Bildern hat
Cofta die Küfte und die Landfchaft Liguriens
gefchildert. In feinen lebten Lebensjahren pflegte
er in feinem Sommerfiß Courmayeur frifche
Alpeniandfchaften und die Gebirgsbäche feiner
Umgebung zu malen. W. B.

MÄDRID Der König von Spanien hat dem
Kunfthiftoriker Auguft L. May er in Anerkennung
feiner Verdienfte um die Erforfchung der fpani-
fchen Kunft, deren erftes umfaffendes Dokument
kürzlich in der „Sevillaner Malerfchule“ pu-
bliziert wurde, einen hohen Orden verliehen.

ROM Die Regierung hat den Infpektor des
Nationalmufeums von Neapel, Dr. Aurigemma,
als archäologifchen Attache der Befaßungskorps
nach Tripolis gefandt. Aurigemma kennt diefe
Provinz fchon, da er mit Prof. Halbherr in der
Cyrenaika reifte. Er beherrfcht die arabifche
Sprache vollftändig. L. P.

Die Accademia di S. Luca hat in ihrer feier-
lichen Sißung vom 27. Dezember u. a. An-
ionioMunoz als Ehrenmitglied aufgenommen.

L. P.

□ □ □

VERMISCHTES

BRÜSSEL Zur Hebung der feit Jahren im
Niedergange begriffenen, ehemals in Flandern
fo blühenden Spißeninduftrie find mehrere Maß-
regeln ergriffen worden. In Brügge und Turn-
hout wurden profeffionelle Schulen gegründet
und eine dritte für den point ä l’aiguille wird
in der Nähe von Aloft nächftens ins Leben ge-
rufen werden. Sodann ift hier behufs kaufmän-
nifchen Betriebes für den Export eine Korporativ-
genoffenffenfchaft mit einem Kapital von vor-
läufig 150000 Fs. gegründet worden, zu dem
Königin Elifabeth, welche ein lebhaftes Intereffe
für die Spißeninduftrie hegt, 25000 Fs. beige-
fteuert hat. Die Regierung und die Provinzen
geben den Schulen Subfidien. Minifterial-
direktor Stevens, der die deutfchen Ein-
richtungen auf diefem Gebiet genau kennt, ift
der Dezernent der Angelegenheit im Arbeits-
minifterium und fteht der Bewegung zu gunften
derSpißenklöpplerinnen, welche durch die im Aus-
lande gemachten Fortfehritte der Fabrikation ins
Hintertreffen geraten find, wohlwollend gegen-
über. Frankreich hat vermöge der feit 1903
gegründeten profeffionellen Schulen zur Ver-
befferung der Qualität und Zeichnung der Spißen
und feiner Modediktatur einen großen Vorfprung.
Indeßen hofft man durch zielbewußtes Vorgehen
der bedrängten Bevölkerung Hilfe bringen zu
können. F. M.

BUDÄPEST Am 7. Dezember wurde die
von Geza Markus und Marcel Komor gebaute
Volksoper eröffnet, die zurzeit das beftgebaute
Theater der Hauptftadt ift. Die Front wird durch
dorifche Säulen beherrfcht, die mit den wuchtig-
ernften und in Brettftil gehaltenen Formen des
ganzen Baus auf die natürlichste Weife zu-
fammengehen. Ein ringsherumlaufender Fries
von einfach umriffenen, gut bewegten Figuren
bildet den einzigen malerifchen Schmuck des
Äußeren, während im Inneren ein Wandbild
von Bartholomäus Pör zu fehen ift. Dies leßtere,
eine fanft gewölbte, faft friesartige Bekrönung
der Bühne, enthält in fymmetrifcher Anordnung
leidlich komponierte allegorifche Figuren. Die
kühle Farbenfkala des Bildes ift entfehieden an-
genehm zu nennen. Die Bewegung der Figuren
erinnert ftark an Hodler und auch an mehrere
Florentiner des Quattrocento. Sie zeichnen fich
durch anatomifche Verrücktheiten aus, die die
Verrenktheiten der niederländifchen Manieriften
Cort und Heemskerk faft überbieten. Z. T.

KÖLN In der Aula des alten Marzellengymna-
fiums waren die Entwürfe zu einem Brunnen am

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