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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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3. Heft
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Mayer, August Liebmann: Madrider Privat-Sammlungen, [2]: die Gemälde der Sammlung R. Traumann
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0118

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MADRIDER PRIVATSAMMLUNGEN

Äbb. 6. Am ft er dam er M ei ft er gegen 1650, Weibliches Bruftbild

an. Das Gegenftück mit dem Donator ziert die Kirche St. Sauveur zu Brügge. Der
Brügger Schule gehört ein „Triptychon“ an, das eine thronende hl. Jungfrau mit
dem Chriftkind und Englein in der Mitte und die Heiligen Agnes und Katharina
auf den Flügeln zeigt. Die Halbfigur einer Madonna mit dem Chriftkind, das ein
Kreuz hält, dürfte der Schule Memlings entftammen, eine weitere „Madonna“ dem
Meifter der Urfulalegende angehören. Überaus reizvoll ift das kleine Bruft-
bild mit der Halbfigur einer „hl. Magdalena“, deffen Zuweifung an Quentin Metfys
durch M. J. Friedländer wohl keinem Zweifel begegnen wird. Ein anderes Halb-
figurenbild einer hl. Magdalena (Abb. 4) ift eine charakteriftifche Arbeit des Ambro-
fius Benfon. Ob die „Madonna im Grünen“, unzweifelhaft eine niederländifche
Arbeit, die an deutfche Kuperftiche anklingt, wirklich zu B. van Orley Beziehungen
befitjt, wie Friedländer in feiner im Jahrbuch der preuß. Kunftfammlungen erfchienenen
Arbeit über diefen Meifter meint, mag dahingeftellt fein. Das „Porträt der Königin
Leonore“ ift wahrfcheinlich ein Werk Mabufes. Höchft intereffant ift die ftark farbige
kleine „Kreuzabnahme“, die wir gleichfalls Mabufe zufchreiben möchten. Aus dem
Bleskreis ftammt ein bereits etwas maniriert wirkender „Ecce homo“. Höchft merk-
würdig ift das Porträt eines rothaarigen Mannes in gelbem Rock, für den es nicht

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