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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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3. Heft
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Stoehr, August: Hanauer und Frankfurter Fayencen, [2]: Versuch einer Trennung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0125

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flbb. 11

Die rundliche Form des Henkels ift beibehalten, aber die innere Seite hat eine
deutliche Einziehung und dort, wo der Henkel an den Bauch anlegt, erfcheint eine
kreisrunde Vertiefung, die mit einem kugelförmig endenden Werkzeug eingedrückt
wurde. Auf der Abbildung läßt [ich diefe Behandlung leider nicht erkennen, da eine
alte Zinnfaffung die Stelle verdeckt.

Defto deutlicher erkennt man fie auf einem auf der Schaufeite mit 1695 datiertem
Krug des Würzburger Luitpoldmufeums, der mit der Darftellung eines Schmiedes an
der Effe in blau, grün und gelb und den Buchftaben V S bemalt ift (Abb. 9). Eine
Reihe unbezeichneter und undatierter Stücke mit diefem Merkmal befitjt das ftädtifche
hiftorifche Mufeum in Frankfurt und das Mufeum in Speyer.

Es fcheint, daß man um die Wende des 17. Jahrhunderts die bisherige Form der
Enghalskrüge aufgegeben hat zugunften einer eleganteren und fchlankeren Form.
Namentlich tritt nun eine kräftigere Einziehung zwifchen Bauch und Fußring auf, wie
auch Hals und Bauch durch eine fanfte Kurve verbunden werden. Dabei erfcheint ein
neues Merkmal am Henkel. Diefer wird nun aus zwei nebeneinander liegenden tau-
artig gedrehten und mit einer Längsrippe verbundenen Stücken gebildet, und endet

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