Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0131
DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Stoehr, August: Hanauer und Frankfurter Fayencen, [2]: Versuch einer Trennung
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HANAUER UND FRANKFURTER FAYENCEN
Äbb. 17
zwungen waren, die Fabrik zu verpachten, deuten fchon darauf hin, ebenfo der Kon-
kurs von 1740. Ob die Fabrikation unter dem Glafermeifter Heckei noch einmal einen
länger andauernden Auffchwung genommen hat, möchte ich füglich bezweifeln.
Auffallend ift, namentlich gegenüber der Stetigkeit der Hanauer Fabrik, das Vielerlei
der technifchen Behandlung der Krugformen. Es mag das mit dem fteten Wechfel der
Beßrer und damit auch der Leitung zufammenhängen. Wir dürfen dabei wohl auch
an einen öfteren Wechfel des technifchen Perfonais denken.
* *
*
Es mag am Platte fein, noch kurz auf diejenigen Fayencen einzugehen, welche
eine F-Marke tragen und teils der Nürnberger, teils der Straßburger und nach neueften
Forfchungen des Herrn Rentier Lockner der Mosbacher Fabrik angehören.
Es gibt eine ziemliche Menge größerer und kleinerer Fächerplatten und gebuckelte
oder flache Teller, welche in kräftigem, manchmal fchwärzlichem Blau in ziemlich roher
Art bemalt find. Die Mitte der Platte nimmt meiftens ein Architekturbild ein, das aus
einem Turm befteht, der von zwei kleineren Gebäuden und zwei daneben aufragenden,
durch quere Pinfelftriche erzeugten Bäumen flankiert wird. Der Rand hat gewöhnlich,
drei Referven, die durch große Sonnenblumen mit derben Fiederblättern ausgefüllt find.
Die Referven werden durch plumpe Ranken verbunden. Ein Teil diefer Stücke ift mit
einem dicken F, ein anderer mit 2f, oder mit K ’• bezeichnet. Es find Nürnberger Er-
Der Cicerone, IV. Jahrg., 3. Heft. 8 109t
Äbb. 17
zwungen waren, die Fabrik zu verpachten, deuten fchon darauf hin, ebenfo der Kon-
kurs von 1740. Ob die Fabrikation unter dem Glafermeifter Heckei noch einmal einen
länger andauernden Auffchwung genommen hat, möchte ich füglich bezweifeln.
Auffallend ift, namentlich gegenüber der Stetigkeit der Hanauer Fabrik, das Vielerlei
der technifchen Behandlung der Krugformen. Es mag das mit dem fteten Wechfel der
Beßrer und damit auch der Leitung zufammenhängen. Wir dürfen dabei wohl auch
an einen öfteren Wechfel des technifchen Perfonais denken.
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Es mag am Platte fein, noch kurz auf diejenigen Fayencen einzugehen, welche
eine F-Marke tragen und teils der Nürnberger, teils der Straßburger und nach neueften
Forfchungen des Herrn Rentier Lockner der Mosbacher Fabrik angehören.
Es gibt eine ziemliche Menge größerer und kleinerer Fächerplatten und gebuckelte
oder flache Teller, welche in kräftigem, manchmal fchwärzlichem Blau in ziemlich roher
Art bemalt find. Die Mitte der Platte nimmt meiftens ein Architekturbild ein, das aus
einem Turm befteht, der von zwei kleineren Gebäuden und zwei daneben aufragenden,
durch quere Pinfelftriche erzeugten Bäumen flankiert wird. Der Rand hat gewöhnlich,
drei Referven, die durch große Sonnenblumen mit derben Fiederblättern ausgefüllt find.
Die Referven werden durch plumpe Ranken verbunden. Ein Teil diefer Stücke ift mit
einem dicken F, ein anderer mit 2f, oder mit K ’• bezeichnet. Es find Nürnberger Er-
Der Cicerone, IV. Jahrg., 3. Heft. 8 109t