Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0234
DOI Heft:
6. Heft
DOI Artikel:Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
DOI Heft:7. Heft
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DIE FAYENCEMANUFAKTUR IM DOROTHEENTHAL BEI ARNSTADT
Äbb. 12. Riefelfchü[fei mit Scharffeuerdekor. Marken-
tafel 11 Arnftadt, Ältertümerfammlung
gramm Elifabeth Albertines tragen (Abb. 8), und hierdurch wie durch ihre Provenienz für
die Dorotheenthaler Manufaktur hinlänglich beglaubigt erfcheinen. Die Teller find von
fünf verfchiedenen Malern bezeichnet (Markentafel 7—9, 11, 14), von denen [ich we-
nigftens einige mit Hilfe der Eintragungen des Oberndorfer Kirchenbuches auflöfen
laffen. Der Maler C (Markentafel 8) wäre Hans Chriftoph Carl, für IVB (Marken-
tafel 11 — die Signatur 12 gehört demfelben Maler) [teilt [ich Melchior Böhmer ein,
während für E (Tafel 9) eine größere Auswahl von Namen bleibt.
Endlich kommt auch das Malerzeichen 15 der Markentafel für Dorotheenthal ernft-
lich in Betracht auf Grund eines fo gemarkten, 1763 datierten Vafenpaares im Arn-
ftädter Rathaufe (Abb. 9). Diefes Initial mag auf den Maler Chriftian Andreas Vogel
zu beziehen fein, der durch das Oberndorfer Kirchenbuch von 1752 bis 1769 bezeugt ift.
Auch an jedes diefer Stücke fchließen [ich nun wieder andere gleich fignierte und
verwandt dekorierte von teilweife fehr erheblicher Qualität an. Wieder kann hier nur
das Wichtigfte aufgeführt werden.
Die Signatur Markentafel 7 findet fich z. B. auf einem Seidelkrug des Hamburgi-
fchen Mufeums für Kunft und Gewerbe mit Manganfond und großer Barockkartufche,
der nach freundlicher Mitteilung von Herrn Direktor Juftus Brinckmann 1875 in Stadt-
ilm in Thüringen erworben wurde.
Mit der Signatur Markentafel 8 ift die eine von zwei zufammengehörigen blau-
gemalten Stangenvafen des Arnftädter Schloffes (Abb. 10) und eine runde Deckel-
fchüffel des Berliner Kunftgewerbemufeums gemarkt. Das letztere, fehr forgfältig in
Blau gemalte Stück, das bisher als Bayreuther Arbeit galt, zeigt, wie zahlreiche andere
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Äbb. 12. Riefelfchü[fei mit Scharffeuerdekor. Marken-
tafel 11 Arnftadt, Ältertümerfammlung
gramm Elifabeth Albertines tragen (Abb. 8), und hierdurch wie durch ihre Provenienz für
die Dorotheenthaler Manufaktur hinlänglich beglaubigt erfcheinen. Die Teller find von
fünf verfchiedenen Malern bezeichnet (Markentafel 7—9, 11, 14), von denen [ich we-
nigftens einige mit Hilfe der Eintragungen des Oberndorfer Kirchenbuches auflöfen
laffen. Der Maler C (Markentafel 8) wäre Hans Chriftoph Carl, für IVB (Marken-
tafel 11 — die Signatur 12 gehört demfelben Maler) [teilt [ich Melchior Böhmer ein,
während für E (Tafel 9) eine größere Auswahl von Namen bleibt.
Endlich kommt auch das Malerzeichen 15 der Markentafel für Dorotheenthal ernft-
lich in Betracht auf Grund eines fo gemarkten, 1763 datierten Vafenpaares im Arn-
ftädter Rathaufe (Abb. 9). Diefes Initial mag auf den Maler Chriftian Andreas Vogel
zu beziehen fein, der durch das Oberndorfer Kirchenbuch von 1752 bis 1769 bezeugt ift.
Auch an jedes diefer Stücke fchließen [ich nun wieder andere gleich fignierte und
verwandt dekorierte von teilweife fehr erheblicher Qualität an. Wieder kann hier nur
das Wichtigfte aufgeführt werden.
Die Signatur Markentafel 7 findet fich z. B. auf einem Seidelkrug des Hamburgi-
fchen Mufeums für Kunft und Gewerbe mit Manganfond und großer Barockkartufche,
der nach freundlicher Mitteilung von Herrn Direktor Juftus Brinckmann 1875 in Stadt-
ilm in Thüringen erworben wurde.
Mit der Signatur Markentafel 8 ift die eine von zwei zufammengehörigen blau-
gemalten Stangenvafen des Arnftädter Schloffes (Abb. 10) und eine runde Deckel-
fchüffel des Berliner Kunftgewerbemufeums gemarkt. Das letztere, fehr forgfältig in
Blau gemalte Stück, das bisher als Bayreuther Arbeit galt, zeigt, wie zahlreiche andere
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