Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0246
DOI Heft:
6. Heft
DOI Artikel:Rohe, Maximilian Karl: Eine Ausstellung französischer Rokomalerei in der Galerie Heinemann in München
DOI Heft:7. Heft
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0246
AUSSTELLUNG FRANZÖSISCHER ROKOKOMALEREI IN DER GALERIE HEINEMANN
J. L. DÄVID, Porträt des Dichters Sedaine
Valenciennes“ gibt nun das Geftändnis eine zutreffende Vorftellung, die andern beiden
unter feinem Namen laufenden Gemälde hingegen find wohl nur Schularbeiten.
Ch. A. Loo und L. W. Loo find gut repräfentiert, wie die meiften noch anwefenden
Porträtiften werden fie aber von Roslin in den Schatten geftellt, von dem leider nur
ein Werk für die Ausftellung beigefchafft werden konnte, ein Conterfei des Fürften
Kurakine. Es genügt darauf hinzuweifen, wie delikat das Licht wiedergegeben ift,
das auf der Achfel des Fürften fpielt, um zu demonftrieren, welch ein Kleinod feinfter
und zartefter Rokokomalerei das Bild ift. Greuze lernt man nicht eben von der vor-
teilhafteften Seite kennen. Die beiden Genreftücke von ihm find fentimental bis zur
Abfuhr und den pikanten, weich-finnlichen Greuze findet man in dem Bruftbild eines
jungen Mädchens nur unvollkommen wieder. Wenig anziehend find die diverfen
Drouais, während von Fragonard, der numerifch leider nur fpärlich zur Geltung
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J. L. DÄVID, Porträt des Dichters Sedaine
Valenciennes“ gibt nun das Geftändnis eine zutreffende Vorftellung, die andern beiden
unter feinem Namen laufenden Gemälde hingegen find wohl nur Schularbeiten.
Ch. A. Loo und L. W. Loo find gut repräfentiert, wie die meiften noch anwefenden
Porträtiften werden fie aber von Roslin in den Schatten geftellt, von dem leider nur
ein Werk für die Ausftellung beigefchafft werden konnte, ein Conterfei des Fürften
Kurakine. Es genügt darauf hinzuweifen, wie delikat das Licht wiedergegeben ift,
das auf der Achfel des Fürften fpielt, um zu demonftrieren, welch ein Kleinod feinfter
und zartefter Rokokomalerei das Bild ift. Greuze lernt man nicht eben von der vor-
teilhafteften Seite kennen. Die beiden Genreftücke von ihm find fentimental bis zur
Abfuhr und den pikanten, weich-finnlichen Greuze findet man in dem Bruftbild eines
jungen Mädchens nur unvollkommen wieder. Wenig anziehend find die diverfen
Drouais, während von Fragonard, der numerifch leider nur fpärlich zur Geltung
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