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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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7. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0315

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STATTGEHÄBTE AUKTIONEN

Große Rundgruppe, „Vornehme Familie in fpa-
ni[eher Tracht“: 2200M.; Nr. 1334. Große Gruppe,
„Gärtnerpaar“: 1250M.; Nr. 1335. Große Rund-
gruppe, „Liebesfriihling“: 2600 M.; Nr. 1336.
Große [atirifche Gruppe, „Der Maler mit dem
Äffen“: 1800M.; Nr. 1337. Große Gruppe, „Der
Winter“: 2550M.; Nr. 1338. Große Schäfergruppe,
„Glückliche Familie“: 2300M.; Nr. 1339. Älle-
gorifche Gruppe, „Malerei und Plaftik“: 1000 M.;
Nr. 1340. Große Einzelfigur, „Junges Mädchen
mit Blumenkorb“: 2300M.; Nr. 1341. Große
Deckelkanne: 400 M.; Nr. 1342. Statuette, „Kro-
atifdier Quackfalber“: 920 M.; Nr. 1343. Sta-
tuette, „Savoyardenknabe, ein Äffchen“: 800 M.;
Nr. 1344. Große Statuette, „Mädchen, vor einer
Holzklafter ftehend“: 800 M.; Nr. 1345. Sta-
tuette eines Winzers, „Der Herbft“: 650 M.;
Nr. 1346. Statuette, „Kavalier als Pilger“: 1620M.;
Nr. 1347. Statuette, „Junge Frau im Krinolinrock“:
1000M.; Nr. 1348. Große Statuette, „Jägerin“:
2010M.; Nr. 1349. Desgl., „Maronenbraterin“;
950 M.; Nr. 1350. Große Frankenthaler Gruppe,
„Die gute Mutter“: 6760M.; Nr. 1351. Meiße-
ner Kanne in Form eines kauernden Äffen mit
zwei Jungen: 2210 M.; Nr. 1352. Meißener
Service: 1450 M.; Nr. 1353. Desgl.: 4900 M.;
Nr. 1354. Frankenthaler Statuette eines [teilen-
den Kavaliers: 1200 M.; Nr. 1355. Chelfea-
Statuette eines jungen Mädchens in Harlekin-
Koftüm: 130 M.; Nr. 1356. Meißener Statuette,
„Schäfer“: 410 M.

b) Verfchiedenes. Nr. 1358. Große Statuette
aus Elfenbein: 820 M.; Nr. 1359. Ein Paar
Bronzeftatuetten: 2000 M.; Nr. 1360. Große,
grüne Sammetdecke: 870M.; Nr. 1361. Decke
aus grünem Venezianer Sammet: 450 M.;

Nr. 1362. Kleines Kruzißx aus Gold. 450 M.;
Nr. 1363. Kleines Fayence-Waffergefäß: 4100M.;
Nr. 1364. Fragment eines Brüffeler Wandteppich:
850 M.; Nr. 1365. Toilettenfpiegel: 180 M.;
Nr. 1366. Fächer: 205 M.; Nr. 1367. Desgl.:
150 M.; Nr. 1369. Kleine Limoges-Schale:
180 M.; Nr. 1370/71. Zwei alte filberne Rahmen:
100 M. Refultat: 80913 M.

NEW - Y ORK Man hatte hier der V erfteigerung
der Mrs. C.T. Yerkesfammlung und anderer
Kollektionen durch die American Ärt Äffociation
im Februar mit großem Intereffe entgegengefehen.
Die Zeitungen hatten lange Berichte über die
vorzüglichen Bilder, die zum Verkauf gelangen
follten, gebracht. Namentlich die ältere wie
neuere franzöfifche Schule wäre, fo hieß es, fehr
gut vertreten durch Boucher, Fragonard, Watteau,
Lancret, Nattier, Largilliere, Claude Äudran u. a.
fodann durch Corot, Cazin, Rouffeau, Troyon,
Diaz, Gerome ufw. Dann fanden [ich Werke

von P. Potter, von Metfu, von Lawrence, Gains-
borough, Ä. Stevens, Defregger, Älma Tadema
und manchen anderen. Äm erften Tage kamen
80 Werke unter den Hammer, brachten aber nur
die verhältnismäßig fehr geringe Summe von
$ 32510, von denen der höchfte Preis, $ 3100,
für van Loos „Louis XV.“ gezahlt wurde. Das
gleich fchlechte Refultat ergaben die folgenden
Tage, fo daß man, wie hier bekannt wurde,
besonders in Paris aus dem Erftaunen gar nicht
heraus kam. Das klägliche, noch nicht auf-
geklärte Ergebnis dürfte vielleicht dahin führen,
daß man von jeßt ab feine Gemälde lieber nach
Europa auf die Äuktion fchickt, — wenn man
nämlich ihrer Echtheit ficher ift. Die folgenden
kaum glaublich erfcheinenden Preife aus diefer
Äuktion feien noch notiert: Cazins „Clair de
Lune“ $ 8700, höchfter Preis während der
Äuktion; ein Pauleus Potter „Ädieu“ $ 600
(einft um $4000 angekauft); Diaz „La Joconde“
$ 525; ein Corot „La Marais“ $ 4450; Troyons
„KommenderSturm“ $3500; Rouffeaus „Fontaine-
bleau“ $ 1300; ein zuckerfüßer Bouguereau
„Cupido und Schmetterling„ $ 3100; Lancrets
„Le Joueur de Flute“ $ 1000; Fragonards „Les
Jeunes Ämantes“ $ 1800; Nattiers „Comteffe de
Parabere“ $ 5000; Watteaus „La Fete Cham-
petre“ $ 45C0.

Die Änderfon Ga Ile ries verweigerten, eben-
falls im Februar, die Kunftgegenftände — Ge-
mälde, Stiche, Miniaturen, Porzellan, Elfenbein-
und Holzfchnißereien, Bronzen ufw. — der Victor
G. Fifcherfchen Ärt Company aus Washington.
DieSammlung wurde natürlich als „eine der beften
und umfaffendften der Welt“ angekündigt. Das
Refultat war ein fehr mäßiges. Immerhin brachten
wenigftens Corots „Weidende Kühe“ $ 12500
(J. G. Henry); eine kleine Landfchaft Corots,
$ 1250; Turners „Ä Dream of Venice“ $ 6000;
van Marckes „Klippen“ $ 3000; Ziems „Quay
in Marfeilles“ $ 1250; Israels „Landfchaft mit
Kühen“ $ 600; L’Hermittes „Älter Gärtner“ $ 575.
Ein gothifchesProzeffionskruzifix aus vergoldetem
Silber, fpanifch, koftete $ 585; ein gothifches
Reliquiarium aus vergoldetem Silber, ebenfalls
fpanifch, $ 525. — Diefelben Äuktionäre ver-
kauften am 1. März u. a. einen Jules Dupres
„Silberner Mondfehein“ um $ 500. — Äm gleichen
Tage fand in Clarke’s Ärt Rooms eine Äuktion
zum großen Teil amerikanifcher Bilder, im ganzen
130 Werke, ftatt, deren Ergebnis mehr als
$ 50000 war. Den höchften Preis trug Millets
„Bretonen Kleider trocknend“ davon, nämlich
$ 15000; aber auch diefer Preis ift für ein Ge-
mälde von Millet ein fehr geringer, denn vor
nur einem Jahre koftete Millets „Gang zur Ärbeit“
$ 75000, was damals als billig befunden wurde.

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