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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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8. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0362

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STATTGEHÄBTE AUKTIONEN

Kinderköpfe in weißem Porzellan 3280fs.; Gruppe
von drei Figuren, Sachfen, 3550 fs.; zwei Figuren,
Malerei und Bildhauerei, 1200 fs.; Gruppe mit
drei Figuren 2000 fs.; andere Gruppen und
Figuren von 600 bis 1250 fs.; Vafe bemalt 650 fs.
Eine Gruppe Höchfter Porzellan, Schäferin mit
Lamm am Fuße eines Baumes fchlafend, und ein
Knabe mit Hund brachten 14100 fs.; zwei andere
Gruppen ähnlicher Sujets 3000 und 3700 fs.

Chinefifches Porzellan: Blaue Vafen

Khang-Hi 3500 fs.; Teekanne dito 1200 fs.;
andere Gegenftände derfelben Proveniens von
600 bis 820 fs.; ein Füllhorn 2300 fs.; zwei
Taffen 500 fs.; zwei Vafen, hexagonal Kien-
Long 5100 fs.; Vafe Khang-Hi 3150 fs.; Jardi-
niere Marke Tings 5000 fs.; Vafe Kien-Long
5200 fs.; zwei andere Vafen Kien-Long 3500fs.;
zwei Füllhörner dito 3000 fs.; andere Vafen,
Flafchen und Dofen zwifchen 700 und 2600 fs.
Auf alle notierten Preife 10°/0 Zufchlag; der
Gefamterlös der Verweigerung betrug 298000 fs.

F. M.

LONDON Am 5. März begannen Meffrs.
Chriftie einen viertägigen Verkauf der Original-
zeichnungen für Vanity Fair, die von 1869 bis
1889 entftanden waren. Die Auktion hatte
eigentlich nur ein nationales Intereffe. Das Re-
fultat war faft £ 4500.

Am 9. März kam eine faft nur aus modernen
Engländern zufammengefe^te Sammlung bei
Meffrs. Chriftie zum Verkauf: David Cox,
„Harlech Caftle, North Wales“, koftete £ 32572
(550 gs im Jahre 1892); fein „A Welsh Farm“
£ 273; G. F. Watts „ft Portrait of the ftrtist“
£ 118.6.0; F. Thaulows „ftn der Dordogne“
£ 1781/2. Ein Turnerfches Aquarell, „Fowey
Harbour“, brachte £ 63 (148 gs im Jahre 1867).
— Am 11. März koftete „Arundel“, ein Aqua-
rell von Birket Fofter, 360 gs bei Chriftie.

Am 12. März gab es einen Schwarz-weiß-
Verkauf bei Meffrs. Chriftie. Die Werke
ftammten zum Teil aus der Sammlung der ver-
dorbenen Dame Charlotte Ruffell. Für einen
erften Zuftand der „Miss Frances Woodley“
von James Walker nach Romney wurde die
Rekordfumme von ^609 gezahlt (Ellis & Smith).
Für einen farbigen Stich „Country Butcher“ nach
Morland von dem wenig bekannten T. Goffe
zahlten Meffrs. Maggs £ 52 72> was ebenfalls
einen Rekord darftellt. Die andern Blätter
brachten keine überrafchenden Preife.

Am 16. März verkauften Meffrs. Chriftie
eine größere Anzahl von Werken bekannter
englifcher Meifter des 19. Jahrhunderts, darunter
einige Stücke des Myftikers William Blake, für
die jeljt ftetig fteigende Preife gezahlt werden.

Sechs kleine Illuftrationen zu Miltons „Ode to
theNativity“ von feiner Hand (61/4X5 inches im
Umfang) kofteten 320 gs (Sabin), fein Aquarell
„The Betrayal of Chrift“ £ 52 72 (Maggs) und
fein „The Angel of the Revelation“ £ 48.6.0
(Sabin). Von den andern Werken feien ange-
führt: Millais „Ifabella“, die Originalfkizze zu
dem gleichnamigen Bilde, £ 147 (Agnew), des-
felben „Mariana“, Studie, £ 231 (Agnew), und
feine Studie zu dem Kopf der „Mariana“,
£U0 (Carfax). Diefe Stücke gehören der Früh-
zeit Millais, feiner „Prärafaelitenperiode“ an.
Seine fpäteren Werke find feit längerer Zeit im
Fallen begriffen; J. Crome, „A River Scene“,
£ 189; J. Holland, „The Barbarigo Palace“,
^1571/2 (Gooden & Fox); G. Morland, „Interior
of a Stable“, j£441 (Agnew); W. Müller, „Three
Children with a Bird-trap“, 126 (Gooden&Fox);
T. Lawrence, „Damenporträt“ in Kreide, ein
frühes Werk, £ 210 (Sabin); Turner, „In the
Grounds at Farnley Hall, Wharfedale“, £ 105
(Agnew).

Am 18. März koftete bei Meffrs. Chrifties
ein dem Metfu zugefchriebenes Werk, „DerAb-
fchiedsbecher“, £ 1151/2 (Arthur) und P.Nasmyths
„A Woody River Scene“, 1828, £ 189. — Am
gleichen Tage verfteigerten Meffrs. Sotheby
einen Teil der Bibliothek des verftorbenen Charles
Butler. Es brachten: Antiphonale Romanum,
illuminierte Handfchrift auf Pergament, franzö-
fifch unter vlämifchem Einfluß, fpätes 15. Jahrh.,
£ 221 (Hornftein; angekauft vor elf Jahren um
£ 308); Aristoteles, „Opera Graece“, £ 56
(Leighton); Großmogul Baber (1483—1530), „Wa-
kant Baberi“, perfifche Handfchrift, £ 295
(Edwards); „Biblia Sacra Latina“, £ 138 (Ed-
wards) ; „Boccaccio“, 15. Jahrh., £ 68 (Leighton);
Caxton, „Chronicles“, zweite Auflage, 1482, ^ 115
(Tregaskis, 1897 £ 220).

Am 19. März brachten Radierungen moderner
Meifter, vor allem von D. Y. Cameron und
Muirhead Bone fehr hohe Preife bei Meffrs.
Chriftie. Camerons „Ben Ledi“ koftete „£189;
„The Doge’s Palace, Venice“, £ 105 (bisheriger
höchfter Preis £ 81.18.0); „St. Laumer, Blois“,
£9^1% (höchfter Preis bisher £521/2); „Harfleur“
£ 75.12.0 (£ 50.8.0); „ Craigievar “, £ 84

(£ 46.4.0); „Ca d’Oro“, £ 60.18.0 (£ 43.1.0;
(amtlich von Meffrs. Connell angekauft). Muir-
head Bones, „flyrPrifon“, £ 71.8.0 (urfprüng-
lich 27, gs, vor einigen Jahren noch 8 gs); „The
Liberty Clock“, £ 71.8.0 (urfprünglich 3 gs);
fechs andere Blätter zufammen 386 (urfprüng-
licher Preis £ 14.14.0). Frank Brangwyns
„Gondola Builders, Venice“, £ 11.11.0; „Mon-
treuil“, ^11.0.6. H e d 1 e y F i 11 o n s „John
Knox’s House, Edinburgh“, £ 33; The Rialto,

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