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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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11. Heft
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Biermann, Georg: Die Gemäldesammlung des Baron Herzog in Budapest
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0459

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DIE GEMÄLDESAMMLUNG DES BARON HERZOG IN BUDAPEST

Äbb. 17. RUBENS, Orpheus in der Unterwelt. Skizze zum Bilde im Prado

von felbft in den gefchloffenen Rahmen kunfthiftorifcher Evolution einfügt und innere
Zufammenhänge bedingt.

Bei dem Übergang zu dem großen Kapitel neuerer Malerei, das hier nur flüchtig
geftreift werden [oll, könnte man eine Landfchaft von Bonington deshalb als Auftakt
gelten laffen, weil fie unmittelbar die Verbindung zwifchen der Tradition des holländi-
fchen 17. Jahrhunderts und den impreffioniftifchen Tendenzen des franzöfifchen 19. Jahr-
hunderts darftellt und ähnlich wie das Oeuvre von Conftable eine kunftgefchichtliche Brücke
über die Grenzen der Zeit fchlägt. Indes liegt das Schwergewicht der modernen Ab-
teilung der Sammlung Herzog ganz und gar auf der franzöfifchen Kunft. So klaffifch
reife Werke wie das „Stilleben“ von Fantin-Latour von 1886 (Äbb. 21), wie die Fels-
landfchaft von Courbet (Abb. 22) oder das Apfelftilleben von Renoir aus der Kollektion
Maffon (Abb. 23) find felbft dort fingulär, wo diefer Zweig der Kunftgefchichte den
ganzen Sammlerehrgeiz ausfüllt. Hier wären außer den genannten Werken noch Ar-
beiten von Corot (ein wundervolles Porträt), Piffarro, Daumiers „Badende Männer“,
Monticellis farbenfprühende Revue, Ribots an Schuch gemahnender „Koch“, Gauguins
Stilleben mit Figur und last not least des fchon erwähnten Monticellis „Drei Nymphen
am Flußufer“ zu notieren (Abb. 24). Aber gerade diefe umfangreiche Abteilung, die u. a.
noch Arbeiten von Degas, Carriere, Henner (Bildnis einer Elfäfferin in leuchtendem Rot)

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