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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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13. Heft
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Mayer, August Liebmann: Eugenio Lucas d. Ä.: zu den Ausstellungen in Madrid
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0545

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EUGENIO LUCAS d. Ä.

von Lucas in Gemeinfchaft mit Philaftre, [einem Kollegen bei der Ausfchmückung der
Madrider Königlichen Oper, gemalt und 1855 in Paris auf der Weltausftellung ausgeftellt;
ein Dekorationsentwurf für das Palais Salamanca (Canavate). „Der Hof Philipps IV.
im Studio des Velazquez“ (Caftillo-Olivares) und die „Hochzeit“ (Canavate; Äbb. 3)
find befonders charakteriftifch für feine Mifchung von Velazquez und Carreno. Die
„Schulftunde“ (Ä. de Beruete) mit ihren grauen Tönen ift bezeichnend für den Stil des
Künftlers in den lebten fünfziger Jahren. Höchft reizvoll ift das große Bild „Der
Springbrunnen in der Calle Äncha“ (Marques de Toca), das ftark an Canaletto gemahnt.
Das treffliche Aquarell mit dem Stiergefecht (Caftillo-Olivares 1848 oder eher 1858?
Abb. 2) fowie die bereits kurz erwähnten ländlichen Stiergefechtsfzenen aus dem
Jahre 1866 (Canavate).

Die Arbeiten aus der Spätzeit des Künftlers waren mit ihrer Farbigkeit, ihren zarten
grünen und roten Tönen die größte Überrafchung diefer Ausftellung. Vor allem neben
den eben genannten Szenen der „Hampelmann“ und die „Schaukel“ (Canavate).
Weniger befriedigte das große Stiergefechtsbild (1868) mit dem virtuos behandelten
Hintergrund (D. Raffael Garcia Palencia).

Die reizvollften Stücke der Ausftellung Läzaro bildeten zweifelsohne die roman-
tifchen, vor allem auf graublau geftimmten Landfchaften aus den fünfziger und
dem Anfang der fechziger Jahre, ^ Medinaceli“ von Guzman und

fo die „Marine“ (1856) und .eine Genrefzene des jüngeren

das große „ Schmuggler “ ge- : ' % Lucas. Der jüngere Lucas hat

nannte Bild (1861; Abb. 4). \ wie die Gemälde fo auch die

Es war ein guter Gedanke
Lazaros, diefen Bildern Arbeiten
von folchen Künftlern zuzuge-
fellen, die mit dem älteren Lucas
verwechfelt werden. So fah
man ein entzückendes Bildchen
des allzu früh verftorbenen
Alenza: „Spielende Kinder“;
eine flott hingeworfene „Land-
fchaft“ des überaus fruchtbaren
Villaamil, die „Herzogin von

Äbb. 5.

EUGENIO LUCÄS d. Ä.,
Selbftbildnis

Miniaturfammlung M. G.
Romero Hispaleto, Madrid

Zeichnungen feines Vaters imi-
tiert, und mehr als eine der
auf der Hauptausftellung ge-
zeigten Studienblätter rührt von
ihm her, fo z. B. verfchiedene
„ Caprichos“ der Sammlung Ca-
ftillo, in erfter Linie die an
und für [ich fehr gelungene
„Frau“, die in mehr als in
einer Hinficht an Arbeiten des
Conftantin Guys gemahnt.

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