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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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14. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0590

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RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRÄZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HÄNDEL UND
GEWERBE ZU HAGEN i. W / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSS-
HERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BERLIN Die Abteilung der chriftlichen Bild-
werke der Kgl. Mufeen i[t, wie Wilhelm Bode
in den „Amtlichen Berichten“ mitteilt, um eine
Anzahl fchöner Kleinbronzen bereichert wor-
den, unter denen ein faft als Freifigur gearbei-
tetes Relief eines thronenden Chriftus den erften
Plaß einnimmt. Bode bringt dafür den Namen
Andrea Pifanos in Vorfchlag. Die übrigen Er-
werbungen find Plaketten: Chriftus und Thomas
von Valerio Belli, eine Hebe aus dem Kreife
des Parmeggianino, zwei Medufendarftellungen
und eine männliche Anatomie, in Plakettenform
ein Unikum. In das Simonkabinett gelangte als
Gefchenk James Simons eine Piftojefer Hoch-
zeitsmedaille, die etwa um 1510 entstanden fein
wird, und von feiten zarter Empfindung und
Formenfchönheit und einem fonft bei Renaif-
fancemedaillen nicht oft angetroffenen Hoch-
relief ift.

Die Lipperheidefche Helmfammlung er-
warb einen fehr koftbaren, reich verzierten und
prachtvoll patinierten etruskifchen Bronzehelm,
fowie einen Bronzehelm eines römifchen Legio-
närs, an dem jedoch, im Gegenfaß zu anderen
Exemplaren, der Nackenfchirm auffallend kurz,
die Ohrenkappen aber fehr geräumig gebildet
find. F.

BIRMINGHAM Hier ift der neue Flügel
des Mufeums und der Art Gallery eröffnet
worden, der den zu Äusftellungszwecken vor-
handenen Raum mehr als verdoppelt. Da fich
die erft in den lebten 25 Jahren mit großer Um-
ficht und Sorgfalt zufammengebrachte Sammlung
fdion ftark vermehrt hat, ift die Erweiterung,
die größtenteils der Gabe des verftorbenen Mr.
John Feeney zu verdanken ift, von großer Be-
deutung. Die Sammlung umfchließt u. a. die
größte öffentliche Kollektion der englifchen Prä-
rafaeliten. F.

BOSTON Im Stichefaal waren jüngft die
zahlreichen Neuerwerbungen des Kabinetts
des Mufeums of Fine Ärts ausgeftellt. Sie um-
faßten alte und moderne Radierungen, Stiche,
Mezzotintos, Lithographien und Holzfchnitte,
und u. a. waren die folgenden Meifter ver-
treten, darunter auch eine ganze Reihe moderner
deutfcher Künftler: H.S.Beham, Barthel Beham,
Ä. Dürer, H. Holbein, M. Schongauer, L. Cranach,
Ä. Altdorfer, Rembrandt, J. Ruysdael, Nanteuil,
Turner, V. Green, F. Goya, Corot, Rouffeau,
Israels, F. Rops, F. Short, Ch. H. Shannon,

J. Pennell, M. Klinger, Ä. Menzel, C. Grethe,

K. Kollwiß, Otto Ubbelohde. F.

BUDAPEST Das KUNSTMUSEUM erwarb
(von Fr. Kleinberger-Paris) das großartige Por-
trät eines jungen Mannes von Frans Hals.
Das Bild wurde 1654 gemalt und ift eine Cha-
rakterdarftellung von größter Unmittelbarkeit. —
Herr Guftav Glück verehrte dem Mufeum eine
kleine charakteriftifche Marine von Hendrick
Cornelisz Vroom. Z. T.

CAMBRIDGE Der verftorbene Mr. Charles
Brinsley Marley, ein ehemaliger Student der
hiefigen Univerfität, hat diefer, refp. dem Fiß-
william-Mufeum, feine reichhaltige Kunft-
fammlungteftamentarifch vermacht, eben-
fo fein Londoner Wohnhaus, deffen Einkünfte
der Erhaltung refp. Vermehrung der Sammlung
zugute kommen follen. Nimmt die Univerfität
die Sammlung an, fo erhält fie außerdem ein
Kapital von £ 80000 für die Vergrößerung des
Fißwilliam-Mufeums (follte das fich als nötig
herausftellen), um die Sammlung gehörig unter-
zubringen und dem Publikum zugänglich zu
machen. Die Summe kann auch ev. zur Errich-
tung eines eigenen Mufeums für die Sammlung
benüßt, oder aber als Kapital angelegt werden,
aus deffen Zinfen die Beamten bezahlt werden

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