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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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20. Heft
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Entdeckungen. Funde
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Personalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0825

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ENTDECKUNGEN UND FUNDE ° PERSONALIEN o VERMISCHTES

ENTDECKUNGEN ♦ FUNDE

ZOFINGEN (Kt. Äargau) In der Kolle-
giatkirche des hl. Mauritius, die ehemals eine
Eigenkirche der Grafen von Lenzburg war, ift
kürzlich bei Reftaurationsarbeiten eine Krypta
aufgedeckt worden, die die ehemals oberirdifche
Kirchenanlage des 14. Jahrhunderts darftellt und
deren anmutige, meift in rot gehaltene und in
ihrer Zierlichkeit an Miniaturen erinnernde Ma-
lereien gut erhalten find.

PERSONALIEN

BERLIN Der Privatdozent an der Univerfität,
Dr.Friedrich Rintelen, ift unter gleichzeitiger
Ernennung zum Profeffor an das Königl. Preußi-
fche Hiftorifche Inftitut in Rom berufen worden.
Es ift dies ein weiterer Schritt zu dem Ziele, das
Hiftorifche Inftitut immer mehr zu einem Mittel-
punkt für die Studien in der neueren Kunftge-
fchichte auszugeftalten, wie ihn das Archäolo-
gifche Inftitut von jeher gebildet hat.

BREMEN Dr. Leo Balet wurde zum Vor-
ftand des Kunftgewerbemufeums ernannt.

DRESDEN In Freiberg i. S. ift am 1. Ok-
tober, 53jährig, der Maler Paul Mißbach ge-
ftorben. Schüler der Dresdner Akademie der
bildenden Künfte und zwar Hermann Prelis,
Leon Pohles f und Gotthardt Kuehls, betätigte
fich Mißbach vornehmlich im Dienfte der Heimat-
kunft. Er malte tiefbefeelte Landfchaftsbilder
feiner Heimat, und er war auch ein eindring-
licher Schulderer ihrer Volkstypen, befonders der
Bergleute. Für feine Äkademieabfchlußarbeit, das
Triptychon „Chriftmetten“, erhielt Mißbach feiner-
zeit den großen Preis der Dresdner Akademie,
das Reifeftipendium von 3000 Mark. Aber das
war auch der größte Erfolg, den er als Künftler
hatte; er hat hart um das Leben kämpfen müffen
und ift geftorben, ohne die Hoffnungen erfüllt
zu fehen, mit denen er einft fein fleißiges und
tüchtiges Wirken im Dienfte der Malerei begann.

wd.

LEIPZIG Dr. Morthon Bernath, Mitglied
der Redaktion des Thiemefchen Künftlerlexikons,
ift zum Direktorialaffiftenten an der Leipziger
Akademie für graphifche Künfte und Buchge-
werbe ernannt worden.

LONDON Vor kurzem ftarb Mr. James
H. B. Chriftie, letzter Nachkomme James Chrifties,
des Begründers der bekannten Auktionsfirma
im Jahre 1763, der diefer Firma angehört hat.
Seit 1889 hatte er fich von dem Gefchäft zu-
rückgezogen, das in andere Hände überging. F.

VERMISCHTES

ROM. Gelegentlich des X.Internationalen Kunft-
hiftorifchen Kongreffes ift in Rom die Biblio-
theca Hertjiana im Palazzo Zuccari provi-
forifch eröffnet worden. Die Bibliothek ift eine
private Stiftung von Fräulein Henriette Hertj;
durch Anfchluß an die Kaifer Wilhelm-Gefell-
fchaft in Berlin ift für ihr Fortbeftehen in der
Zukunft Sorge getragen. Das Inftitut verfolgt
den Zweck, das Studium der italienifchen Kunft-
gefchichte in Rom zu unterftü^en. Bei der de-
finitiven Eröffnung, die für den 15. Januar 1913
in Ausficht genommen ift, wird die Bibliothek
einen Beftand von ca. 8500 Bänden und 9000
Photographien aufweifen. Das Spezialgebiet
der Bibliothek umfaßt die Kunft der Renaiffance
und des Barock. Von der Serie der Studien
auf diefem Gebiete, welche die Bibliothek unter
dem Titel „Römifche Forfchungen“ heraus-
gibt, find bereits erfchienen: P. G. Hübner, „Le
Statue di Roma“, Band I, und E. Steinmann,
„Das Grabmal Pauls III. in St. Peter“, letztere
als Gelegenheitspublikation für den kunfthifto-
rifchen Kongreß. Die Verwaltung liegt in den
Händen von Prof. Dr. Ernft Steinmann und Dr.
P. G. Hübner.

EIN VÄN EYCK-DENKMÄL In Gent
plant man, gelegentlich der großen Internatio-
nalen Ausftellung 1913, den Brüdern van Eyck
ein würdiges Denkmal zu errichten, deffen Ent-
wurf von dem belgifchen Bildhauer Georges
Verbände herrührt. Im Anfchluß an das Rund-
fchreiben des belgifchen Organifationskomitees
erläßt ein deutfehes Komitee, dem die be-
deutenden Perfönlichkeiten der Forfcher- und
Sammlerwelt angehören, gleichfalls einen Auf-
ruf mit der Bitte um Beteiligung. Spenden
werden an die Direktion der Diskonto-Gefell-
fchaft, Wechfelftube, Berlin W. 8, Unter den
Linden 35, für das Konto „Van Eyck-Denkmal“
erbeten. Für Beiträge von mindeftens 16 M.
wird eine Plakette von Jourdain in Bronze, für
folche von mindeftens 80 Mark diefelbe in Silber
ausgeteilt. Die Plakette wird fonft nicht in den
Handel kommen.

BERLIN Das Kunftgewerbe-Mufeum
veranftaltet in feinem großen Hörfaal von Ok-
tober bis November 1912 wieder unentgeltliche
Vorträge. Es werden fprechen: Direktorial-
affiftent Dr. R. Bernoulli über Heizanlagen und
ihre künftlerifche Geftaltung, Montags abends
von 81/»—91/2 Uhr (Beginn 14. Oktober); Dr.
Oscar Fifchel über Das Wandbild, Beifpiele
und Aufgaben der Monumentalmalerei, Dienstags

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