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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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21. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0857

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE - MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HÄGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

BOSTON Der Kurator der Gemäldeabteilung
desMufeums of Fine Ärts hat von [einer Europa-
reife vier wichtige Neuerwerbungen für das
Mufeum mitgebracht: das fchon einmal erwähnte
Porträt des John Eid von Gainsborough; eine
von Filippino Lippi gemalte Caffone mit der
Gefchichte derPfyche aus der Butlerkollektion; eine
„Judith“ von Jan Matfys, Sohn Quentin Matfys,
aus der Sammlung des amerikanifchen Künftlers
W. T. Dannat, der in Paris lebt, und Claude
Lorraines „Le Parnaffe“, datiert und figniert
1680, aus der Kollektion des Sir W. Farrer. Die
„Judith“ des Jan Matfys, die figniert und 1545
datiert ift, dürfte das bedeutendfte Werk diefes
fehr feltenen Künftlers fein. Sie [teilt das einzige
vlämifche Gemälde aus dem 16. Jahrhundert dar,
das das Mufeum befißt. F.

VENEDIG Neuerwerbungen, die der Direktor
Gino Fogolari bewerkftelligte, find aus der
hiefigen ACCÄDEMIÄ DI BELLE ÄRTI zu
verzeichnen. Erftens eine feine Landfchaft
(0,49X0,34) des jeljt in Mode kommenden
phantaftifchen Äleffandro Magnasco, der
meift feine dramatifchen Landfchaften mit
Mönchsgeftalten belebte. Für das Bilddien wur-
den 1000 Lire bezahlt. Alsdann „Die Taufe einer
Heiligen“ (1,14x0,83) für 800 Lire des Anto-
nio Fumiani, der Ende des 18. Jahrhunderts
zu Venedig geboren ift. Obwohl diefer Meifter
unter bolognefifchem Einfluß ftand und zuletzt
verfuchte, Michelangelo nachzuahmen, blieb
er doch ftets ein Künftler zweiten Ranges.
Ferner fei der Ankauf einer großen Skizze
(2,10X1,20) „Die Austreibung aus dem Tempel“
für 1500 Lire des ÄngeloTrevifani erwähnt.
Das Bild felbft befindet [ich jetjt in einer Kirche
in Somaglia (Lombardei) und war urfprünglich
für die S. S. Cofimo e Damiano-Kirche in Venedig
gemalt.

Auch die moderne internationale Galerie in
Venedig hat fidi erfreulichft durch Ankäufe
(25000 Lire) bereichert. So wurde FriI3 Erlers
„Romantifche Szene“ erworben, ein originelles,
modernes Dekorationsftück, das durch die zwang-
lofe, flächige Ausführung feine Wirkung nicht
verfehlt. Dann Lucien Simons „Boot“, ein
zager Verfuch von Freilichtmalerei, der nicht zu
feinen beften Werken zählt. Mit Felice Cafo-
ratis „Fräulein“ zieht der italienifche Nach-
wuchs ein. Ädolfo Mattieli in feiner „Hei-
ligen Chriftnacht“ verrät hingegen Formkennt-
nis und ein gewiffes Beleuchtungsgefchick. Mit
der goldig im Ton aufklingenden „Leda“ des
Gaetano Previati bereichert [ich die Galerie
mit einem der originellften Werke italienifcher
Kunft. „Parvulus dulce ridet“, eine Kinderbüfte
des verftorbenen Cefare Reduzzi, fchließt die
Neuankäufe ab. Durch Schenkungen hat [ich die
Sammlung des weiteren bereichert. Gefühlvoll
und einfach ift das Aquarell „Der Fifcher im
Mondfehein“ vom Engländer Robinfon Cay-
ley; pikant und finnlich aufgefaßt Lino Sel-
vaticos „Bei der Toilette“. Auch Plinio No-
mellinis dekoratives Werk „Herbft in Verfilia“,
mit chromatifchem Divifionismus gemalt, ift zu
erwähnen, und eine Landfchaft des Vicenzo
De’Stefani. Sämtliche Lithographien von Jo-
feph Pennel bereichern die ziemlich gewählte
Schwarz-Weißkunft der Galerie. L. Br.

AUSSTELLUNGEN

BERLIN Bei KELLER & REINER [teilt Prof.
M. Zeno-Diemer die Entwürfe zu feinen
großen Brauereibildern im Deutfchen Mufeum
aus, die in ihrer freundlichen Erzählungsweife
mehr illuftrativen als monumentalen Charakter
tragen. Auch die Landfchaften fagen feiten mehr,
nur „Bei Edinburgh“ und „Veftmanna-Infeln“
[teilen höhere Werte dar. Das große Bild:

Der Cicerone, IV. Jahrg., 21. Heft. 61

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