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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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23. Heft
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Balet, Leo: Das alte Zinngiesserhandwerk in Ulm a.D.
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0933

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DÄS ALTE ZINNGIESSERHÄNDWERK IN ULM a. D.

Gravierte Schüßel des Meifters P. F. (Fürpt ?), 1633
Gewerbemufeum Ulm

trotj der Signatur ÄS leider nicht mehr zu ermitteln ift. Die ohnedies [ehr fpärlich
fließenden Quellen des beginnenden 16. Jahrhunderts vermögen hierüber ebenfalls
keinen Äuffchluß zu erteilen.

Eine neue Ordnung bez. des Mifchens wurde um 1538 herausgegeben, deren ge-
nauer Inhalt aber unbekannt ift. Vermutlich enthielt fie nur die alten Beftimmungen,
denn aus einer anderen Verordnung aus dem Jahre 1564 geht hervor, daß der fchon
1445 feftgefetste Bleigehalt von 1 auf 10 keine Änderung erfahren hat.

Wie überall, fo waren auch in Ulm Eichmeifter angeftellt, die jedes fertige Stück
vor dem Verkauf mit dem Eichzeichen verfehen mußten. Da dies [ehr umftändlich
und vor allem zeitraubend war, machte Thom. Nüßlen 1545 die vergebliche Eingabe,
feine Sachen felbft eichen und „in die Kandten die Zäpflein“ machen zu dürfen.
Bald darauf -— 1549 — wurde jedoch vom Bürgermeifter und Rat die Billigkeit diefer
Bitte eingefehen und dahin gewährt, daß fämtliche Zinngießer ihr Zeug felbft eichen
und ihr Zeichen neben dem Ratsfchildchen eigenhändig anbringen durften. Miß-

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