Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0961
DOI Heft:
24. Heft
DOI Artikel:Riesebieter, Otto: Die Fayence-Fabriken zu Berlin und Potsdam
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DIE FAYENCE-FABRIKEN ZU BERLIN UND POTSDAM
Abb. 5
Sammlung Riefebieter, Oldenburg
große Jardinieren mit einfachen Dekorationen und dem Monogramm des Kurfürften
Friedrichs III. bzw. König Friedrichs I. Einige mit derfelben Dekoration bemalte
Schüffeln befinden fich im Hohenzollernmufeum.
Ich bin dank dem Entgegenkommen des Herrn Profeffor Seidel in der Lage, in
den Abb. 1 und 2 zwei Stück davon hier abbilden zu können. Bemalung in Blau,
bei Nr. 2 ins Grünliche fpielend. Aus dem Monogramm ift zu fchließen, daß Nr. 1
vor der Königskrönung, alfo vor 1701 angefertigt fein muß. Eine Fabrikmarke trägt
keines der Stücke. Auffallend ift nun einmal, daß die Wellenlinie in der Randzeich-
nung bei Nr. 1 auf den fpäter in Potsdam verfertigten Vafen häufig wiederkehrt und
daß die ins Grünliche fpielende blaue Farbe bei Nr. 2 fich ebenfalls auf Potsdamer
Vafen wiederfindet.
Über die Funckefche
Fabrik und die von Carl
Friedrich Lüdicke,
dem am 4. April 1765
die Betriebskonzeffion
erteilt wurde, vgl. Stieda
in den „Keramifchen
Monatsheften“, 1903,
Heft 6. Ihre Erzeug-
niffe find noch wenig
geklärt; es ift fehr zu
wünfchen, daß Berliner
Forfclicr fidi bald an
Abb. 6 Sammlung Riefebietcr, Oldenburg
diefe Arbeit machen,
denn die im Hohenzol-
lern-Mufeum, in den
Schlöffern in und um
Berlin, fowie in den
dortigen Mufeen zahl-
reich vorhandenen Bier-
krüge werden durch
Marken, Monogramme,
Bemalungsweife ufw.
ficherlich noch mandie
Aufklärung geben.
In Potsdam felbft
ift im Anfang oder fpä-
917
Abb. 5
Sammlung Riefebieter, Oldenburg
große Jardinieren mit einfachen Dekorationen und dem Monogramm des Kurfürften
Friedrichs III. bzw. König Friedrichs I. Einige mit derfelben Dekoration bemalte
Schüffeln befinden fich im Hohenzollernmufeum.
Ich bin dank dem Entgegenkommen des Herrn Profeffor Seidel in der Lage, in
den Abb. 1 und 2 zwei Stück davon hier abbilden zu können. Bemalung in Blau,
bei Nr. 2 ins Grünliche fpielend. Aus dem Monogramm ift zu fchließen, daß Nr. 1
vor der Königskrönung, alfo vor 1701 angefertigt fein muß. Eine Fabrikmarke trägt
keines der Stücke. Auffallend ift nun einmal, daß die Wellenlinie in der Randzeich-
nung bei Nr. 1 auf den fpäter in Potsdam verfertigten Vafen häufig wiederkehrt und
daß die ins Grünliche fpielende blaue Farbe bei Nr. 2 fich ebenfalls auf Potsdamer
Vafen wiederfindet.
Über die Funckefche
Fabrik und die von Carl
Friedrich Lüdicke,
dem am 4. April 1765
die Betriebskonzeffion
erteilt wurde, vgl. Stieda
in den „Keramifchen
Monatsheften“, 1903,
Heft 6. Ihre Erzeug-
niffe find noch wenig
geklärt; es ift fehr zu
wünfchen, daß Berliner
Forfclicr fidi bald an
Abb. 6 Sammlung Riefebietcr, Oldenburg
diefe Arbeit machen,
denn die im Hohenzol-
lern-Mufeum, in den
Schlöffern in und um
Berlin, fowie in den
dortigen Mufeen zahl-
reich vorhandenen Bier-
krüge werden durch
Marken, Monogramme,
Bemalungsweife ufw.
ficherlich noch mandie
Aufklärung geben.
In Potsdam felbft
ift im Anfang oder fpä-
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