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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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24. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0986

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DER KUNSTMÄRKT — von den Auktionen

Bevorftehende Auktionen

LONDON Äm 20. Dezember wird bei
Messrs. Sotheby die von dem verftorbenen
Hon. Gerald Ponsonby zufammengebrachte,
der Countess ofMayo gehörige, nicht weniger
als 8700 Nummern umfaffende Ex libris —
Sammlung verweigert werden. Die Kollektion
ift zum Teil fchon vor der Mode, Ex libris zu
Sammlungen zufammenzuftellen, zufammenge-
bracht worden. Unter den 1090 außerenglifchen,
meift alten und feltenen Stücken befinden [ich
Dürers Ex libris für Pirkheimer und H. Pomer.
Die Sammlung foll zunächft en bloc ausgeboten
werden. F.

NEW-YORK Die Gemäldefammlung des
verftorbenen Mr. Matthew C. D. Borden-
New-York dürfte, wie es heißt, Ende Januar
zur Verfteigerung gelangen. Sie enthält u. a.
Rembrandts „Tod der Lucretia“ (datiert und
figniert 1664) und „Heiligen Paul“ (reproduziert
bei Bode, I. Band); F. Hals' Porträt des Cafpar
Sibelius aus dem Jahre 1637; einen Jacob van
Ruysdael aus der Demidoffkollektion; Werke
von Cuyp, Wouwerman, Terborch (Dame
Wein ausgießend), Hobbema, van Ostade,
Teniers; ferner Gemälde der alten glifchen
Schule (Reynolds, Gainsborough, Romney, Law-
rence, Turner, Constable, Crome) und folche der
Barbizonmeifter (Corot, Troyon, Millet ufw.).
Äußer Gemälden umfaßt die Sammlung Porzellan,
Bücher, Münzen u. a. m. F.

Stattgehabte Auktionen

AMSTERDAM Von der Äuktion von Än-
tiquitäten bei Frederik Müller & Co. am
26. November, deren Beftände fich zum größten
Teil aus dem Nachlaß von Weckerlin-Haag,
aus dem Inhalt zweier großer holländifcher
Landhäufer und der Innenausftattung einer Kirche
zufammenfeßten, teilen wir die bemerkenswer-
teftenPreife mit. Die Deckenmalerei einer Kirche
brachte 3600 fr., eine Serie von zehn Wand-
bildern (Köpfe der Heiligen in Medaillons) von
Jac. de Wit: 17 000 fr. Vier gemalte Land-
fchaftstapeten: 20500 fr.; zwei Bilder mit Cupido-
Darftellungen: 14500 fr.; Schnitzereien eines
Salons Louis XVI.: 8300 fr. und eine Land-
fchaftstapete von Ändrieffen: 8200 fr. Von den
Möbeln erzielten: Nr. 909. Lehnftuhl, Nußbaum,
17. Jahrhundert: 3300 fr.; Nr. 944. Sechs Nuß-
baumftühle: 3600 fr.; Nr. 1530. Wandfchirm,
Ältkupfer, vergoldet: 4200 fr. Eine Marmor-
biifte der Königin Marie von England ging für

2700 fr. fort, eine Serie chinefifches Porzellan
„Familie rose“ für 7200 fr., ein Teefervice in
Form von Eierfchalen für 9200 fr. und zwei
dazu paffende Schüffeln für 6200 fr.

Än der gleichen Stätte fand dann am 4. und
5. Dezember eine fehr bedeutende Verfteigerung
von Gemälden alter Meifter ftatt. Es kamen
die Sammlungen Grimaldi aus Cadix und Ob-
reen aus Rotterdam, und außerdem eine Reihe
hervorragender Bilder zum Verkauf. Äus der
Grimaldi-Kollektion brachte es Nr. 57, eine
alte Replik nach Rembrandts Selbftporträt,
das fich bei M. Ä. Heywood Lonsdale befindet,
auf 18000ß- Ein männliches Bildnis von Goya,
Nr. 24, das nicht viel Beachtung fand, wurde
für 2500 ß- verkauft. Von den Bildern der
Sammlung Obreen feien erwähnt: Ein geift-
reich gemalter Benj. Cuyp (Nr. 118, verkauft
für 1000 fl.), ein hübfcher „Winter“ von Ä. v. d.
Neer (Nr. 128: 3000 fl.) und die kunfthiftorifch
fehr intereffante Tafel von Jan C. van ’tWondt
(Nr. 135, „Übergabe der Stadt Weinsberg“), die
das Rijksmufeum für 1000 fl. erwarb. Unter
den Gemälden aus anderem Befiß nenne ich
noch Nr. 142, eine Madonna von Mariotto
Älbertinelli (7500 fl.); Nr. 152, ein fehr effekt-
volles Porträt von Corn. Bisschop (2200 fl.);
Nr. 154, die bekannten„Kartenfpieler“ ter Borchs,
die früher bei Dahl in Düffeldorf waren (3600 fl.);
Nr. 202 und 203, zwei fehr dekorative Porträts
von Luttichuys (4100 fl.); Nr. 235, ein männ-
liches Porträt von Moroni (8200 fl.); Nr. 238,
eine feiten feine Marine des R. Nocms (7500fl.).

ANTWERPEN Äuf der Verweigerung des
Nachlaffes des im vorigen Jahre verftorbenen
(1828 hier geborenen) Landfchaftsmalers Fran-
cois Lamoriniere erzielten deffenBilder Preife,
die zwifchen 1000 und 8000 fr. fchwankten. Der
feinerzeit fehr beliebte, wegen feiner exakten
Wiedergabe der Natur gefchäßte Künftler war
in fpäterer Zeit ins Hintertreffen geraten und
hat in dem leßten Jahrzehnt feines arbeits-
reichen Lebenswegen feines gefchwächten Augen-
lichts nichts mehr produziert. F. M.

FRANKFURT a. M. Von den Ergebniffen
der Äuktion Frankfurter Meifter des 19. Jahr-
hunderts im Frankfurter Kunftverein am

12. November teilen wir folgende mit:

Nr. M.

2. Jacob Becker, Bauernmädchen . . 382

3. Peter Becker, Landfchaft .... 115

4. do. Frühe Landfchaft.550

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