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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

DOI Kapitel:
No. 61 - No. 70 (3. März - 12. März )
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Tageblätter




; No. 64.
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Speyer, 27. Febr. Die Befeſtigungarbeiten von Ger—
mersheim, die im vorigen Jahr wieder ſehr gefoͤrdert wurden,
ſchreiten auch jetzt unausgeſetzt voran. Am 1. März rückt der
Reſt der Mannſchaft des 2. Jägerbataillons, der bisher noch
zu Speyer garniſonirte, ebenfalls in jene Feſtung ein. — Der
Vaſſerſtand des Rheins iſt gegenwärtig niedriger als er in den
letzten zwölf Jahren ſjemals war. Die Schiffahrt iſt dadurch
nicht unbedeutend gehindert. Namentlich vermögen ſchwerere
Dampfboote dermalen nicht auf dem Oberrhein zu fahren (A. 3.)

Stuttgart. In der Abgeordnetenkammer vom 26. Febr.


entwurf vor, wornach die „Auflage auf Hunde,“ die erſt vor
kurzem ermäßigt wurde, wieder auf den alten Tarif (4 fl. per
Kopf) erhoben werden ſoll. Bei der Stimmung, welche in der
Kammer nach einem neulichen Berichte des Schwaͤbiſchen Mer—
kurs zu herrſchen ſcheint, iſt an Genehmigung des Antrags
nicht zu zweifeln. Veranlaßt mag derſelbe durch die häufigen


ſollen und die man gerne der ſeit der herabgeſeßten Huͤndeauf—
lage bedeutend erhöhten Zahl dieſer Thiere zuſchreibt! (St. Bl.)
Darmſtadt, t. März. Die Nr. 34 det „Allgem. Kirchen—
Litung“ enthält „Weitere Mittheilungen über den projectirten
Verein für hülfsbedürftige proteſtanliſche Gemeinden.“ Hof—
prediger r. Zimmerman ſpricht in einem längeren Artikel
über die Anſichten und Wünſche, welche über den Plan gegen
ihn geäuſſert worden ſind. Mit der Verweiſung auf die an—
geführte Nr. der „Allgem. Kirchenzeitung“ befchraͤnken wir uns
darauf, zu melden, daß die Summe der
nun 1277 fl. 20 kr. beträgt. . D
Oppenheim, 3. März. Bei der heute hier ſtaltgehaͤbten
Vahl eines Abgeordneten für den VI. Wahlbezirk der Provinz
Kheinheſſen wurde Hr. Georg Frey, Gemeinderath in Gun—
tersblum, gewählt. (M. 3.)
Fraukfurt, den 3. März. In den naͤchſten Tagen geht
eine Angelegenheit ihrer Nealifirung entgegen, Ddie für unfere
Treiſtadt von großer Bedeutung iſt. Es haͤt näͤmlich unfere
Stadt ſaͤmmtliche Suͤter des deuͤtſchen Srdens auf ihrem Ge—
biet an fid gefauft, Cwie 08 Heißt, um Ddie Summe von
226,000 fl,,) unDd nur das „Deutfche Haus“ in Sachſenhauſen,
ſo wie die dabei befindliche Kirche wird der Orden im Beſitz
behalten. (Obd. Z.)
Kaſſel, 27. Febr. Hr. Pfarrer Jäger, der ſeit Schoͤm—
burgs Tode als Vizebürgermeiſter fungirte, bekanntlich bei der
vierten Wahl zum Oberbuͤrgermeiſter unſerer Stadt erwählt,
aber dann von der obern Behoͤrde aufgefordert war, ſeine Fähig—
keit zu dem Amte näher machzuweifen, hat vorgezogen, auf—
die Annahme des ihni zugedaͤchten Alutes Verzicht zu leiſten,
was in einer geſtern an die Provinzialregierung von ihm ab—
gegebenen Exklärung geſchehen iſt. In Diefer wurde von ihm
demerkt, daß er bei der Annahme der auf ihn gefallenen Wahl

*




nur dem von ſeinen Mitbürgern in ihn geſetzten Vertrauen ent—
ſprechen zu müſſen geglaubt habe, nachdem er durch mehrjäh—
rige Amtsführung ſeine Befähigung bewährt und bethätigt.
Die Stadt aber iſt durch den erfolgloſen Ausgang ihrer vierten
Bürgermeiſterwahl von neuem in Verlegenheit geſetzt; denn es
iſt vorauszuſehen, daß in aller Kürze an dieſelbe die Auflage
don Seiten der Oberbehörde kommen wird, ohne Verzug zu
einer abermaligen, nun fünften Wahl zu ſchreiten. (L. A. 3)
— Se. H. der Kurprinz und Mitregent haben gnädigſt
geruhet, den Generalmajor v. Lepel als Generaladjufaͤnt zur
Dispoſition zu ſetzen. (K. 3.)
Vom Main, 26. Febr. Alle Schwierigkeiten, welche
ſich zwiſchen Bagern und Bürtemberg hinſichllich der Befe—
ſtigung Ulms und deſſen Umgegend ergeben hatten, ſind glücklich
gelöst worden. Man hegt die Hoffnung, daß binnen kurzem
auch die Mein ungsverſchieden heit bezüglich der Ausdehnung der
Fortificationen bei Raſtatt aufhören und dieſer Gegenſtand
ebenfalls zur Zufriedenheit des geſammten Bundes werde er⸗
ledigt werden. (A. 3)
Mainz- 22. Febr. Der nächſte Herbſt wird ein Herbſt
ſeyn, wie Mainz bisher noch keinen erlebt hat; nicht alleln
daß die Zuſammenkunft der deutſchen Naturforfcher und die
große, hier ſtattfindende Induſtrieausſtellung ſeientiviſches und
induſtrielles Leben repräſentiren werden, auch die Kunſt wird
in jenen Tagen in Mainz impoſant hervortreten. Es wurde—
nämlich in der geſtrigen Generalverfammlung der hieſigen Lie—
dertafel, auf Antrag des Vorſtandes, der Beſchluß gefaßt,
daß bei Gelegenheit der Verſammlung der deutſchen Natur⸗
forſcher, eben zur Verherrlichung dieſer Zuſammenkunft, ein
großes Muſikfeſt, verbunden mit einem Balle, beides in der
hieſigen Fruchthalle, am 21. und 22. September veranſtaltet
werden ſoll. — Das Waſſer des Rheins iſt ſeit einiger Zeit ſo—
klein, daß der mehr nach dem rechten Ufer zu gelegene etwa
30 bis 40 Schritte von der letzten Mühle entfernte Pfetler der
Cäſarbrücke wieder ſichtbar geworden iſt. (W. 3.)
Köln, 1. März. Der Fanatiemus einzelner Geiflichen,
Wendung dex Dinge ſind,
ſucht auf mehrfache Weiſe ſeinem Unmuthe Luft zu machen.
Einer derſelben hat neuerdings im Sinne des Münchener
Ebexhard eine Predigt gehalten, worin er dem Volke den Satz


Berlin, 23. Febr. Man ſchreibt aus St! Petersburg,
daß das ruſſiſche Finanzminiſterium bei dem Hauſe Rothſchild
Schritte gethan zum Behuf einer zu eröffnenden Anleihe von
50 Millionen Silberrubeln. (A. 3.)

Berlin, 27. Febr. In dem zweiten Heft der „deutſchen
Monatsſchrift theilt Biedekmann, das auch ſchon im L2ten
Bande des Staatslexikons und in den „Sächſiſchen Vaterlands—
vlättern“ gedruckte Programm der Adelsreunion, das aus
Schleſien ſtammen ſoll und ein hoͤchſt komiſches Intereſſe ge—

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