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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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9. Heft
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Unsere Bilder, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0223

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hat ihm den Dezember F~ sind, natürlich am meisten
ausgefüllt; nun ist auch in der antiken Kunst,
er vergangen und mit immer ein Gegenstand
ihm ist auch Lorctte ver- der Kunstdarstellung ge-
flossen. Doch das neue wesen, und in verschic-
Jahr hat neue Monate; dener Auffassung dar-
wenn man's richtigkalku- gestellt worden. Auf

iiert, sind's gerade zwölf __imserm Bilde sehen wir

— und das wird eine ^^^//KKtHt^^^m rechts Klotho, die den

ganz aimable Abwechs- ^ ^||Bj!^"—^Wj^JII^ ^ menschlichen Lebens-

' ^ ^^^^^^^^^^^^^^^

prachtvollen Bildes ist, " ~ Hasen, sondern auch des

hat die Scene gewählt Das Landnaus des österreichischen Botschafters am deutschen Kaiserhofe Ladislaus von Szögyeny. Fischotters Tod — und

wie Amor seine geliebte Psyche, die allen Widerwärtigkeiten zum Trotz an ihrer so wird der gefürchtete Fischräuber wohl seinen Pelz lassen müssen. Der
Liebe zu ihm festgehalten hat, hinaufführt in die Höhen der Götter, die ihr Künstler hat die Gruppe der Jagenden und das wilde Durcheinander von Hunden,
dauernde Jugend und Unsterblichkeit verleihen sollen. W. Bouguereau ist seit 1876 Otter und wogendem Wasser mit grösster Lebhaftigkeit dargestellt.
Mitglied der französischen Akademie; seine Bilder zeigen samt und sonders eine „ ,

seltene Grösse im Stile; sie sind trefflich gezeichnet und von hervorragender' <2)erd. Lindner, „Sylvester in den Toppen". Die letzte Stunde des

Anmut in den Formen. Alle diese Vorzüge des Künstlers kann der Beschauer Jahres neigt sich ihrem Ende zu. Die Mannschaft sitzt bei dampfendem Punsch und
in dem in dieser Nummer veröffentlichten Bilde Bouguereaus vereinigt finden. singt frohe Lieder zu den Klängen einer höchst fragwürdigen Kapelle, die sich aus

* * Harmonika, einigen Backskesseln, Theekannen, einer Trommel und einer Triangel
,,^ie Brandung". Eine schauerlich schöne Naturstimmung veranschaulicht zusammensetzt. Da plötzlich schwingt sich ein heller scharfer Glockenschlag durch
Paul Böhm in seinem prächtigen Bilde: die bewegten Wogen des Meeres, die Luft — noch einer — noch mehr—acht Glas — Mitternacht! Jetzt bricht einTohu-
die unaufhörlich an den Fels stürmen, ihn überfluten, dann zurückfliessen, um wabohu von unmöglichen Tönen hervor. — Schiffsglocken läuten, Sirenen heulen,
gleich darauf wieder aufs neue gegen den Fels anzudrängen. Sausend jagt der Dampfpfeifen gellen, Nebelhörner tönen, von der Stadt her dringt der tiefe Klang
Wind über das Wasser; die Wolken ziehen trübe am Himmel vorüber, immer der Kirchenglocken und in allen möglichen Sprachen hallt der Heilruf übers Wasser,
neue Wellen und Wolken scheinen sich zu bilden. Mit Schauer blickt der Mensch das neue Jahr begrüssend. Auch in der Batterie ertönte ihm manch lautes Hurrah.—
hinaus in die tosenden Wasserwogen und hört die Stimme des Windes und das Dann aber ordnen sich die Unteroffiziere zum Zuge und begeben sich zur Offiziers-
wilde Brausen des Meeres; sie singen ein gewaltig Lied von der ewigen, un- messe, um den Vorgesetzten ihre Glückwünsche darzubringen. Nachdem dies ge-
besiegbaren Natur-_____________schehen, bittet der

gewalt, ein Lied, HHBF f 1 jJ^WB HflfHflHHVfP1^' Sprecher noch um

das dem Menschen ^H^jBBffl SSRBSflRH^.. flj eine besondere Er-

seine eigene Ohn- H^HH^^HHHR» |^^^raB[|^^^B^^^^^W^b^.A. laubnis eine

macht und seine BSSlKY'' }'MSgL Neujahrspolonaise

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Ladislaus von Szögyeny in seiner Familie

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