MODERNE KUNST.
Grossherzog Ernst Ludwig unter Ernennung zum Ehrenmitgliede des Hoftheaters Meinung für schö-
und Verleihung des Ritterkreuzes IT. Klasse des Verdienstordens Philipps des ner halten, was ihm
Grossmütigen in den Ruhestand versetzt ward. Im Jahre 1876 wirkte Eilers gefällt. Als Einzel-
bei dem Festspiel in Bayreuth mit, daselbst sang er in Wagners „Nibelungen- gestalt betrachtet
ring" den Fafner. Ausserdem zeigte der Künstler hervorragendes musikalisches macht Frl. Dell'Era
und dramatisches Können in' einer Reihe selbstkomponierter Opern von im alten Kostüme
welchem seine „Johannisnacht" an vielen Bühnen erfolgreiche Aufführungen zweifellos auch eine
fand. In Darmstadt, welches ihm zur zweiten Heimat wurde, wollte es gute Figur; inner-
anfangs nicht gelingen, seiner „Schlaraffia" gleichfalls eine Heimstätte zu halb des Ganzen
sichern und erst 1893 entstand auf Betreiben einiger interessierter Herren die jedoch, zwischen
„Schlaraffia" „Tarimundis" (Darmstadt). F. den mit höchstem
* i * Geschmack ange-
Kunstschützin Lady Smith. Der südafrikanische Krieg hat sogar dem ordneten wunder-
modernen Variete gar vollen Kostümen
mancherlei Anregung nimmt sich ihr
gegeben, haben doch Balletröckchen ent-
beispielsweise zahl- schieden faden-
reiche Kunstschützen scheinig aus; es
die kleidsame Buren- passt nicht ins Karo W. IL, Deutscher Schnürenpudel.
tracht für ihre Produk- Meublement. Nun Im Besitze des Herrn Ferd-wirth' Frankfurt a. M.
tionen angenommen. muss man allerdings bedenken, dass wohl noch nie früher die Kostüme zu einem
Eine der originellsten Ballet so echt und dabei so brillant, so stilvoll und kostbar angefertigt worden sind,
Erscheinungen auf ar- wie für die Berliner Aufführung der „roten Schuhe". Vielleicht thäte Frl. Dell'Era
tistischem Gebiet ist in ihrem eigenen Interesse ganz wohl, sich auch einmal — vielleicht bloss versuchs-
„Lady Smith", eine weise ein ganz kleines Mal — in echt russische Kostüme stecken zu lassen; so ein
hübsche, junge Schü- nettes, schmuckes, russisches Bauerndirndel ist doch auch ein ganz schleckres
lerin des bekannten Ding. Jedoch — wenn eine Primaballerina nun einmal behauptet: es geht nicht
KunstschützenKapitän ohne Ballethöschen und Gazeröckchen, da wirds wohl auch nicht gehen. Arth. St.
Frank Western, die" :i. ... *
mit ihrem Lehrmeister Unsere nebenstehenden Abbildungen zeigen zwei deutsche Schnüren-
die sehr ansprechende pudel, deren Anblick für alle Hundefreunde von grösstem Interesse ist, denn
Pantomime „Auf Vor- es sind wirkliche Prachtexemplare. Die beiden netten Kerle sind deswegen
posten" darstellt. Den trotz ihrer Jugend im Besitze einer grossen Anzahl von Auszeichnungen. Karo-W
Höhepunkt der Scene hat auf deutschen Ausstellungen bereits sieben erste Preise und Ehren-
bilden Schiessleistun- preise erhalten. Karo-W II, der jetzt vier Jahre alt ist, errang sogar acht erste
gen besonderer Art. Preise und viele Ehrenpreise in offener und in der Siegerklasse. Er zeichnet
So schiesst z. B. Lady sich durch ganz besondere Intelligenz aus. Der Besitzer der Prachtpudel ist Herr
Smith auf den Abzug Ferd. Wirth, erster Schriftführer des Vereins der Hundefreunde in Frankfurt a. M.
eines ihr gegenüber * *'.•'■■'''<'■*
eingespannten Geweh- Ein Saltaspiel für 120000 Mark. Das Schachbrett und seine Figuren
res, das genau auf eine haben Künstlern des
Kugel gerichtet ist, die Abend- und Morgen-
über ihrem eigenen landes zu allen Zeiten
Kopfe schwebt, eine Veranlassung und Mo-
Frl. Dclcliseur und Frl. Altmann als Tambourin-Tänzerinnen Leistung, die vorläufig tive zur Ausführung
in der Tanzlegende „Die roten Schuhe" nocn konkurrenzlos von eminenten Wer-
dasteht und schwerlich Nachahmer finden dürfte. Die junge Burenschützin ken der Kleinkunst ge-
hat ein treffliches Auge und eine überraschend sichere Hand, so dass sie boten.Gegenwärtighat
Kapitän Frank Western mit Stolz seine beste Schülerin nennt. V. H. die allcrneueste Art
* sc * des Brettspiels, das
Eine „Tanzlegende", „Die roten Schuhe" von H. Regel und J. Hass- „Saltaspiel",ein ausser-
reiter, Musik von Raoul Mader erregt zur Zeit die Aufmerksamkeit der Berliner ordentliches Werk der
Freunde echter Tanzkunst, ja diese „Tanzlegende" hat sogar einen Streit über Goldschmiede-und Ju-
das ästhetische Moment in der Balletkunst und ähnliches heraufbeschworen. welierkunst in Berlin
Das Neue an dieser Aufführung ist, dass die Kostümiers des Berliner Opern- ins Leben gerufen, das
hauses zumerstenmale aus der Werkstatt der
die berühmten Gaze- kaiserl. und kgl. Hof-
röckchen der Ballet- juweliere Gebrüder
damen verbannt haben Friedländer, Unter den
und nur von der Dich- Linden 28, hervorge-
tung bedingte Phan- gangen und vor seiner
tasiekostüme zuliessen Versendung nachParis
— d. h. mit einer Aus- für einige Tage ausge-
nahme: Fräulein Dell' stellt war. Das Brett
Era, die Darstellerin mit seinen fünfzig
der Hauptrolle hat ihre dunkleren warmbräun-
Ilöschen behalten dür- liehen und fünfzig
fen, wie sie selbst be- heilern gelblichen Fel-
hauptet, sind sie nötig, dern ist aus Onyx-
damit die vorgeschrie- platten von diesen
benen Pirouetten etc. Färbungen hergestellt,
ausgeführt werden Es hat eine Einfassung
,„ . , _ ' , . könnten, was in län- von phantastischer
karo W., Deutscher Schnürenpudel. 1
Im besitze des Herrn Ferd. wirth. Frankfurt a. iL geren Kostümen nicht Pracht erhalten. Eine
möglich sei. Unsere nebenstehenden Abbildungen ermöglichen unseren Lesern rosafarbig emaillierte
einen Vergleich. Das eine Bild zeigt die Damen Fräulein Dclcliseur und Goldleiste, auf der in
Fräulein Altmann in altrussischem Kostüme, in welchem sie einen Tamburin- gewissen Abständen
Tanz ausführen. Das zweite Bild veranschaulicht die reizende Berliner Prima- je ein Brillant funkelt,
ballerina Fräulein Dell'Era im alten Balletkostüm. Jeder mag nun nach seiner umrahmt es zunächst.
Frl. Dell'Era als ,,Darinka"
in der Tanzlegende ,Die roten Schuhe".
Grossherzog Ernst Ludwig unter Ernennung zum Ehrenmitgliede des Hoftheaters Meinung für schö-
und Verleihung des Ritterkreuzes IT. Klasse des Verdienstordens Philipps des ner halten, was ihm
Grossmütigen in den Ruhestand versetzt ward. Im Jahre 1876 wirkte Eilers gefällt. Als Einzel-
bei dem Festspiel in Bayreuth mit, daselbst sang er in Wagners „Nibelungen- gestalt betrachtet
ring" den Fafner. Ausserdem zeigte der Künstler hervorragendes musikalisches macht Frl. Dell'Era
und dramatisches Können in' einer Reihe selbstkomponierter Opern von im alten Kostüme
welchem seine „Johannisnacht" an vielen Bühnen erfolgreiche Aufführungen zweifellos auch eine
fand. In Darmstadt, welches ihm zur zweiten Heimat wurde, wollte es gute Figur; inner-
anfangs nicht gelingen, seiner „Schlaraffia" gleichfalls eine Heimstätte zu halb des Ganzen
sichern und erst 1893 entstand auf Betreiben einiger interessierter Herren die jedoch, zwischen
„Schlaraffia" „Tarimundis" (Darmstadt). F. den mit höchstem
* i * Geschmack ange-
Kunstschützin Lady Smith. Der südafrikanische Krieg hat sogar dem ordneten wunder-
modernen Variete gar vollen Kostümen
mancherlei Anregung nimmt sich ihr
gegeben, haben doch Balletröckchen ent-
beispielsweise zahl- schieden faden-
reiche Kunstschützen scheinig aus; es
die kleidsame Buren- passt nicht ins Karo W. IL, Deutscher Schnürenpudel.
tracht für ihre Produk- Meublement. Nun Im Besitze des Herrn Ferd-wirth' Frankfurt a. M.
tionen angenommen. muss man allerdings bedenken, dass wohl noch nie früher die Kostüme zu einem
Eine der originellsten Ballet so echt und dabei so brillant, so stilvoll und kostbar angefertigt worden sind,
Erscheinungen auf ar- wie für die Berliner Aufführung der „roten Schuhe". Vielleicht thäte Frl. Dell'Era
tistischem Gebiet ist in ihrem eigenen Interesse ganz wohl, sich auch einmal — vielleicht bloss versuchs-
„Lady Smith", eine weise ein ganz kleines Mal — in echt russische Kostüme stecken zu lassen; so ein
hübsche, junge Schü- nettes, schmuckes, russisches Bauerndirndel ist doch auch ein ganz schleckres
lerin des bekannten Ding. Jedoch — wenn eine Primaballerina nun einmal behauptet: es geht nicht
KunstschützenKapitän ohne Ballethöschen und Gazeröckchen, da wirds wohl auch nicht gehen. Arth. St.
Frank Western, die" :i. ... *
mit ihrem Lehrmeister Unsere nebenstehenden Abbildungen zeigen zwei deutsche Schnüren-
die sehr ansprechende pudel, deren Anblick für alle Hundefreunde von grösstem Interesse ist, denn
Pantomime „Auf Vor- es sind wirkliche Prachtexemplare. Die beiden netten Kerle sind deswegen
posten" darstellt. Den trotz ihrer Jugend im Besitze einer grossen Anzahl von Auszeichnungen. Karo-W
Höhepunkt der Scene hat auf deutschen Ausstellungen bereits sieben erste Preise und Ehren-
bilden Schiessleistun- preise erhalten. Karo-W II, der jetzt vier Jahre alt ist, errang sogar acht erste
gen besonderer Art. Preise und viele Ehrenpreise in offener und in der Siegerklasse. Er zeichnet
So schiesst z. B. Lady sich durch ganz besondere Intelligenz aus. Der Besitzer der Prachtpudel ist Herr
Smith auf den Abzug Ferd. Wirth, erster Schriftführer des Vereins der Hundefreunde in Frankfurt a. M.
eines ihr gegenüber * *'.•'■■'''<'■*
eingespannten Geweh- Ein Saltaspiel für 120000 Mark. Das Schachbrett und seine Figuren
res, das genau auf eine haben Künstlern des
Kugel gerichtet ist, die Abend- und Morgen-
über ihrem eigenen landes zu allen Zeiten
Kopfe schwebt, eine Veranlassung und Mo-
Frl. Dclcliseur und Frl. Altmann als Tambourin-Tänzerinnen Leistung, die vorläufig tive zur Ausführung
in der Tanzlegende „Die roten Schuhe" nocn konkurrenzlos von eminenten Wer-
dasteht und schwerlich Nachahmer finden dürfte. Die junge Burenschützin ken der Kleinkunst ge-
hat ein treffliches Auge und eine überraschend sichere Hand, so dass sie boten.Gegenwärtighat
Kapitän Frank Western mit Stolz seine beste Schülerin nennt. V. H. die allcrneueste Art
* sc * des Brettspiels, das
Eine „Tanzlegende", „Die roten Schuhe" von H. Regel und J. Hass- „Saltaspiel",ein ausser-
reiter, Musik von Raoul Mader erregt zur Zeit die Aufmerksamkeit der Berliner ordentliches Werk der
Freunde echter Tanzkunst, ja diese „Tanzlegende" hat sogar einen Streit über Goldschmiede-und Ju-
das ästhetische Moment in der Balletkunst und ähnliches heraufbeschworen. welierkunst in Berlin
Das Neue an dieser Aufführung ist, dass die Kostümiers des Berliner Opern- ins Leben gerufen, das
hauses zumerstenmale aus der Werkstatt der
die berühmten Gaze- kaiserl. und kgl. Hof-
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damen verbannt haben Friedländer, Unter den
und nur von der Dich- Linden 28, hervorge-
tung bedingte Phan- gangen und vor seiner
tasiekostüme zuliessen Versendung nachParis
— d. h. mit einer Aus- für einige Tage ausge-
nahme: Fräulein Dell' stellt war. Das Brett
Era, die Darstellerin mit seinen fünfzig
der Hauptrolle hat ihre dunkleren warmbräun-
Ilöschen behalten dür- liehen und fünfzig
fen, wie sie selbst be- heilern gelblichen Fel-
hauptet, sind sie nötig, dern ist aus Onyx-
damit die vorgeschrie- platten von diesen
benen Pirouetten etc. Färbungen hergestellt,
ausgeführt werden Es hat eine Einfassung
,„ . , _ ' , . könnten, was in län- von phantastischer
karo W., Deutscher Schnürenpudel. 1
Im besitze des Herrn Ferd. wirth. Frankfurt a. iL geren Kostümen nicht Pracht erhalten. Eine
möglich sei. Unsere nebenstehenden Abbildungen ermöglichen unseren Lesern rosafarbig emaillierte
einen Vergleich. Das eine Bild zeigt die Damen Fräulein Dclcliseur und Goldleiste, auf der in
Fräulein Altmann in altrussischem Kostüme, in welchem sie einen Tamburin- gewissen Abständen
Tanz ausführen. Das zweite Bild veranschaulicht die reizende Berliner Prima- je ein Brillant funkelt,
ballerina Fräulein Dell'Era im alten Balletkostüm. Jeder mag nun nach seiner umrahmt es zunächst.
Frl. Dell'Era als ,,Darinka"
in der Tanzlegende ,Die roten Schuhe".