Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0188
DOI Heft:
5. Heft
DOI Artikel:Stix, Alfred: Ausstellungen von Neuerwerbungen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
DOI Heft:7. Heft
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0188
AUSSTELLUNG VON NEUERWERBUNGEN DER KAIS. GEMÄLDE-GALERIE IN WIEN
Äbb. 3. Kreis Michael Pachers, Hl. Dreifaltigkeit mit hl. Markus und Äntonius
(Abb. 3), die aus der Sammlung Pacully in Nizza für Öfterreich wieder gewonnen
wurde. Die Architektur ift diesmal nicht gemalt, fondern aus Holz ausgeführt, gut
erhalten und größtenteils noch alt vergoldet. Über dem Teppichhintergrunde fetjt fich
der Grund in blauer Farbe fort. In die drei Teile der Tafel find die hl. Dreifaltigkeit,
der hl. Markus und Antonius eingeordnet. Die einzelnen Geftalten find monumental
äußerft wirkfam. Man beachte, wie die Chriftusfigur mit Gottvater zu einer vollkommen
gefchloffenen Gruppe vereinigt ift. Die Ausführung ift in fatten leuchtenden Ölfarben
gehalten. Die Beeinfluffung von italienifcher Seite erfcheint hier fehr deutlich. Man
hat auf Crivelli hingewiefen angefichts der Figur des hl. Marcus. Auch die Freude an
fchwierigen Verkürzungsproblemen verdankt der Künftler natürlich oberitalienifchen
Anregungen.
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Äbb. 3. Kreis Michael Pachers, Hl. Dreifaltigkeit mit hl. Markus und Äntonius
(Abb. 3), die aus der Sammlung Pacully in Nizza für Öfterreich wieder gewonnen
wurde. Die Architektur ift diesmal nicht gemalt, fondern aus Holz ausgeführt, gut
erhalten und größtenteils noch alt vergoldet. Über dem Teppichhintergrunde fetjt fich
der Grund in blauer Farbe fort. In die drei Teile der Tafel find die hl. Dreifaltigkeit,
der hl. Markus und Antonius eingeordnet. Die einzelnen Geftalten find monumental
äußerft wirkfam. Man beachte, wie die Chriftusfigur mit Gottvater zu einer vollkommen
gefchloffenen Gruppe vereinigt ift. Die Ausführung ift in fatten leuchtenden Ölfarben
gehalten. Die Beeinfluffung von italienifcher Seite erfcheint hier fehr deutlich. Man
hat auf Crivelli hingewiefen angefichts der Figur des hl. Marcus. Auch die Freude an
fchwierigen Verkürzungsproblemen verdankt der Künftler natürlich oberitalienifchen
Anregungen.
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