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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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6. Heft
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Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0225

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DIE FAYENCEMANUFÄKTUR IM DOROTHEENTHAL BEI ARNSTADT

Äbb. 4. Änbietplatte mit Blaudekor. Durchmeffer 17 cm,
Höhe 8,8 cm. Markentafel 1 und 6 Ärnftadt, Schloß

Ausweis der Signaturen mindeftens fünf verfchiedene Hände tätig gewefen, ohne daß
der Dekor irgendeine bemerkbare individuelle Verfchiedenheit erkennen ließe.

Alles das macht die äußerfte Vorficht bei der Zuweifung unfignierter Fayencen an
eine beftimmte Manufaktur nur auf Grund technifcher und ftiliftifcher Merkmale zur
Pflicht, wenn auch natürlich alle diefe Momente beim Studium der Marken [tändig in

Betracht gezogen werden müffen. * *

*

Inzwifchen hat nun die Durchficht des Kirchenbuches von Oberndorf1, drei Viertel-
ftunden von Ärnftadt — die Dorotheenthaler Manufaktur lag, nächft dem bald nach
1765 niederqelegten fürftlichen Schlöffe Auguftenburg, der Refidenz Elifabeth Albertines
von Schwarzburg, „in der Oberndorfer Flur“ (Thüringen und der Harz mit ihren Merk-
würdigkeiten, Volksfagen und Legenden. Sondershaufen. V, S. 170) — unfere Kenntnis
des Perfonais und damit zugleich der Gefchichte der Manufaktur ganz erheblich er-
weitert, ja wohl zu einem vorläufigen Abfchluß gebracht. Zugleich gibt die Feftftellung
der Fabrikmarke und einer Reihe von Malerfignaturen (vgl. die Markentafel) die Mög-
lichkeit an die Hand, einen Überblick über die mannigfaltigen Erzeugniffe der Manu-
faktur zu geben, die bis jefet unerkannt oder falfch eingereiht auch in unfern großen
Mufeen ftehen.

1 Herrn Pfarrer Burchhardt fage ich für die Genehmigung der Durchficht der Kirchenbücher,
Herrn cand. phil. Hans Burchhardt für feine freundliche Unterftütjung bei der Arbeit beften Dank.

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