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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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8. Heft
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Rohe, Maximilian Karl: Eine Miniaturen-Ausstellung im Münchener Kunstverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0334

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EINE MINIATUREN-AUSSTELLUNG IM MÜNCHENER KUNSTVEREIN

find vielleicht noch be-
[onders anzuführen.

Tadellos war vor
allem auch die öfter-
reichifche Schule ver-
treten, der eine ganze
Wand des großen Saales
zugewiefen war. Eines
bisher unbekannten
Hauptwerkes der frühen
Wiener Schule, des
prächtigen Porträts des
Kurfürften von Mainz,
FranzLudwig von Erthal,
von Friedricn Füger,
muß hier befondere Er-
wähnung getan werden,
auch fonft waren fämt-
liche bekannte Meifter
der Wiener Miniatur

ÄUGUSTIN RITT,

Johann Friedrich, Reichsgraf von Medern

Bepper: Hippolyt Graf Bray-Steinburg

fchen Miniaturen ftach
befonders die franzöfi-
fche Schule hervor, auch
die englifche und italie-
nifche und die den Be-
fchluß bildenden nieder-
ländifchen und nordi-
fchen Abteilungen waren
glanzvoll und genügend
befchickt. Um nur ein
Beifpiel zu geben, welch
intereffantes Material da
aufgehäuft war, fei nur
berichtet, daß felbft Werke
des erft kürzlich neu-
entdeckten Petersburger
Malers Ritt vertreten
waren.

durch frühere Ausheilungen, fchon eine verbreitetere und es handelte fich nicht in fo
weitgehendem Maße um Erfchließung von Neuland, wie bei jenen. Vor allem inter-
effant waren natürlich die anwefenden Miniaturen der Frühzeit, und an erfter Stelle
muß dabei wieder auf die noch kaum bekannte Miniatur eines jungen Mannes von
Hans Holbein d. J. hingewiefen werden, die Hans Buchheit vor einiger Zeit erft dem
Meifter zugefchrieben und womit er deffen Werk um ein außerordentlich feines Stück
bereichert hat. Der Holbein-Miniatur reihten fich dann zahlreiche fehr charakteriftifche
Arbeiten aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert an, unter denen namentlich die Email-
porträts von Peter Boy und feinem Schüler Ardin hervorgehoben feien. Unter den
Arbeiten der mittel- und norddeutfchen Meifter ift eine ausgezeichnete Arbeit (Katalog
Nr. 342), Bildnis einer Prinzeffin von Kurland von Friedrich Karl Gröger, zu er-
wähnen, auch ein elegantes Porträt des Herzogs Chriftian IV. von Pfalz-Zweibrücken,
vermutlich von einem franzöfifchen Künftler nach Männlich kopiert, fowie eine kräftige
Miniatur von Johann mit charakteriftifchen und

typifchen Werken reich
zur Anfchauung gebracht.
Unter den ausländi-

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