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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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13. Heft
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Schmidt, Robert: Zur Geschichte der Faentiner Majolika
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0552

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ZUR GESCHICHTE DER FAENTINER MAJOLIKA

Äbb. 7. Teller mit pfeilfchmiedendem Vulkan. Faenza um 1510
Braunfchweig, Herzogliches Mufeum

Meifter erreicht worden ift. Hierher gehören vor allem zwei hervorragende Schüffeln
im Bargello zu Florenz (Sammlung Carrand). Die eine (Abb. 5) weift eine figuren-
reiche Allegorie der Selene auf nach einem Stich des Pellegrino da San Daniele,
wiederum von Trophäen umrahmt; die andere (Abb. 6) zeigt David mit Schwert und
Schleuder vor der Leiche Goliaths in reicher Landfchaft mit Felfen und Ruinen. Auf
dem Rand begegnen neben zwei Feldern mit Trophäen einige neue Motive: Ranken,
Füllhörner und Masken. Diefe Schüffel trägt das Datum 1507.

In der gleichen Zeit, eher wohl noch ein paar Jahre früher, ift ein Teller der ehemal.
Sammlung Zfchille1 entftanden, in deffen Mittelfeld Maria, Jofeph und der jugendliche
Johannes anbetend vor dem Chriftuskind dargeftellt find, während der Rand, mit
Grotesken und Fruchtgehängen auf blauem Grund, große Verwandtfchaft mit dem
Davidteller befit^t. Die in Abb. 7 wiedergegebene Schale des herzoglichen Mufeums
in Braunfchweig gehört ebenfalls in diefe Reihe. Sie zeigt Vulkan, vom Rücken ge-
fehen, vor feiner aus Felsblöcken zufammengebauten Effe fißend und einen Pfeil fchmie-
dend. Neben ihm fitjt am Boden Amor mit verbundenen Augen. Wieder ift auf der

1 Äbgebildet bei Otto von Falke, Katal. der ital. Majoliken der Sammlung Richard Zfchille.
Leipzig 1899. Taf. 10.

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