Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0781
DOI Heft:
19. Heft
DOI Artikel:Bombe, Walter: Städtische Kunst-und Denkmalpflege in Florenz
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STÄDTISCHE KUNST- UND DENKMALPFLEGE IN FLORENZ
Äbb. 3, Mufeo Stibbert: Franzöfifcher Helm
in getriebener Arbeit, 16. Jahrhundert
und bei der auch romantifche Spielereien mit
unterlaufen. Er hat von diefem Rechte reichlichft
Gebrauch gemacht. Jetjt aber, da die Sammlung
dem Publikum geöffnet ift, follten die Kriterien
Platj greifen, nach denen unfere großen öffent-
lichen Waffenfammlungen geordnet find, und
dem rührigen Leiter des Mufeums bleibt nach
diefer Richtung noch viel zu tun.
Eine Treppe führt hinauf zu dem Saal der „ Caval-
cade“. Gepanzerte Ritter, denen ein Landsknecht
mit Hellebarde voranfchreitet, haben hier Aufhel-
lung genommen. Das Pferdezeug eines Ritters
zeigt das Wappen der Florentiner Familie Caval-
canti, das feines Nachbarn das Motto: „Humilitas“
Phot. Älinari
der Mailänder Borromeo. Aus dem Befige diefer
Familien ftammen die beiden Rüftungen. Ein
dritter in der Cavalkade ift in der Art des Niccola
da Tolentino von Andrea del Castagno im Floren-
tiner Dom ausftaffiert worden. Dort und in den
folgenden Räumen wird die Entwicklung des
Waffenwefens im 16., 17. und 18. Jahrhundert
in recht inftruktiver Weife vor Äugen geführt.
Neben den europäifchen nehmen die orientalifchen
Waffen vor allem das Intereffe in Änfpruch. Von
den Erzeugniffen der japanifchen Waffenfehmiede
liegen zahlreiche Proben vor, darunter über
90 vollftändige Rüftungen, und wertvolle Stücke
aus der berühmten WerkftättederMiotfhin, außer-
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Äbb. 3, Mufeo Stibbert: Franzöfifcher Helm
in getriebener Arbeit, 16. Jahrhundert
und bei der auch romantifche Spielereien mit
unterlaufen. Er hat von diefem Rechte reichlichft
Gebrauch gemacht. Jetjt aber, da die Sammlung
dem Publikum geöffnet ift, follten die Kriterien
Platj greifen, nach denen unfere großen öffent-
lichen Waffenfammlungen geordnet find, und
dem rührigen Leiter des Mufeums bleibt nach
diefer Richtung noch viel zu tun.
Eine Treppe führt hinauf zu dem Saal der „ Caval-
cade“. Gepanzerte Ritter, denen ein Landsknecht
mit Hellebarde voranfchreitet, haben hier Aufhel-
lung genommen. Das Pferdezeug eines Ritters
zeigt das Wappen der Florentiner Familie Caval-
canti, das feines Nachbarn das Motto: „Humilitas“
Phot. Älinari
der Mailänder Borromeo. Aus dem Befige diefer
Familien ftammen die beiden Rüftungen. Ein
dritter in der Cavalkade ift in der Art des Niccola
da Tolentino von Andrea del Castagno im Floren-
tiner Dom ausftaffiert worden. Dort und in den
folgenden Räumen wird die Entwicklung des
Waffenwefens im 16., 17. und 18. Jahrhundert
in recht inftruktiver Weife vor Äugen geführt.
Neben den europäifchen nehmen die orientalifchen
Waffen vor allem das Intereffe in Änfpruch. Von
den Erzeugniffen der japanifchen Waffenfehmiede
liegen zahlreiche Proben vor, darunter über
90 vollftändige Rüftungen, und wertvolle Stücke
aus der berühmten WerkftättederMiotfhin, außer-
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