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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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5. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0197

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRÄUNSCHWEIG / PROVINZIÄL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRÄUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE - MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND
GEWERBE / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES

LANDESMUSEUM IN DARMSTADT

ÄTHEN Zeitungsmeldungen zufolge beab-
fichtigt man hier ein byzantinifches Mufeum ein-
zurichten. Zu diefem Zwecke foll die ftark bau-
fällige Mofchee Monaftiraki, die an die Weft-
mauer der Hadriansftoa anfchließt, repariert und
für Mufeumszwecke hergerichtet werden. Es ift
ein eleganter, um die Mitte des 18. Jahrhunderts
entftandener türkifcher Kuppelbau.

BERLIN Das KAISFR FRIEDRICH-MUSEUM
hat auf der Verweigerung der Sammlung Weber
(über die ausführlich an anderer Stelle diefer
Nummer berichtet wird) zwei Werke von ganz
hervorragendem Werte angekauft. Direktor
Koetfchau erfteigerte um den Preis von 55000 M.
das gotifdie Flügelaltärchen eines altfranzöfifchen
Meifters um 1390 und ferner eine oberdeutfche
Arbeit aus der Zeit um 1500, ein Martyrium des
heiligen Sebaftians darftellend. Die erftgenannte
Ältartafel zeigt auf gepreßtem Goldgrund im
Mittelbilde die heilige Dreieinigkeit und auf den
Flügeln die vier Evangeliften mit ihren Sym-
bolen. Sie ftammt aus der Karthaufe Champmol
bei Dijon und wurde vom Konful Weber 1895
im Kölner Kunfthandel erworben. Bekannt ge-
worden ift das Werk durch die Ausheilungen
der vlämifdien Primitiven in Brügge und der
franzöfifchen Primitiven in Paris, und es ift be-
fonders für die Kenntnis der Herkunft der van
Eyckfchen Kunft und ihres allmählichen Heraus-
wachfens aus der franzöfifchen Tradition von
hoher Bedeutung. Als Entftehungsort dürfte
Nordfrankreich anzunehmen fein. Künftlerifch
fteht das Tafelbild unter dem Einfluß der italieni-
fchen Kunft und es bildet fomit eine Brücke
zwifchenNord undSüd. DiezweiteNeuerwerbung
dagegen mit der Sebaftiansmarter ift für die ver-
fchiedenften Meifter in Änfpruch genommen
worden, fo früher für Altdorfer, dann neuerdings
für Hans Wechtlin und den Elfäffer Kunftkreis.
Max J. Friedländer hat fogar die Vermutung

ausgefprochen, daß es fich bei diefer Arbeit um
ein Jugendwerk des Älbrecht Dürer handele.

BRÜSSEL Das hiefige MUSEUM ALTER
KUNST hat auf der Verfteigerung Weber in
Berlin ein Gemälde von P. P. Rubens er-
worben, ein Bildnis von Helene Fourment, der
zweiten Frau des Meifters, welches diefer kurze
Zeit nach feiner Verheiratung gemalt haben und
ganz von feiner Hand fein foll. F. M.

BUDAPEST Einftweilen fei es kurz er-
wähnt, daß Königl. Rat Marcel v. Nemes einen
fpanifchen Flügelaltar aus dem Ende des 15. Jahr-
hunderts, mit Chriftus am Kreuz als Hauptdar-
ftellung und zwei Heilige von Hans von Kulm-
bach dem KUNSTMUSEUM gefchenkt hat. Herr
Dr. Armin Stern deponierte dortfelbft die Ge-
mälde: Willem de Poorter, Opfer an Diana —
Jan Pynas, Predigt Johannis d. T. — Pieter Laft-
mann, Hirtenfzene — Gilles van Tilborgh, Bauern
vor der Schenke — Karel Fabritius, Lefender
Mann. Als Gefchenk erhielt noch die Samm-
lung von Herrn J. Goudftikker die Anbetung der
Hirten von einem unbekannten Rembrandt-
fchüler. Erworben wurde eine große Leinwand
desfelben Inhalts von einem unbekannten Spanier
(Juan de Ruelas?) und auf der Auktion Weber
ein Familienporträt angeblich von Gilles van
Tilborgh und die Schlachtfzene van Goya. ^ j

LEIPZIG Als Erwerbungen des STÄDT.
KUNSTGEWERBE-MUSEUMS aus dem Jahre
1911 find noch einige gute Beifpiele italienifchen
Renaiffance-Mobiliars zu erwähnen: ein Schreib-
fchrank (stipo) mit dem Ällianzwappen Picco-
lomini-Patrizi, eine große Kredenz auf Löwen-
füßen mit hermenartigen Pilaftern und ein kleiner
reichfkulpierter Schrank (armadino) mit dem
Wappen der römifchen Familie Mattei, fämt-

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