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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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16. Heft
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Falke, Otto von: Majolikakunst in Toskana
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0656

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MAJOLIKAKUNST IN TOSKANA

Abb. 7

Tragbahre), deren ausgiebigen Beftellungen an Apothekengefäßen und fonftigen Ge-
fchirren Bode einen fördernden Einfluß auf die Töpferkunft der Stadt zufchreibt. Bei
anderen Stücken bildet die Wappenlilie das Hauptmotiv der Bemalung. Zwar find
Gefäßfeherben mit paftofem Kobaltfchmelz auch in Faenza und Orvieto gefunden
worden; fie erweifen fich aber durch die Dürftigkeit der Verzierung als geringe Nach-
ahmungen der florentinifchen Vorbilder. Gleich umfangreich ift die Gruppe der das
15. Jahrhundert durchlaufenden Majoliken, welche ihre Ornamentik den fpanifchen
Fayencen entlehnen. Bald find es die pfeudoarabifchen Schriftzüge, bald die Tier-
bilder, bald das Weinlaub und die mageren Lüfterranken (Abb.7), deren Farbenwirkung die
Italiener durch Blau, Gelb und Violett wiederzugeben fuchten. Diefe Abhängigkeit wird
durch bildliche Gegenüberftellung fpanifcher Originale und der ßorentinifchen Nach-
bildungen höchft inftruktiv veranfchaulicht. Die Scherbenfunde diefer Art find auf
Florenz allein begrenzt; die Töpfermarken find zum Teil diefelben, die auf den Vafen
mit dickem Kobaltfchmelz Vorkommen und auch an Wappen florentinifcher Familien ift

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