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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 1
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Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Stipendien und Stiftungen / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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Die Werkstatt der Aunst.

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Nachr." mitteilen, einem pariser Kunstkritiker Gelegenheit,
Betrachtungen darüber anzustellen, wie ungleich im Kunst-
leben die Güter verteilt sind. Bouguereau mit seinen Amo-
retten, Faunen und Bachantinnen verdiente Millionen mit
dem, was er ins Dollarland verkaufte, und ehe die „Kunst-
freunde" von Cincinnati dahintergekommen sein werden, daß
der Preis, den sie für die Bilder gezahlt haben, kaum den
des Rahmens wert ist, wird noch einige Zeit vergehen. Bou-
guereau aber hat längst sein Geld weg, seine Millionen. Und
nun blicke man auf die wahren Meister der Palette, denke
an Millet, lese von seiner eigenen Hand, wie er schrieb: „Ich
kam nach Paris, um für 30 Franken eine Anzahl Zeichnungen
los zu werden; unverrichteter Dinge kehrteich heim, und als
an der Schwelle erwartungsvoll die Kinder meiner harrten,
mußte ich ihnen, den Hungernden, vorlügen, daß ich zu spät
nach Paris kam, — die Kaufläden waren geschlossen." Im
Jahre ;8HS wies man diesem Manne im Salon die „Ver-
suchung des heiligen Gerome" zurück, da zerstörte er das Bild,
das ihm soviel Mühe gekostet, um Leinwand für ein neues
zu gewinnen. In einer elenden Hütte, im Schatten der Kirche
von Moret, mußte Alfred Sisley, dem sie jetzt ein Denkmal
errichten wollen, HO Jahre lang unverstanden ein kärglich
Leben fristen. Rembrandt mußte an seinein Lebensabende von
dem Almosen anderer leben, und sein Selbstporträt, die Perle
des Louvre, ward einst für — ;2 Franken verkauft. Lucas
de Kock mußte, um nicht Hungers zu sterben, — Koch werden,
Salvator Rosa Lazzarone und Claude Audran Portier. Anni-
bal Larache verkaufte seine „Auferstehung", die jetzt im Louvre
hängt, für ein Maß wein und Korn, und Watteau gab zwei
seiner besten Bilder für eine — Perücke her. Männer wie
van Dyck, wie Rubens, der die größten Ehrenämter bekleidete,
kostbare Sammlungen sich zulegen und mehrfacher Schloßherr
wurde, sind nur die Ausnahmen, die die Regel bestätigen,
daß das Glück so vielen wahren Künstlern nur der — Nach-
ruhm war. primatice, Bernin, Dosso, Künstler zweiten
Ranges, erkletterten die höchsten Sprossen des Ruhmes. Für

I98OOO Franken ward Meissoniers „1805" von dem Herzog
von Aumale erworben, was er verdiente, kann nicht besser
charakterisiert werden, als durch den Atelierscherz, wie ein
Freund des Malers in sein Atelier kam, ein ganz kleines Ge-
mälde, so groß wie eine Karte, in die Hand nahm, unvor-
sichtigerweise eine noch frische Stelle mit dem Finger aus-
wischte und dem erzürnten Meister mit komischem Ernste ge-
stand: „D weh, was hab ich getan, — jetzt habe ich für
500 Franken Malerei am Daumen." was Munckaczy,
Bonnat, Benjamin-Constant, John Millais für Gold zu-
sammenmalten, grenzt ans wunderbare. Millais kam jähr-
lich bis auf 20 Porträts, die ihm jedes bis zu 30000 Franken
das Stück einbrachten. Und viele, viele andere verdienen noch
heute Unsummen. Die Kunstgeschichte, die erst viel später ge-
schrieben wird, rückt fast alle freilich in ein anderes Licht.
Das ist die ausgleichende Gerechtigkeit, die moralische zwar
nur, und daher auch kaum ein Trost für — die anderen.
Literatur uncl Kunstblätter.
Photographische Rundschau. (Verlag von Wilhelm Knappe in
Halle a. S.) Aus dem Inhalt der reich illustrierten Hefte
XV—XVIII: Zur Ausstellung des wiener Photo-Klubs.
Mit 20 Abbildungen. — Ausländische Rundschau. — Ein-
stuß der Lntwicklungsdauer auf den Schwärzungsgrad der
photographischen Platte. — o Landschaftsmalerei und
Photographie, von vr. Fritz Knapp. — Ausländische
Rundschau. — Line mit sichtbarem Blick kopierende, keine
Uebertragung erfordernde Methode des Pigmentdrucks.
Süddeutsche Bauzeitung. (Verlag der Süddeutschen Verlags-
anstalt in München). Heft 35: „Aus Tölz." von Franz
Zell, von den 8 Abbildungen zu diesem Aufsatz seien ge-
nannt: Das neue Rathaus in Tölz, erbaut von Gabriel
v. Seidl-München; das alte Rathaus ebendort, renoviert
nach Angabe ebendesselben; das Bürgerhaus „zum Höckh"

6. 6. ViOM/rs,

W.35.

68 StSAlit^sn-Stl-ÄSSS 68.


kHorilr
feinst präpar. Lünsller-Oelkarben,
Oelkarben kür 8ki??en unü üelro-
ralive Malerei,
Oeck-^Vasser-Karden
(verbesserte Oouucllefarllen in lullen),
^.Huareü-k'arden,
Or. K. Räubers I^etoucüier-I^irnis
(verbesserter Vernis u lu Villert).




s ^mpkoklenk Zpölliteupe.
Bremen: Äso/cemn-rn, 8peäition8-6e8(Mkt. — 6e-
ßrnnäet 1831.
I)Ü556lckork: IVreAMräst ck (7o., üok-Lpsäit. BeZr. 1871.
I-sipLÜZ: I?. 8xeäitenr.
lilnnelien: Wetsc/ts Lrrnst- A. L5odi^6,rtrMr8pov^(86ltiit26n-
8ti'U886 5, BN88NK6). OküöieUe 8peäitenr6 äsr Unnellener
1ulll'68M88t6l1uNA' im 61^8x^1^81, 80NN6 cler 862688I0Q
nnä 1n8t 8ümtlivbt6r NN8VärtiZ6r ^.NWtellnNMQ. — Ver-
Ü68 Lnll8tM88t6llnnA8lml6näer8. — Vmi)uolcnnA8-
Nll8ta.lt kür Lnn8tErlm nnä Zlolliliar. — Üäölleltrg.n8port6.
IVlünelien: Lnn8ttran8poi't B. Ht-rcke--, Bnitpolä8tr. 9.
kflünolien: Ruv6il8oll68 lran8port-Lontor 8V7t6-r,/cö-' cb <7o.
lVIürielien: , 8olvvantlral6r-
8tr3886 73. 8p62ialitüt kür Xnn8ttran8port6. Filialen in
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Wurseltuu: ückanr?/6r/ OeZr. 1869.

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