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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 48
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Eine Rede Anton v. Werners
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Die Preisverteilung auf der Landesausstellung in Nürnberg
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Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0669

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heft §8.

Die Werkstatt der Kunst.

665

Technik verlangt, aus mir unbekannten Gründen verschmähen.
Ich habe, um mich zu überzeugen, selbst nach den Miethe-
schen Bildern gemalt, auch meine Studien auf ihre Wirkung
hin mit den ersteren verglichen, und einige davon, besonders
auch solche, welche ich in der Jugendzeit gemalt habe, hier
ausgestellt, und Sie mögen danach selbst urteilen.
Im übrigen freut es mich, anerkennen zu können, daß
die Zeichnung selbst mit gutem Erfolge gepflegt wird, nur
dürfte beim Studium des Aktes noch mehr auf die Wieder-
gabe des Fleischigen geachtet werden. Besondere Anerkennung
verdienen die Leistungen der Klasse für dekorative Architektur
und Ornamentik, sowie die der Anatomie und der Perspek-
tive und einige der außerhalb des Studiums auf der Hoch-
schule entstandenen selbständigen Naturstudien, auf welche ich
den größten wert lege. In der Perspektive werden wir uns
noch eingehender mit dem Ausrechnen der Größenverhält-
nifse, z. B. der menschlichen Figuren, beschäftigen müssen,
denn die Perspektive ist zum größten Teil Rechenexempel.
Mit besonderer Anerkennung kann ich auch der Abteilung für
Farbentechnik und Farbenchemie gedenken, ganz besonders der
Untersuchungen und versuche, welchen sich Herr Or. Täuber
mit aller Hingabe widmet, sowie endlich der, unter Leitung
des Herrn Rappstein stattfindenden Uebungen in den neuesten
lithographischen Darstellungs- und Druckverfahren. Bei den
als Aufgabe gestellten Kompositionen der Maler vermißt man
die individuelle Eigenart; sie bewegen sich vorwiegend auf
dem Wege der Nachahmung irgend eines anderen, und es
bleiben hier berechtigte wünsche und Erwartungen zum
Teil unerfüllt.
Vie preisverteilung
aus äer LanäesaussleUung
in Nürnberg.
In der Gruppe „Kunstgewerbe" erhielten die
Goldene Medaille mit dem Prädikat „vorzüg-
lich" die folgenden elf Aussteller:
Leopold Ebert, Goldschmied, München; Eug. Ehren-
bö ck, kunstgewerbliche Werkstätte für Netallarbeiten, München;
Georg Gerdeißen, Kunstseidenweberei, München; Gebr.
Hem merle, Juweliere, München; Ottmar Kees, Kunst-
schlosser, München; Reinhold Kirsch, k. b. Hofkunstschlosser,
München; Karl Poellath, Inh. G. Hitl, Prägeanstalt,
Schrobenhausen, Oberbayern; Anton pössenbacher, Kgl.
Bayer. Hofmöbelfabrik, München; Jos. L. Schneckendorf,
Bildhauer, München; die Sonderausstellung der Lehr-
und Versuchs ateliers für angewandte und freie
Kunst (Leiter: w. v. Debschitz), München; Steinicken und
Lohr, kunstgewerbliche Werkstätte, München.
Die Silberne Medaille mit dem Prädikate
„Sehr gut" empfingen 2 s Aussteller:
Karl Bertsch, Werkstätten für Wohnungseinrichtungen,
München; Karl de Bouch-, Kgl. Bayer. Hofglasmalerei,
München; Wilhelm Eich heim, kunstgewerbliche Werkstätte
für Schlosser- und Schmiedearbeiten, München; Wilhelm
Frick, Möbelfabrik, Pappenheim; Alois Friedinger, Kunst-
schlosser, München; Otto Fritzsche, Kgl. Bayer. Hofmöbel-
fabrik, München; I. F. p. Hausleiter, Gfenfabri? und
Kunsttöpferei, Nürnberg-München; Max Heilmaier, Bild-
hauer, München; A. Leibold 6c Sohn, Inh. Hans Leibold,
Bauschlosserei, Lisenkonstruktionswerkstätte und Kunstschmiede,
Nürnberg; Gebr. Lincke, Fabrikation von Defen, Kaminen
und Heizkörperverkleidungen, München; Jakob List, Ltablisse-
ment für Inneneinrichtung und Dekoration, München;
Mayer'sche Kgl. Hofkunstanstalt, München; Klara
Pa st er und Marie Sturm, Perlstickereianstalt, München;
Th. Rauecker, Kgl. Bayer. Hof-Mosaik-Kunstanstalt, Mün-
chen-Solln; Max Rott mann er, Hofjuwelier, München;

Sanktj ohannsers' Erben, Inh. M. Strobl, Goldschmied,
München; Karl Wildhagen, Hofschlosser, München; win-
hart 6c Eo., München; Peter Wolf, Kunstschlosser, Rosen-
heim; F.X. Zeltler, Kgl. Bayer. Hofglasmalerei, München;
Zucker 6c Eo., Schreibwarenfabrik, Erlangen.
Die Bronzene Medaille mit dem Prädikate
„Gut" erhielten im ganzen 36 Aussteller und zwar:
Rosa Angerer-Mühlthaler, kunstgewerbliche Werk-
stätte, München; Joseph Aschenbrenner, Steinmetzmeister,
München; Emil Blachian, Goldschmid, München; Hans
Bockhornijr., Hofglasmalerei, München; Heinrich Eo h en jr.,
Fabrik elektr. und kunstgewerblicher Uhren, München; Ludwig
Dasio, Bildhauer, München; Konstantin Frick, Atelier für
Bildhauerei und Grabmalkunst, München; Max Frick, Bild-
hauer, München; Joseph Frohnsbeck, Kgl. Bayer. Hof-
kunstschlosserei und Bronzeschmiede, München; Lorenz Ge-
schmack, Schlossermeister, Nürnberg; Ferdinand Göschel,
Bildhauer, Nürnberg; Karl Götz, Hofgraveur, München;
I. B. Haag, Gold- und Silberschmied, München; Eh. A.
Habermeier, Ldelsteingraveur, Nürnberg; Ferdin. Hauser,
Bildhauer und Architekt, München; Ewald Häusner, Eisen-
und Bronzekunstschmiede, München; Leonhard Heidecker jr.,
Architekt, Kempten; Joseph Lasser, kunstgewerbliche Werk-
stätte, München; Karl Lehmann, Bildhauer, Nürnberg;
Georg Lindner, Inh. Georg Lindner und Hans wittmann,
Vereinsabzeichenfabrik, München; Julie Lorenz und Marie
Pose, Werkstatt für naturgemäße Frauenkleidung und kunst-
gewerbliche Arbeiten, München; Reinhold Merkelbach,
Steinzeugwarenfabrik, Zinngießerei und Malerei, München;
Julius Mosler, Kgl. Bayer. Hofkorbmöbelfabrik, München;
Margarete Mühlhausen, Künstlerin, München; Friedrich
Müller, kunstgewerbliche Werkstätte, Nürnberg; Gg. M.
Müller, Möbelfabrik, Bamberg; Anna pantolska, Kunst-
stickerin, München; Gg. Raufer, Steinmetzmeister, München;
Jos. Schmeidl, Atelier für kunstgewerbliche Metallarbeiten,
München; Sixtus Schmid, Kunstschlosser, München; Alwin
Schreiber, Elfenbeinbildhauer, München; Johannes Seiler,
Bildhauer, München; Lorenz Sporer, München; A. Stau-
dinger, Glasmalerei, München; Johann Stöttner, Bild-
hauer, Nürnberg; Verein Frauenwohl, Nürnberg.
Bei Beurteilung dieser Gruppe „Kuustgewerbe"
hatten die Preisrichter folgenden Leitsatz aufgestellt:
„Das zur Beurteilung der Gruppe .Kuustgewerbe'
eingesetzte Preisgericht stellt sich auf den Standpunkt,
die Gegenstände dieser Gruppe in erster Linie
nach künstlerischen Gesichtspunkten zu beur-
teilen und technische Vorzüge, die für die Industrie-
und Handwerks-Gruppen im Vordergründe stehen,
erst in zweiter Linie gelten zu lassen."
Gelegentlich der Preisverteilung endlich wurde
die Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft dem
Professor F. Brochier, Direktor der Kunstgewerbe-
schule in Nürnberg, verliehen.

Laukencle VrersLUSscki'eiben. Fortsetzung)
Rassel. Unter in Deutschland ansässigen Architekten
wird ein öffentlicher Wettbewerb zur Erlangung von Ent-
würfen zu dem Neubau eines Bankgebäudes der Firma
S. I. Werthauer jun. Nachfolger in Kassel ausgeschrieben.
Preisgericht: k. Geh. Baurat, Prof.Genzmer, Berlin, Prof.
Or. Haupt, Hannover, Bankier Moritz Wertheim, Kassel.
Preise: 2000, ;soo und 750 Mk. Der Ankauf weiterer Ent-
würfe zu je 500 Nk. bleibt vorbehalten. Termin: Die Ent-
würfe müssen bis spätestens ;5. Dezember syos eingelaufen
 
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