Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0485
DOI issue:
Heft 35
DOI article:Die Renten- und Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler
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^eäaklem: Hemrick Stemback.
V. Jakrg. Hekt 3Z. 28. Mai 1906.
?r> cliesem ^eUe unserer Leitsckirift erteilen wir jectern klünstier ctas freie Mort. Mir sorgen clalür, clas tunlichst keinerlei
Angriffe auf Personen ocler Genossenschaften sbgeclrucht werclen, okne -lass vorder cler Angegriffene «lie Möglichkeit gekabt
kätte, in äernselben yefte zu erwidern. Vie Aeclsktion kält sich vollstsnclig unparteiisch uncl gibt clurch clen Abclruck keineswegs
. eine rlebereinstirnrnung niit clen auf cliese Meise vorgetragenen Meinungen zu erkennen. —
Oie Kenten- unä Pensionsanstall kur äeutscke bilctencle Künstler
hielt am 8. Mai d. Zs. ihre IV. ordentliche Haupt-
versammlung in den Räumen des Künstlerhauses
zu Weimar unter dem Vorsitze des Finanzrates
Or. Moszeik-Weimar ab. vertreten waren: Berlin,
Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg,
Karlsruhe, Königsberg i. pr., Leipzig, München,
Nürnberg, Stuttgart und Weimar. Zur Vorlage
kam unter anderem die von dem vereidigten Sach-
verständigen, Professor vr. Wolf in Leipzig, vorge-
nommene technische Bilanz der Prämienreserven,
welche ein sehr günstiges Bild zeigte und eine sichere
Gewähr dafür bietet, daß die Anstalt ihren Ver-
pflichtungen gegenüber ihren Mitgliedern nach jeder
Richtung nachzukommen vermag. Der zu den Renten
aus Mitteln der außerordentlichen Einnahmen von
Gönnern der Anstalt, Festlichkeiten, Grtsverbänden ro.
den Pensionären gewährte Zuschuß wurde von HPMk.
auf 50 Mk. jährlich erhöht. Ostermayer-München
hatte, unterstützt von Witting-Dresden und Schmidt-
Hamburg, beantragt, angesichts der günstigen Ge-
schäftslage den Zuschuß bedeutend mehr zu erhöhen,
allein die Herren des Direktoriums waren aus finanz-
technischen Gründen dagegen, sprachen jedoch die
feste Ueberzeugung aus, daß der nächsten Hauptver-
sammlung wieder eine Erhöhung vorgeschlagen wer-
den könne; es sei besser, Schritt vor Segritt, aber
stetig vorwärts zu gehen. Witting-Dresden stellte
den Antrag, dem Unterstützungsfond, der bisher
3500 Mk. betrug, wie dem Zuschußfond, für jedes
Mitglied jährlich sO Mk. zu überweisen, während
der Vorschlag des Direktoriums dahin gegangen war,
den Fond auf 5000 Mk. zu erhöhen. Nach längerer,
interessanter Erörterung, in der sich das dringende
Bedürfnis einer Witwen- und event. auch einer
Waisen-Kasse deutlich zeigte, einigte man sich auf
eine Vermehrung des Unterstützungsfonds auf vor-
erst 8000 Mk. Aus seinen Mitteln werden bei Be-
darf Unterstützungen an die Hinterbliebenen von
Mitgliedern gewährt, welche noch keine oder nur
für kurze Zeit Rente bezogen haben. Der Dresdner
Ortsverband hatte schon früher einen Versuch mit
einer Witwen- und Waisen-Kasse gemacht, leider
aber hielt damals das sehr strenge Kaiserliche Auf-
sichtsamt die Sache für nicht genügend fundiert und
so mußte die gute Absicht vorerst aufgehoben und
aufgeschoben werden. Die Versammlung ersuchte nun
das Direktorium, die nötigen Vorbereitungen zu
treffen, damit eine Witwen- und Waisen-Kasse der
Anstalt tunlichst bald angegliedert werden könne.
Bei der Besprechung der Schwierigkeiten be-
züglich der Beschaffung außerordentlicher Einnahmen
betonte Ostermayer-München, daß die jetzt schon so
segensreich wirkende Anstalt in den Kreisen der
Künstler, wie auch der Kunstfreunde, immer noch viel
zu wenig bekannt sei und ersuchte die Anwesenden,
mit allen Kräften dahin zu wirken, daß mehr als
seither Zuschüsse, Stiftungen und Vermächtnisse durch
private und Behörden der Anstalt zugewendet würden.
Die Mitglieder des Direktoriums, soweit sie
nicht von dem Protektor ernannt sind, wurden ein-
stimmig wiedergewählt, ebenso der Aufsichtsrat mit
seinem bisherigen Vorsitzenden. An Stelle des für
den verstorbenen Professor Kanoldt-Karlsruhe ein-
gerückten Ersatzmannes K. A. v. Baur wurde Gster-
mayer-München als Ersatzmann in den Aufsichtsrat
gewählt. Die Leitung der Anstalt setzt sich folgender-
maßen zusammen:
l. Der Aufstchtsrat: Professor Graf v. Schlitz, gen.
v. Görtz, Erlaucht, Vorsitzender; Naler, Kunstschuldirektor,
Professor Hans Glde-Weimar, stellvertretender Vorsitzender;
Maler Karl Albert v. Baur-München, Präsident der Mün-
chener Künstlergenossenschaft; Naler, Direktor, Professor Hugo
Flintzer-Weimar; Architekt und Maler, Direktor, Professor
R. Stier-Stuttgart; Maler Walter Witting-Dresden;
sowie als Vorsitzender der Allgemeinen Deutschen Kunst-
genossenschaft: Maler, Professor Hans v. Petersen-München.
Ersatzmänner des Aufsichtsrates: Professor Fr.
Smith-Weimar; Bildhauer Martin Schmidt-Hamburg;
Professor Ferd. Brütt-Lronberg; Maler L. Flemming-
Berlin; Naler Ernst L. Gstermayer-München.
H. Aas Direktorium: Finanzrat vr. xllil. Fritz
Moszeik, Vorsitzender; 2. Naler, Professor Th. Hagen, stell-
vertretender Vorsitzender; 3. Maler Or. A. von den Velden;
q.. Maler, Professor Gtto Rasch; 5. Maler, Professor Frhr.
L. von Eschwege; 6. Ninisterialrevisor H. Deißeroth;
7. Assistent bei der Schatullenverwaltung des Großherzogs
von Sachsen, Z. Frank, sämtlich in Weimar.
Hiezu treten dann noch die Vorstandschaften
der einzelnen Grtsverbände, welche wir ebenfalls
mitteilen, damit die Künstlerschaft jederzeit unter-
richtet sei, an weit sie sich, gegebenen Falles bei dem
Wunsche, der Anstalt näher zu treten, zu wenden habe:
Hl. Hrtsvcröände: Berlin: Vorsitzender Bildhauer
Gtto Riesch, V/., Potsdamerstr. ;2o; Kassierer und stellvertr.
Vorsitzender: Maler E. Flemming, O. 27, Markusstr. -^9;
Schriftführer: Maler Paul Boehm, Berlin-Halensee, Kron-
prinzendamm ;o; stellvertr. Schriftführer: Maler Willy G.
Dreßler, V/. zo, Landshuterstr. 2. Lasse!: Vorsitzender: Maler,
^eäaklem: Hemrick Stemback.
V. Jakrg. Hekt 3Z. 28. Mai 1906.
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kätte, in äernselben yefte zu erwidern. Vie Aeclsktion kält sich vollstsnclig unparteiisch uncl gibt clurch clen Abclruck keineswegs
. eine rlebereinstirnrnung niit clen auf cliese Meise vorgetragenen Meinungen zu erkennen. —
Oie Kenten- unä Pensionsanstall kur äeutscke bilctencle Künstler
hielt am 8. Mai d. Zs. ihre IV. ordentliche Haupt-
versammlung in den Räumen des Künstlerhauses
zu Weimar unter dem Vorsitze des Finanzrates
Or. Moszeik-Weimar ab. vertreten waren: Berlin,
Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg,
Karlsruhe, Königsberg i. pr., Leipzig, München,
Nürnberg, Stuttgart und Weimar. Zur Vorlage
kam unter anderem die von dem vereidigten Sach-
verständigen, Professor vr. Wolf in Leipzig, vorge-
nommene technische Bilanz der Prämienreserven,
welche ein sehr günstiges Bild zeigte und eine sichere
Gewähr dafür bietet, daß die Anstalt ihren Ver-
pflichtungen gegenüber ihren Mitgliedern nach jeder
Richtung nachzukommen vermag. Der zu den Renten
aus Mitteln der außerordentlichen Einnahmen von
Gönnern der Anstalt, Festlichkeiten, Grtsverbänden ro.
den Pensionären gewährte Zuschuß wurde von HPMk.
auf 50 Mk. jährlich erhöht. Ostermayer-München
hatte, unterstützt von Witting-Dresden und Schmidt-
Hamburg, beantragt, angesichts der günstigen Ge-
schäftslage den Zuschuß bedeutend mehr zu erhöhen,
allein die Herren des Direktoriums waren aus finanz-
technischen Gründen dagegen, sprachen jedoch die
feste Ueberzeugung aus, daß der nächsten Hauptver-
sammlung wieder eine Erhöhung vorgeschlagen wer-
den könne; es sei besser, Schritt vor Segritt, aber
stetig vorwärts zu gehen. Witting-Dresden stellte
den Antrag, dem Unterstützungsfond, der bisher
3500 Mk. betrug, wie dem Zuschußfond, für jedes
Mitglied jährlich sO Mk. zu überweisen, während
der Vorschlag des Direktoriums dahin gegangen war,
den Fond auf 5000 Mk. zu erhöhen. Nach längerer,
interessanter Erörterung, in der sich das dringende
Bedürfnis einer Witwen- und event. auch einer
Waisen-Kasse deutlich zeigte, einigte man sich auf
eine Vermehrung des Unterstützungsfonds auf vor-
erst 8000 Mk. Aus seinen Mitteln werden bei Be-
darf Unterstützungen an die Hinterbliebenen von
Mitgliedern gewährt, welche noch keine oder nur
für kurze Zeit Rente bezogen haben. Der Dresdner
Ortsverband hatte schon früher einen Versuch mit
einer Witwen- und Waisen-Kasse gemacht, leider
aber hielt damals das sehr strenge Kaiserliche Auf-
sichtsamt die Sache für nicht genügend fundiert und
so mußte die gute Absicht vorerst aufgehoben und
aufgeschoben werden. Die Versammlung ersuchte nun
das Direktorium, die nötigen Vorbereitungen zu
treffen, damit eine Witwen- und Waisen-Kasse der
Anstalt tunlichst bald angegliedert werden könne.
Bei der Besprechung der Schwierigkeiten be-
züglich der Beschaffung außerordentlicher Einnahmen
betonte Ostermayer-München, daß die jetzt schon so
segensreich wirkende Anstalt in den Kreisen der
Künstler, wie auch der Kunstfreunde, immer noch viel
zu wenig bekannt sei und ersuchte die Anwesenden,
mit allen Kräften dahin zu wirken, daß mehr als
seither Zuschüsse, Stiftungen und Vermächtnisse durch
private und Behörden der Anstalt zugewendet würden.
Die Mitglieder des Direktoriums, soweit sie
nicht von dem Protektor ernannt sind, wurden ein-
stimmig wiedergewählt, ebenso der Aufsichtsrat mit
seinem bisherigen Vorsitzenden. An Stelle des für
den verstorbenen Professor Kanoldt-Karlsruhe ein-
gerückten Ersatzmannes K. A. v. Baur wurde Gster-
mayer-München als Ersatzmann in den Aufsichtsrat
gewählt. Die Leitung der Anstalt setzt sich folgender-
maßen zusammen:
l. Der Aufstchtsrat: Professor Graf v. Schlitz, gen.
v. Görtz, Erlaucht, Vorsitzender; Naler, Kunstschuldirektor,
Professor Hans Glde-Weimar, stellvertretender Vorsitzender;
Maler Karl Albert v. Baur-München, Präsident der Mün-
chener Künstlergenossenschaft; Naler, Direktor, Professor Hugo
Flintzer-Weimar; Architekt und Maler, Direktor, Professor
R. Stier-Stuttgart; Maler Walter Witting-Dresden;
sowie als Vorsitzender der Allgemeinen Deutschen Kunst-
genossenschaft: Maler, Professor Hans v. Petersen-München.
Ersatzmänner des Aufsichtsrates: Professor Fr.
Smith-Weimar; Bildhauer Martin Schmidt-Hamburg;
Professor Ferd. Brütt-Lronberg; Maler L. Flemming-
Berlin; Naler Ernst L. Gstermayer-München.
H. Aas Direktorium: Finanzrat vr. xllil. Fritz
Moszeik, Vorsitzender; 2. Naler, Professor Th. Hagen, stell-
vertretender Vorsitzender; 3. Maler Or. A. von den Velden;
q.. Maler, Professor Gtto Rasch; 5. Maler, Professor Frhr.
L. von Eschwege; 6. Ninisterialrevisor H. Deißeroth;
7. Assistent bei der Schatullenverwaltung des Großherzogs
von Sachsen, Z. Frank, sämtlich in Weimar.
Hiezu treten dann noch die Vorstandschaften
der einzelnen Grtsverbände, welche wir ebenfalls
mitteilen, damit die Künstlerschaft jederzeit unter-
richtet sei, an weit sie sich, gegebenen Falles bei dem
Wunsche, der Anstalt näher zu treten, zu wenden habe:
Hl. Hrtsvcröände: Berlin: Vorsitzender Bildhauer
Gtto Riesch, V/., Potsdamerstr. ;2o; Kassierer und stellvertr.
Vorsitzender: Maler E. Flemming, O. 27, Markusstr. -^9;
Schriftführer: Maler Paul Boehm, Berlin-Halensee, Kron-
prinzendamm ;o; stellvertr. Schriftführer: Maler Willy G.
Dreßler, V/. zo, Landshuterstr. 2. Lasse!: Vorsitzender: Maler,