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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 42
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Das Recht des Künstlers
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Die siebente Jahresausstellung des Vereins der bildenden Künste Steiermarks
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Die Kunst in Böhmen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0584

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580

Die Werkstatt der Kunst.

Heft H2.

dies muß aber der Künstler beweisen. Des-
halb ist es ratsam, solche Ansprüche schon vor Ab-
nahme des Bildes anzumelden.
(Fortsetzung folgt.)
Vie siebente ^abresausteUung
cles Vereins äer biläenclen Künstler
Steierrnarks.
Der Verein der bildenden Künstler Steiermarks
veranstaltet in diesem Jahre seine siebente Jahres-
ausstellung. Zur Beschickung derselben werden die
Mitglieder des Vereins und in Steiermark lebende
oder daselbst geborene Künstler eingeladen. Die Aus-
stellung soll Werke der Malerei, Architektur, Plastik,
der graphischen Künste und des Kunstgewerbes um-
fassen. Ls gelangen zur Verleihung: I. Der Staats-
preis von (000 Kronen für das beste Werk eines
steirischen Künstlers. (Als „steirische Künstler" sind
jene künstlerisch tätigen Personen zu betrachten, welche
entweder in Steiermark geboren oder dortselbst seit
mindestens zwei Zähren vor dem Tage der Zuer-
kennung des Preises ihren Wohnsitz haben. Im An-
meldebogen ist die Rubrik „Bemerkungen" vom Lin-
sender dementsprechend auszufüllen.) II. Zwei gol-
dene Medaillen, gestiftet vom K. K. Ministerium
für Kultus und Unterricht. III. Drei silberne Me-
daillen, gestiftet vom Gemeinderat der Landeshaupt-
stadt Graz. Ferner werden vom Grazer Gemeinde-
rat Werke für die moderne Galerie angekauft.
Die Ausstellung wird in den großen Ausstellungs-
räumen des Vereins, Graz, Landes-Museum (Neu-
torgasse), stattfinden, Mitte Oktober (906 eröffnet
werden und bis Mitte Dezember (906 dauern. Die
Anmeldungen werden spätestens bis 22. September
entgegengenommen, die Kunstwerke sind bis läng-
stens 6. Oktober einzusenden.
Ls wäre erfreulich, wenn sich auch die im Aus-
lands schaffenden Künstler, welche geborene Steier-
märker sind, sehr zahlreich an dem Wettbewerb um
den Staatspreis und um die Medaillen beteiligen
würden. Jene Künstler, welchen noch keine Ein-
ladung zugegangen ist, sich jedoch an dieser Aus-
stellung zu beteiligen gedenken, werden ersucht, ihre
Adressen dem Sekretariate des Vereins in Graz
(Landes-Museum, Neutorgasse) bekannt zu geben,
worauf die Zusendung der nötigen Ausstellungs-
papiere und Anmeldeformulare erfolgen wird.
Vie Kunst in Ködmen.
Neber die Ankäufe der Modernen Galerie von
Böhmen in der deutsch-böhmischen Ausstellung zu
Neichenberg verzeichnen wir folgendes:
Die Kunstkommission der deutschen Sektion hielt am
47. Juni in Reichenberg im Gebäude der deutsch-böhmischen
Künstler unter dem Vorsitze des Sektions-Präsidenten, Hof-
rates Friedrich Frhr. v. Wieser, eine Sitzung ab und beschloß
folgende Werke zum Ankäufe vorzumerken: Eduard Ames-

eder-wien „Heranziehendes Gewitter" (Gelg.), „Holländisches
Dorf" (Temp.); Viktor v. Eckhardt-Prag „Abendsonne" (Gelg.);
Hermine Ginzkey-Maffersdorf „Der Dorfheilige" (Temp.); W.
F. Iaeger-Raspenau „Schloß Friedland" (Delg.), „Vorfrüh-
ling" (Gelg.); Rudolf Iettmar-Wien „Gewitter", „Abend-
frieden" (Kreidezeichnungen); Konstant. Korzendörfer-München
„Damenporträt" (Temp.); Karl Krattner-Triest, drei religiöse
Gemälde: „Christus auf dem Gelberge", „Judas", „Petrus"
(Harzbilder), Eduard Lebiedzki-Wien „Entwurfzu einem Wand-
gemälde für das Kaiserbad in Karlsbad" (Gelg.); Adalbert-
Martinka-München „Abendsonne" (Gelg.); Franz Metzner-
Wien „Der Glaube" (Relief in Marmor); Ferdinand Michl-
Paris „Aussicht vom Palazzo Venezia in Rom" (Gelg.);
Prof. Richard Müller-Dresden „Alte Fran" (Gelg.); August
Roth-Wien „Ziegenhirtin" (Gelg.); Rich. Teschner-Prag „Der
Wassermann" (Gelg.); fernergraphischeArbeiten von LiliGödl-
Brandhuber, Walter Klemm, Karl Thiemann, Rich. Teschner,
Prag, Fritz Pontini-Wien, Ferdinand Michl-Paris, und Klein-
plastiken von Heinrich Kautsch-Paris, Arnold Hartig-Wien,
Ludwig Hujer-Wien und Michael Powolny-Wien.
wie wir schon früher mitteilten, ist die Betei-
ligung der vertretenen 58 deutsch-böhmischen Künstler
an der Ausstellung ein Werk der Gesellschaft zur
Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur
in Böhmen (Sitz in Prag). Sie übernahm es, diese
Beteiligung anzuregen und zu organisieren und so
die Entwicklung und Höhe von Deutschböhmens
Kunst zu zeigen. Von ausgewählten, deutsch-böhmi-
schen Malern sind daher, wie wir einem Berichte
des „Dred. Anz." entnehmen, eine größere Anzahl
Werke ausgestellt worden, welche die Eigenart und
den Entwicklungsgang des betreffenden Künstlers
dartun. Das Kunstgebäude hat Architekt Ze sch e in
Gablonz entworfen. . . . Zwei Pylonen rechts und
links vom Eingang, ein Werk Prof. Frz. Metzners,
und die das Tor begrenzenden Füllungen aus Glas-
mosaiken und getriebenem Kupfer, vom Maler N.
Teschner in Prag entworfen, bilden mit den von
Prof. Frz. Thiele geschaffenen, plastischen Arbeiten
der Fassade den einzigen Schmuck. Betritt man das
Künstlerhaus, so fällt der Blick auf das Werk „Die
Erde" von Metzner, dem überhaupt der feierlich
wirkende Kuppelraum mit seinem figuralen Fries
gewidmet ist. Die Kojen enthalten gegen 500 Kunst-
werke, zumeist Oelgemälde, Pastelle, Aquarelle und
Plastiken, aber auch Radierungen, Medaillen, Pla-
ketten, Majoliken, Holzschnitte u. s. w. . . . Der in
wscherau geborene, jetzt in Wien lebende, schon
mehrfach genannte Franz Metzner . . . . hat allein
50 Werke ausgestellt, darunter das Gipsmodell
„Wotan" und acht Reliefs zu einem Monumental-
bau in Berlin, die Reliefs „Schicksal", „Tod" und
„Glaube" zu Grabdenkmäler:: bei Berlin, ein Frag-
ment vom wiener Nibelungenbrunnen, eine Marmor-
figur „Das Weib", verschiedene Skizzen und Ent-
würfe, Modelle der in der Modernen Galerie ent-
haltenen Originale, den Entwurf des Denkmals
Kaiser Franz Joseph II. für Teplitz und anderes
mehr, weiter mögen erwähnt sein der in Prag ge-
borene, jetzt in München lebende Gabriel Max,
dessen Gemälde „Es ist vollbracht" aller Blicke auf
sich lenkt, Eduard Am eseder, in Eger geboren
und in Wien lebend, der (5 Gelgemälde in Tem-
 
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