Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0319
DOI issue:
Heft 23
DOI article:Eine glücklich unterdrückte Revolution im Münchener Kunstverein
DOI article:Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0319
Heft 23.
Die Werkstatt der Runst.
3s5
sehr spärlich erschienenen Antragsteller noch Herr
Frobenius selbst, der statt auch nur einen objektiven
Gedanken zu entwickeln als erster das persön-
liche Gebiet betrat, indem er der Jury vorwarf,
sie hätte — vor fünf fahren die Bilder
eines Rollegen schlecht behandelt, wenn sich
auf das Hereinziehen so weit zurückliegender vor-
fälle aus der Versammlung heraus Stimmen erhoben,
welche die wenig beneidenswerte Tätigkeit der Ju-
roren dankbarer und von höheren Gesichtspunkten
aus beurteilten, als Herr Frobenius es tat, so konnte
das wohl kaum Grstaunen erregen.
Herr Frobenius, den die eigene persönliche
Rampfesweise nicht abhält, die Objektivität anderer
einem Urteil zu unterziehen, scheint sich von der Selbst-
ständigkeit unabhängiger und urteilsfähiger
Männer einen schlechten Begriff zu machen,
wenn er für die scharf ablehnenden Beschlüsse der
Generalversammlung nun den Herrn Vorsitzenden
verantwortlich machen will, dessen selten erfolg-
reicher und aufopfernder Amtsführung es
ganz besonders zu danken ist, daß der Runstverein
München in den Augen objektiv denkender Leute
einen höchst erfreulichen, jedem gesunden Fort-
schritt nach Tunlichkeit Rechnung tragenden Auf-
schwung genommen hat.
Anmerkung der Schriftleitung: wir haben
zwar nicht den Wunsch, unsererseits an diesem Mei-
nungsaustausch teilzunehmen — dennoch aber müssen
wir, bei allen Bemühungen beiden Teilen gerecht
zu werden, bekennen, daß es uns dünkt, als ob
durch diese Entgegnung die Feststellungen des Herrn
Maler Frobenius doch recht wenig berührt werden.
Lauteriäe V^eisLussÄ^eids^. (Fortsetzung.)
Nässet. Die Stadtverordneten beschlossen die Ausschrei-
bung eines Wettbewerbs unter deutschen Künstlern zur Er-
langung von Entwürfen für zwei neue Fuldabrücken. Die
Rosten dafür (einschließlich der Preise) sollen 20 000 Mk. be-
tragen. Es handelt sich um den Neubau der jetzigen Fulda-
brücke und um eine völlig neue Brücke nächst dem Pafen.
Erlecligle DreisaussAi'eiben.
Bonn. (Der Wettbewerb betr. ein Vereinshaus)
des Bonner Eisklubs hatte folgendes Ergebnis: Architekt
Rudolph Zahn-Berlin (;. Preis), Philipp Rahm-Wies-
baden (2. Preis), Franz Brantzky-Röln wurde ebenfalls
mit einem Preise bedacht; die Entwürfe der Architekten Jos.
Lang-München und Johann-Bo eh m-Bonn wurden zum
Ankauf empfohlen. Die anderen Bewerber werden ersucht,
vom 2. März ab über ihre Entwürfe zu verfügen; bis da-
hin blieben sie im Städtischen Museum ausgestellt.
Eisenach, bbe. Der Wettbewerb, betreffend ein farbiges
Plakat für das Rurbad Eisenach, hatte folgendes Ergebnis:
I. Preis (soo Mk.) Maler k?einr. Ropp-Palle a. S., II. Preis
(soo Mk.) p. Leuteritz-München, III. Preis Hoo Mk.) Pans
Berthold-Leipzig. Lobende Erwähnungen erhielten: Elisa-
beth Schulz-Eisenach, Naler Wilhelm Stumpf-Schleißheim
b. München, Ed. Schloemann-Düfseldorf, Frieda v. Gottberg-
Berlin. Die öffentliche Ausstellung der eingegangenen 235 Ent-
würfe fand vom ;s. bis 25. Februar im Saale des Gewerbe-
hauses statt. Das Preisrichterkollegium bedauerte lebhaft, daß
ihm bei der großen Anzahl recht guter Arbeiten nicht mehr
Preise zur Verfügung standen.
München. (Für den Neubau einer Rirche in
Milbertshofen) bei München wurde vor einiger Zeit eine
Ronkurrenz ausgeschrieben, von den Entwürfen sind kürzlich
vier mit Preisen bedacht worden. Zur Ausführung gelangt
der der Architekten Felix Graf v. Lo urten und Gtto Vr-
lando Rurz.
München. (Der Wettbewerb zur Erlangung
künstlerischer Ehrenpreise für die Perkomer-Ron-
kurrenz (yos) hatte folgendes Ergebnis: von den vorge-
fchlagenen Entwürfen wurden zur Ausführung angenommen
Arbeiten von Theodor v. Gosen-München (als Ehrenpreis der
Stadtgemeinde München), A. poffmann-Vestenhof-München
(Ausführung Theodor peiden), Pans Müller-Wien, Eduard
Beyrer jun.-München, peinrich Jobst-München, Rarl Philipp-
Wien, Jos. Dorls-Berlin, Ernst Riegel-München. Aus den
übrigen Ronkurrenz-Arbeiten wurden noch zur Ausführung
ausgewählt Entwürfe von Emil Riemlen-Stuttgart, Joseph
Lock-Nünchen (Ausführung Rarl Weishaupt), Pella Unger-
Wien, Prof, peinr. Waderee-München, Ernst Riegel-München
(zwei Entwürfe) und Rarl Scharrath-Stuttgart. Nit Geld-
prämien wurden ausgezeichnet: Gtto Lohr-München (zwei
Entwürfe), Georg Vogt-München (zwei Entwürfe mit dem
Motto: „Auweh!" und „Da schau her"), Gskar Aurich-Dres-
den, Joseph Ropp jun.-München, Düll und Pezold-München,
R. Vogelsanger-Nünchen, Rarl Deibele-Berlin, Ida Schultz-
Florenz, Ed. Wollenwsber und Bildhauer Amberg-München),
peinrich Jobst-München, Ed. Wollenweber und Friedr. pöhl-
mann-München. vom Preisgericht waren noch weiter vor-
geschlagen Arbeiten von Steinicken öd Lobr in Gemeinschaft
mit Georg Vogt-München, Rarl Philipp-Wien, Netter <L Lo.-
Mannheim in Gemeinschaft mit Bildhauer Amberg-München,
Ed. Beyrer sim.-München, Ernst Riegel-München (drei Ent-
würfe) und peinrich Jobst-München. Im ganzen waren
4L9 Entwürfe eingelaufen.
Denkmäler.
Mannheim. (Ein peinrich Peine-Denkmal) soll
hier errichtet werden. Der Runstgewerbe-Verein „Pfalzgau"
will die Angelegenheit in die pand nehmen.
§taatsau?träge etc.
München, em. (Der Bildhauer Rarl Ludwig Sand)
in München hat im Auftrage von Runstfreunden für das
Städel'sche Runstinstitut zu Frankfurt a. M. die Büste des
verstorbenen Malers Prof. Anton Burger-Eronberg in Mar-
mor ausgeführt. Dieselbe wird demnächst im Institut unter
den Arbeiten Burgers zur Aufstellung gelangen.
Wiesbaden. Das Rolossalgemälde „Wiesbadener Bade-
leben zur Römerzeit", das der Berliner Maler A. v. Rößler
zur Ausschmückung des Wiesbadener Rathauses malte, ist
vom Magistrat angenommen worden. Auch das als Gegen-
stück bestellte Gemälde „Blumenkorso in Wiesbaden" hat der
Künstler in Angriff genommen; den Festsaal schmücken bereits
sechs große Bildnisse von der pand A. v. Rößlers.
Kus Galerien rmä Museen.
Weimar. (Das Großherzogliche Museum) wird im
Sommer bedeutende Umänderungen erfahren. Es ist eine voll-
ständige Neuordnung sämtlicher Runstschätze sowie eine weit-
gehende Bereicherung der Runstgegenstände aus den groß-
herzoglichen Schlössern und Museen, außerdem eine vollstän-
dige Renovierung vorgesehen.
Kus Kkaclernien uncl KunslsÄmlen.
München. (Die Maler Max Feldbauer und Albert
Lenck) eröffneten gemeinsam anfangs März Schellingstr. 50
Die Werkstatt der Runst.
3s5
sehr spärlich erschienenen Antragsteller noch Herr
Frobenius selbst, der statt auch nur einen objektiven
Gedanken zu entwickeln als erster das persön-
liche Gebiet betrat, indem er der Jury vorwarf,
sie hätte — vor fünf fahren die Bilder
eines Rollegen schlecht behandelt, wenn sich
auf das Hereinziehen so weit zurückliegender vor-
fälle aus der Versammlung heraus Stimmen erhoben,
welche die wenig beneidenswerte Tätigkeit der Ju-
roren dankbarer und von höheren Gesichtspunkten
aus beurteilten, als Herr Frobenius es tat, so konnte
das wohl kaum Grstaunen erregen.
Herr Frobenius, den die eigene persönliche
Rampfesweise nicht abhält, die Objektivität anderer
einem Urteil zu unterziehen, scheint sich von der Selbst-
ständigkeit unabhängiger und urteilsfähiger
Männer einen schlechten Begriff zu machen,
wenn er für die scharf ablehnenden Beschlüsse der
Generalversammlung nun den Herrn Vorsitzenden
verantwortlich machen will, dessen selten erfolg-
reicher und aufopfernder Amtsführung es
ganz besonders zu danken ist, daß der Runstverein
München in den Augen objektiv denkender Leute
einen höchst erfreulichen, jedem gesunden Fort-
schritt nach Tunlichkeit Rechnung tragenden Auf-
schwung genommen hat.
Anmerkung der Schriftleitung: wir haben
zwar nicht den Wunsch, unsererseits an diesem Mei-
nungsaustausch teilzunehmen — dennoch aber müssen
wir, bei allen Bemühungen beiden Teilen gerecht
zu werden, bekennen, daß es uns dünkt, als ob
durch diese Entgegnung die Feststellungen des Herrn
Maler Frobenius doch recht wenig berührt werden.
Lauteriäe V^eisLussÄ^eids^. (Fortsetzung.)
Nässet. Die Stadtverordneten beschlossen die Ausschrei-
bung eines Wettbewerbs unter deutschen Künstlern zur Er-
langung von Entwürfen für zwei neue Fuldabrücken. Die
Rosten dafür (einschließlich der Preise) sollen 20 000 Mk. be-
tragen. Es handelt sich um den Neubau der jetzigen Fulda-
brücke und um eine völlig neue Brücke nächst dem Pafen.
Erlecligle DreisaussAi'eiben.
Bonn. (Der Wettbewerb betr. ein Vereinshaus)
des Bonner Eisklubs hatte folgendes Ergebnis: Architekt
Rudolph Zahn-Berlin (;. Preis), Philipp Rahm-Wies-
baden (2. Preis), Franz Brantzky-Röln wurde ebenfalls
mit einem Preise bedacht; die Entwürfe der Architekten Jos.
Lang-München und Johann-Bo eh m-Bonn wurden zum
Ankauf empfohlen. Die anderen Bewerber werden ersucht,
vom 2. März ab über ihre Entwürfe zu verfügen; bis da-
hin blieben sie im Städtischen Museum ausgestellt.
Eisenach, bbe. Der Wettbewerb, betreffend ein farbiges
Plakat für das Rurbad Eisenach, hatte folgendes Ergebnis:
I. Preis (soo Mk.) Maler k?einr. Ropp-Palle a. S., II. Preis
(soo Mk.) p. Leuteritz-München, III. Preis Hoo Mk.) Pans
Berthold-Leipzig. Lobende Erwähnungen erhielten: Elisa-
beth Schulz-Eisenach, Naler Wilhelm Stumpf-Schleißheim
b. München, Ed. Schloemann-Düfseldorf, Frieda v. Gottberg-
Berlin. Die öffentliche Ausstellung der eingegangenen 235 Ent-
würfe fand vom ;s. bis 25. Februar im Saale des Gewerbe-
hauses statt. Das Preisrichterkollegium bedauerte lebhaft, daß
ihm bei der großen Anzahl recht guter Arbeiten nicht mehr
Preise zur Verfügung standen.
München. (Für den Neubau einer Rirche in
Milbertshofen) bei München wurde vor einiger Zeit eine
Ronkurrenz ausgeschrieben, von den Entwürfen sind kürzlich
vier mit Preisen bedacht worden. Zur Ausführung gelangt
der der Architekten Felix Graf v. Lo urten und Gtto Vr-
lando Rurz.
München. (Der Wettbewerb zur Erlangung
künstlerischer Ehrenpreise für die Perkomer-Ron-
kurrenz (yos) hatte folgendes Ergebnis: von den vorge-
fchlagenen Entwürfen wurden zur Ausführung angenommen
Arbeiten von Theodor v. Gosen-München (als Ehrenpreis der
Stadtgemeinde München), A. poffmann-Vestenhof-München
(Ausführung Theodor peiden), Pans Müller-Wien, Eduard
Beyrer jun.-München, peinrich Jobst-München, Rarl Philipp-
Wien, Jos. Dorls-Berlin, Ernst Riegel-München. Aus den
übrigen Ronkurrenz-Arbeiten wurden noch zur Ausführung
ausgewählt Entwürfe von Emil Riemlen-Stuttgart, Joseph
Lock-Nünchen (Ausführung Rarl Weishaupt), Pella Unger-
Wien, Prof, peinr. Waderee-München, Ernst Riegel-München
(zwei Entwürfe) und Rarl Scharrath-Stuttgart. Nit Geld-
prämien wurden ausgezeichnet: Gtto Lohr-München (zwei
Entwürfe), Georg Vogt-München (zwei Entwürfe mit dem
Motto: „Auweh!" und „Da schau her"), Gskar Aurich-Dres-
den, Joseph Ropp jun.-München, Düll und Pezold-München,
R. Vogelsanger-Nünchen, Rarl Deibele-Berlin, Ida Schultz-
Florenz, Ed. Wollenwsber und Bildhauer Amberg-München),
peinrich Jobst-München, Ed. Wollenweber und Friedr. pöhl-
mann-München. vom Preisgericht waren noch weiter vor-
geschlagen Arbeiten von Steinicken öd Lobr in Gemeinschaft
mit Georg Vogt-München, Rarl Philipp-Wien, Netter <L Lo.-
Mannheim in Gemeinschaft mit Bildhauer Amberg-München,
Ed. Beyrer sim.-München, Ernst Riegel-München (drei Ent-
würfe) und peinrich Jobst-München. Im ganzen waren
4L9 Entwürfe eingelaufen.
Denkmäler.
Mannheim. (Ein peinrich Peine-Denkmal) soll
hier errichtet werden. Der Runstgewerbe-Verein „Pfalzgau"
will die Angelegenheit in die pand nehmen.
§taatsau?träge etc.
München, em. (Der Bildhauer Rarl Ludwig Sand)
in München hat im Auftrage von Runstfreunden für das
Städel'sche Runstinstitut zu Frankfurt a. M. die Büste des
verstorbenen Malers Prof. Anton Burger-Eronberg in Mar-
mor ausgeführt. Dieselbe wird demnächst im Institut unter
den Arbeiten Burgers zur Aufstellung gelangen.
Wiesbaden. Das Rolossalgemälde „Wiesbadener Bade-
leben zur Römerzeit", das der Berliner Maler A. v. Rößler
zur Ausschmückung des Wiesbadener Rathauses malte, ist
vom Magistrat angenommen worden. Auch das als Gegen-
stück bestellte Gemälde „Blumenkorso in Wiesbaden" hat der
Künstler in Angriff genommen; den Festsaal schmücken bereits
sechs große Bildnisse von der pand A. v. Rößlers.
Kus Galerien rmä Museen.
Weimar. (Das Großherzogliche Museum) wird im
Sommer bedeutende Umänderungen erfahren. Es ist eine voll-
ständige Neuordnung sämtlicher Runstschätze sowie eine weit-
gehende Bereicherung der Runstgegenstände aus den groß-
herzoglichen Schlössern und Museen, außerdem eine vollstän-
dige Renovierung vorgesehen.
Kus Kkaclernien uncl KunslsÄmlen.
München. (Die Maler Max Feldbauer und Albert
Lenck) eröffneten gemeinsam anfangs März Schellingstr. 50