Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0404
DOI Heft:
Heft 29
DOI Artikel:Marschall, Georg: Abermals ein Vorschlag zur Reform der Jury
DOI Artikel:Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Aus Künstler-Vereinen
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0404
400
Die Werkstatt der Kunst.
heft 29.
möchte. Greifen wir zur „Oblate", die in vier
Grundfarben gefärbt, jedem Künstler zur Verfügung
gestellt wird. Die Gblate kann bequem, mit etwas
Wasser angefeuchtet, auf jedem Oelbild, auf jedem
Aquarell und jeder Zeichnung (Glas), jedem Bild-
werk angebracht werden und muß so bei Linliefe-
rung zur Kunstausstellung den Namen des Künstlers
vollständig verdecken. Ich sage, die Oblate soll in
vier Farben herausgegeben werden, damit der Ton
des Gemäldes bei Beurteilung nicht darunter leidet.
Keinem Gemälde wird dies Schaden zufügen! So
den Namen verdeckend, müssen alle Werke einge-
liefert werden. Auf der Rückseite ein verschlossenes
Kuvert mit Kennwort wird später über den Gin-
sender Aufschluß geben. Nun mag die Jury un-
beeinflußt ihr Urteil fällen — nun mag die Hänge-
kommission ans Werk gehen und dann möchte ich
einmal die fertige Ausstellung sehen!!! wenn Jury
und Hängekommission fertig ist, so mag eine zu
wählende Kommission an's Werk gehen zur Lösung
des Rätsels! Das Kuvert, welches an jeder unteren
rechten Gcke des Bildes hängt, wird dann Aufschluß
geben. Den Aufgenommenen wird sodann sofort
Mitteilung gemacht und die harmlose Gblate wird,
mit wenig Wasser angefeuchtet, entfernt. Das harm-
lose Ding, die Oblate aber, welche den Beurteilern
den Namen des Künstlers vorenthielt: sie wird un-
endlich viel Interessantes zeitigen!
„Da hängt der Schüler bei dem Meister;
Nur weil der Nam' verdeckt mit Kleister!"
Oeorq lVlarscllull, QescbicbtswLlsr.
Eröffnete Kusstettungen. (Fortsetzung.)
Wien. Klo. (Auf der XXXIIl. Iahresausstellung)
im Künstlerhause haben Kunstfreunde folgende Werke an-
gekauft: „punta Naso (I)", „Im Gemüsegarten", „Fels-
partie", „Klippenpartie", „Zypressen", „Punta Naso (tl)",
„Basilika San Pietro", „Strandpartie" von Hugo Lharle-
mont; „Winter" von Emil Lzech; „Der Krämer" von
Johann hamza; „Sommertag" von Adolf Kaufmann; „Zu-
gang zum Bethaus" von Isidor Kaufmann; „Ave Maria"
von Gottlieb von Kempf; „Am alten Schanzl in Wien" von
Karl Frhr. v. Merode; „Aus Dorf Gizeh b. Kairo" von A.
L. Mielich; „Bauernhäuser b. Villach" von Viktor Mytteis;
„Studienkopf" von Karl probst; „holländischer Kanal" von
Robert Ruß; „Sparberscharte" von August Schaeffer; „Joseph
Lanner,, (Erz, dritter Ankauf) von Franz Seifert und „Wald-
see" von Eduard Zetsche.
Mien. Illo. (Die Bildhauer-Vereinigung) der Ge-
nossenschaft der bildenden Künstler Wiens hat für ihre unter-
stützenden Mitglieder folgende Werke auf der XXXIIl. Jahres-
ausstellung im Künstlerhause angekauft: Tamino und painina,
die verkleinerte Gruppe vom Mozartbrunnen in Lrzausfüh-
rung (dritter Ankauf des Werkes) von Karl Wollek; Joseph
Lanner, Bronzestatuette von Franz Seifert (zweiter Ankauf
des Werkes); Schiller-Plakette, Bronze, und Junges Mädchen,
Bronzeplakette, beide von Stephan Schwartz.
Mürzburg. N'llv. (Im Kunstverein) wurden am
4. April neu ausgestellt Werke von Werner-Schuch-Berlin,
A. Aßmussen st, A. Bade-Hamburg, DI. Fabian-Berlin, L.
Weihrich-Mainz, h. Mehls-Berlin, A. Fuhrmann-Dresden,
A. Lemmer-Karlsruhe, S. Gümbel-Würzburg, h. Wettig-
Düsseldorf, A. Wrage-Berlin, G. Burger-Berlin, G. Tyrahn-
Karlsruhe, A. Wansleben-Düsseldorf, R. Eschke-Berlin, N.
Sichel-Berlin, M. Stahlschmidt-Weimar, p. Schweckhaase-
Berlin, Prof. hoffmann-Lhemnitz.
Laufende Preisausschreiben.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
8
1906
zo. April
Landhäuser
Braunschweig
25
(.Mai
Entwürfe f. d. Villa ein. Malers
(nur f. Stud. d. Techn. Hochschule)
Berlin
50
(.Mai
Plakat
Mannheim
20
(. Mai
Familienhäuser
Dresden
2-1
(. Mai
Plastik für das neue Rathaus
Dresden
26
(5. Mai
Kirche
Plauen i. v.
25
(5. Mai
Kirche in Achdorf
München
2-1
(5. Mai
Fliesen
Paris
28
(. Juni
Friedhofserweiterung
Frankfurta.N.
25
(O.Iuni
Schreibzeug
Leipzig
28
25. Juni
Saalbau
MLIHausen i. L.
N
(.Juli
Glasmalereien
Nürnberg
22
(.Juli
Kurhaus und Festhallebau
Triberg
2-1
(.Sept.
Synagoge
Frankfurta.M.
24
20. Sept.
Deutsches Museum
München
25
25. Sept.
Munkacsy-Denkmal
Budapest
25
(5. Okt.
Photographische Natur-Urkunden
Leipzig
26
Lübeck, veranlaßt durch die Erbauung eines neuen
Bahnhofs soll die Gegend in der Nähe der historischen im
(2. Jahrhundert erbauten Holstentortürme einschließlich zweier
breiter Straßenbrücken einer gründlichen Umgestaltung unter-
zogen werden. Zur Erlangung von Entwürfen hiefür wurde
unter den deutschen Architekten ein Wettbewerb ausgeschrieben
und drei Preise im wert von 6OOO Mk. ausgesetzt; 5000,
2000 und (OOO Mk. Zur Mitwirkung im Preisgericht wur-
den aufgefordert Stadtbaurat Schaumann-Frankfurt a. M.,
Prof. Th. Fischer-Stuttgart, Landesbaurat Prof. Th. Goecke-
Berlin, Geh. Gberbaurat Prof. K. Hoffmann-Darmstadt. Die
Unterlagen für den Wettbewerb werden vom Bauamt in
Lübeck abgegeben.
Denkmäler.
Apolda. Unter dem Vorsitz des Pfarrers Weiner in
Kapellendorf hat sich ein Komitee gebildet, welches die Er-
richtung eines Denkmals auf dem Sperlingsberge bei Ka-
pellendorf anstrebt.
Berlin. In der Sitzung des Zentral-Ausschuffes der
freisinnigen volkspartci beantragte Abgeordneter Träger, den
geschäftsführenden Ausschuß zu beauftragen, einleitendeSchritte
zur Errichtung eines Denkmals für Eugen Richter zu tun
durch Bildung eines provisorischen Komitees. Der Antrag
wurde angenommen. (Adresse: vr. Hermes, Berlin, Scha-
dowstraße (-(.)
Köln a. Ah. Dem verstorbenen Prof. Dr. Lemke soll
ein Grabdenkmal errichtet werden. Näheres bei Jos. Plas-
man, Köln, Lrftstr. ((.
Die Werkstatt der Kunst.
heft 29.
möchte. Greifen wir zur „Oblate", die in vier
Grundfarben gefärbt, jedem Künstler zur Verfügung
gestellt wird. Die Gblate kann bequem, mit etwas
Wasser angefeuchtet, auf jedem Oelbild, auf jedem
Aquarell und jeder Zeichnung (Glas), jedem Bild-
werk angebracht werden und muß so bei Linliefe-
rung zur Kunstausstellung den Namen des Künstlers
vollständig verdecken. Ich sage, die Oblate soll in
vier Farben herausgegeben werden, damit der Ton
des Gemäldes bei Beurteilung nicht darunter leidet.
Keinem Gemälde wird dies Schaden zufügen! So
den Namen verdeckend, müssen alle Werke einge-
liefert werden. Auf der Rückseite ein verschlossenes
Kuvert mit Kennwort wird später über den Gin-
sender Aufschluß geben. Nun mag die Jury un-
beeinflußt ihr Urteil fällen — nun mag die Hänge-
kommission ans Werk gehen und dann möchte ich
einmal die fertige Ausstellung sehen!!! wenn Jury
und Hängekommission fertig ist, so mag eine zu
wählende Kommission an's Werk gehen zur Lösung
des Rätsels! Das Kuvert, welches an jeder unteren
rechten Gcke des Bildes hängt, wird dann Aufschluß
geben. Den Aufgenommenen wird sodann sofort
Mitteilung gemacht und die harmlose Gblate wird,
mit wenig Wasser angefeuchtet, entfernt. Das harm-
lose Ding, die Oblate aber, welche den Beurteilern
den Namen des Künstlers vorenthielt: sie wird un-
endlich viel Interessantes zeitigen!
„Da hängt der Schüler bei dem Meister;
Nur weil der Nam' verdeckt mit Kleister!"
Oeorq lVlarscllull, QescbicbtswLlsr.
Eröffnete Kusstettungen. (Fortsetzung.)
Wien. Klo. (Auf der XXXIIl. Iahresausstellung)
im Künstlerhause haben Kunstfreunde folgende Werke an-
gekauft: „punta Naso (I)", „Im Gemüsegarten", „Fels-
partie", „Klippenpartie", „Zypressen", „Punta Naso (tl)",
„Basilika San Pietro", „Strandpartie" von Hugo Lharle-
mont; „Winter" von Emil Lzech; „Der Krämer" von
Johann hamza; „Sommertag" von Adolf Kaufmann; „Zu-
gang zum Bethaus" von Isidor Kaufmann; „Ave Maria"
von Gottlieb von Kempf; „Am alten Schanzl in Wien" von
Karl Frhr. v. Merode; „Aus Dorf Gizeh b. Kairo" von A.
L. Mielich; „Bauernhäuser b. Villach" von Viktor Mytteis;
„Studienkopf" von Karl probst; „holländischer Kanal" von
Robert Ruß; „Sparberscharte" von August Schaeffer; „Joseph
Lanner,, (Erz, dritter Ankauf) von Franz Seifert und „Wald-
see" von Eduard Zetsche.
Mien. Illo. (Die Bildhauer-Vereinigung) der Ge-
nossenschaft der bildenden Künstler Wiens hat für ihre unter-
stützenden Mitglieder folgende Werke auf der XXXIIl. Jahres-
ausstellung im Künstlerhause angekauft: Tamino und painina,
die verkleinerte Gruppe vom Mozartbrunnen in Lrzausfüh-
rung (dritter Ankauf des Werkes) von Karl Wollek; Joseph
Lanner, Bronzestatuette von Franz Seifert (zweiter Ankauf
des Werkes); Schiller-Plakette, Bronze, und Junges Mädchen,
Bronzeplakette, beide von Stephan Schwartz.
Mürzburg. N'llv. (Im Kunstverein) wurden am
4. April neu ausgestellt Werke von Werner-Schuch-Berlin,
A. Aßmussen st, A. Bade-Hamburg, DI. Fabian-Berlin, L.
Weihrich-Mainz, h. Mehls-Berlin, A. Fuhrmann-Dresden,
A. Lemmer-Karlsruhe, S. Gümbel-Würzburg, h. Wettig-
Düsseldorf, A. Wrage-Berlin, G. Burger-Berlin, G. Tyrahn-
Karlsruhe, A. Wansleben-Düsseldorf, R. Eschke-Berlin, N.
Sichel-Berlin, M. Stahlschmidt-Weimar, p. Schweckhaase-
Berlin, Prof. hoffmann-Lhemnitz.
Laufende Preisausschreiben.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
8
1906
zo. April
Landhäuser
Braunschweig
25
(.Mai
Entwürfe f. d. Villa ein. Malers
(nur f. Stud. d. Techn. Hochschule)
Berlin
50
(.Mai
Plakat
Mannheim
20
(. Mai
Familienhäuser
Dresden
2-1
(. Mai
Plastik für das neue Rathaus
Dresden
26
(5. Mai
Kirche
Plauen i. v.
25
(5. Mai
Kirche in Achdorf
München
2-1
(5. Mai
Fliesen
Paris
28
(. Juni
Friedhofserweiterung
Frankfurta.N.
25
(O.Iuni
Schreibzeug
Leipzig
28
25. Juni
Saalbau
MLIHausen i. L.
N
(.Juli
Glasmalereien
Nürnberg
22
(.Juli
Kurhaus und Festhallebau
Triberg
2-1
(.Sept.
Synagoge
Frankfurta.M.
24
20. Sept.
Deutsches Museum
München
25
25. Sept.
Munkacsy-Denkmal
Budapest
25
(5. Okt.
Photographische Natur-Urkunden
Leipzig
26
Lübeck, veranlaßt durch die Erbauung eines neuen
Bahnhofs soll die Gegend in der Nähe der historischen im
(2. Jahrhundert erbauten Holstentortürme einschließlich zweier
breiter Straßenbrücken einer gründlichen Umgestaltung unter-
zogen werden. Zur Erlangung von Entwürfen hiefür wurde
unter den deutschen Architekten ein Wettbewerb ausgeschrieben
und drei Preise im wert von 6OOO Mk. ausgesetzt; 5000,
2000 und (OOO Mk. Zur Mitwirkung im Preisgericht wur-
den aufgefordert Stadtbaurat Schaumann-Frankfurt a. M.,
Prof. Th. Fischer-Stuttgart, Landesbaurat Prof. Th. Goecke-
Berlin, Geh. Gberbaurat Prof. K. Hoffmann-Darmstadt. Die
Unterlagen für den Wettbewerb werden vom Bauamt in
Lübeck abgegeben.
Denkmäler.
Apolda. Unter dem Vorsitz des Pfarrers Weiner in
Kapellendorf hat sich ein Komitee gebildet, welches die Er-
richtung eines Denkmals auf dem Sperlingsberge bei Ka-
pellendorf anstrebt.
Berlin. In der Sitzung des Zentral-Ausschuffes der
freisinnigen volkspartci beantragte Abgeordneter Träger, den
geschäftsführenden Ausschuß zu beauftragen, einleitendeSchritte
zur Errichtung eines Denkmals für Eugen Richter zu tun
durch Bildung eines provisorischen Komitees. Der Antrag
wurde angenommen. (Adresse: vr. Hermes, Berlin, Scha-
dowstraße (-(.)
Köln a. Ah. Dem verstorbenen Prof. Dr. Lemke soll
ein Grabdenkmal errichtet werden. Näheres bei Jos. Plas-
man, Köln, Lrftstr. ((.